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Freitag, den 15. April 2022

Erinnerung an den 77. Jahrestag der Befreiung Leipzigs durch die US-Armee an der Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“

Kategorie: Pressemitteilung

Anlässlich des 77. Jahrestages der Befreiung Leipzigs von der nationalsozialistischen Terrorherrschaft durch amerikanische Truppen lädt der Oberbürgermeister der Stadt Leipzig, Burkhard Jung, und der Generalkonsul der USA, Kim Toko, in Kooperation mit dem Bürgerkomitee Leipzig e.V. am Dienstag, den 19. April 2022, um 11.00 Uhr vor der Gedenktafel an der „Runden Ecke“ zu einer Gedenkfeier ein. Die Ausstellung „Zwei Mal befreit? Leipzig unter amerikanischer und sowjetischer Besatzung 1945“ ist vor und nach der Gedenkfeier noch geöffnet. Eintritt frei.

Befreiung Leipzigs von der NS-Diktatur am 18. April 1945

Am Abend des 18. April 1945 erreichten amerikanische Truppen Leipzig und befreiten die Stadt kurz vor dem Ende des Zweiten Weltkrieges von der nationalsozialistischen Terrorherrschaft. Die Amerikaner bezogen in der „Runden Ecke“ am Innenstadtring Quartier und richteten hier ihr Hauptquartier sowie kurzzeitig die Alliierte Militärregierung ein. Der demokratische Neuanfang, den die amerikanische Besatzungsmacht ermöglichte, fand jedoch nach wenigen Wochen mit der Übergabe Leipzigs an die Rote Armee am 2. Juli 1945 ein jähes Ende. Nun begann der gezielte Aufbau einer kommunistischen Diktatur und das Gebäude am Dittrichring wurde durch die sowjetische Militäradministration genutzt. 1950 wurde es Sitz der Leipziger Stasi-Zentrale. Erst 1989 mit der Friedlichen Revolution öffnete sich das Tor zu Freiheit und Demokratie wieder.

Gedenkfeier vor der Gedenktafel an der „Runden Ecke“

Vor der Gedenktafel zur Befreiung Leipzigs durch die 2. und 69. Infanteriedivision der US-Armee, an der „Runden Ecke“ wird, die Leiterin des Kulturamtes der Stadt Leipzig, Dr. Anja Jackes, um 11.00 Uhr die Besucher zur Gedenkfeier begrüßen. Danach erinnert Julia Hozakowska, Konsulin für Politik und Wirtschaft beim Generalkonsulat der USA in Leipzig, in ihrer Gedenkrede an die Befreiung Leipzigs durch die amerikanischen Truppen am 18. April 1945 sowie die nachfolgende Besatzungszeit. Vor der abschließenden Blumenniederlegung spricht Tobias Hollitzer, Leiter der Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“. Musikalisch umrahmt wird die Veranstaltung vom Duo Bodensiek und Hohlfeld.

Aufgrund der aktuellen Lage im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie kann die Gedenkfeier in diesem Jahr wieder als Präsenzveranstaltung durchgeführt werden. Um die Veranstaltung darüber hinaus einem breiten Publikum zugänglich zu machen, wird die Veranstaltung aufgezeichnet, sodass diese unter dem folgenden Link auch später noch angeschaut werden kann: http://youtu.be/qcVmmsvNFFA.

Ausstellung „Zwei Mal befreit? Leipzig unter amerikanischer und sowjetischer Besatzung 1945“ in der Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“

Besucher, die sich intensiver mit der amerikanischen und sowjetischen Besatzungszeit im Jahr 1945 befassen möchten, können sich vor oder nach der Gedenkfeier die Sonderausstellung „Zwei Mal befreit? Leipzig unter amerikanischer und sowjetischer Besatzung 1945“ in der Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“ ansehen. Die Schau zeigt anhand einzigartiger Fotos und Dokumente die Befreiung durch die Amerikaner, den durch sie veranlassten demokratischen Neuanfang sowie den Besatzungswechsel und den nun unmittelbar folgenden Aufbau einer kommunistischen Diktatur unter sowjetischer Vorherrschaft.

Im Anschluss an die Gedenkveranstaltung an der „Runden Ecke“ wird am 19. April 2022 um 12.00 Uhr am „Capa-Haus“ (Jahnallee 61, 04177 Leipzig) an den tragischen Tod des US-Soldaten Raymond J. Bowman am 18. April 1945 erinnert, der von Robert Capa in seinen weltberühmten Fotos festgehalten wurde. Die Ausstellung „War is over“ mit Fotografien von Robert Capa ist am Ostermontag, 18. April, 14.00 bis 18.00 Uhr geöffnet.

Erinnerung an die Opfer des „Massakers von Abtnaundorf“ am 19. April 2022 um 17.00 Uhr

Am 18. April 2022 jährt sich auch das „Massaker von Abtnaundorf“ zum 77. Mal. Das KZ-Außenlager Leipzig-Thekla war im März 1943 errichtet worden. Die Häftlinge, mehrere Tausend Männer aus der Sowjetunion, Polen, Frankreich und anderen Ländern, mussten Zwangsarbeit für die Erla-Maschinenwerke GmbH leisten. Im April 1945 wurde das Lager aufgelöst, etwa 300 kranke Häftlinge aber zurückgelassen zurück. Die SS sperrte sie in eine Baracke ein und schoss diese in Brand. Mehr als 80 Männer verloren bei diesem Massaker ihr Leben.

Wenige Stunden später betraten US-amerikanische Soldaten das Lager und dokumentierten das Verbrechen. Diese Dokumente dienten als Beweismittel im Nürnberger Prozess gegen die Hauptkriegsverbrecher und erlangten damit internationale Bekanntheit.

Zur Erinnerung an dieses letzte Verbrechen der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft in Leipzig, dass unmittelbar mit der Befreiung der Stadt im Zusammenhang steht und zur Würdigung der Opfer der NS-Zwangsarbeit, lädt die Gedenkstätte für Zwangsarbeit am Dienstag, 19. April 2022 um 17.00 Uhr zu einer Gedenkfeier an das Mahnmal Abtnaundorf (Theklaer Straße / Heiterblickstraße) ein.

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