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Freitag, den 09. Februar 2001

Der MDR, die Stasi und die Medien

Kategorie: Pressemitteilung
Von: Bürgerkomitee

PRESSEMITTEILUNG um Ergebnis der Podiumsdiskussion "Der MDR, die Stasi und die Medien" am 07.02.2001, 19.00 Uhr, im Museum in der "Runden Ecke"

700 Menschen verfolgen Diskussion um ehemalige IM beim MDR

Fast 700 Menschen verfolgten am 07.02.2001 die Podiumsdiskussion "Der MDR, die Stasi und die Medien", die das Bürgerkomitee Leipzig e.V. organisiert hatte. Erstmals debattierten der Intendant des Mitteldeutschen Rundfunks , Prof. Udo Reiter, sowie ein weiterer Vertreter der Rundfunkanstalt direkt mit Kritikern der Personalpolitik des MDR, unter anderem Hans-Joachim Föller (freier Journalist) und Uwe Müller (Die Welt). Die Chefredakteure der Leipziger Volkszeitung und des Stadtmagazins Kreuzer resümierten darüber, in welcher Weise sich Ihre Blätter an der Debatte um die "gebührenfinanzierten ehemaligen Stasi-Spitzel" beim MDR beteiligt hatten.

Öffentliche Debatte muss weitergehen

Der Berliner Publizist Konrad Weiß forderte in seinem Einführungsvortrag von allen Medienmachern und speziell dem MDR-Intendanten politische Verantwortung ein. Allein mit juristischen und arbeitsrechtlichen Kriterien - das betonten auch andere Diskutanten - werde man dem Problem nicht gerecht. Wenn beim Mitteldeutschen Rundfunk nun alle festangestellten und freien Mitarbeiter auf frühere Stasi-Tätigkeit überprüft werden, will Reiter jedoch wieder dieselben Kriterien anlegen wie bereits vor neun Jahren. Ob danach tatsächlich die ehemaligen IM den Sender verlassen müssen, ist also fraglich. Die Podiumsdiskussion des Bürgerkomitees war vor diesem Hintergrund nur ein erster Schritt auf dem Weg zu einer durchsichtigeren Überprüfungspraxis des MDR. Damit die Rundfunkanstalt nun tatsächlich ernsthafte und sorgfältige Aufarbeitung betreibt, muss die öffentliche Debatte weitergeführt werden.