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Freitag, den 18. Mai 2001

Stasi-belastete Moderatorin Sabine Hingst wieder im MDR-Programm

Kategorie: Pressemitteilung
Von: Bürgerkomitee Leipzig e.V.

Heimlich zurück auf den Bildschirm

Das Dementi des MDR war eindeutig: Die Befürchtung des Bürgerkomitees Leipzig, Sabine Hingst alias IM “Christine” könne beim Mitteldeutschen Rundfunk bald wieder Programm machen, entbehre “jeder Grundlage”. Kaum eine Woche später hat der Sender sich selbst ad absurdum geführt. Denn die Autorin und Sprecherin eines Beitrags der gestrigen Spätausgabe von “mdr-aktuell” war keine andere als Sabine Hingst.

Klammheimlich hob Intendant Udo Reiter die einstige Vorzeige-Moderatorin wieder ins Programm. Vor Publikum behauptet der MDR noch immer, belastete Mitarbeiter würden bis zur endgültigen Klärung ihrer Fälle nicht auf dem Bildschirm erscheinen. Hinter verschlossenen Türen betreibt er eine andere Politik. Mit ehrlicher Aufarbeitung hat diese wenig zu tun, dafür umso mehr mit bewusster Täuschung der Öffentlichkeit.

Statt sein Versprechen von rückhaltloser Aufklärung einzuhalten, schwenkt Reiter wieder auf seinen alten Kurs ein. Doch der Versuch, heimlich Tatsachen zu schaffen, die den jüngst verkündeten Vorsätzen widersprechen, wird bei dem derzeit enormen öffentlichen Interesse an der Personalpolitik des MDR keinen Erfolg haben. Reiter sollte sich - zumindest was klare Aussagen zu belasteten Mitarbeitern betrifft - lieber ein Beispiel an Jochen Wolff, dem Chefredakteur der “Super Illu” nehmen. Dieser verkündete, nachdem die Stasi-Kontakte seiner Stellvertreterin bekannt geworden waren, unmissverständlich: “In einem Blatt, in dem politische Themen behandelt werden, sind Stasi-Leute nicht tragbar.”