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Freitag, den 22. Februar 2019

Museum im Stasi-Bunker am 23. und 24. Februar 2019 geöffnet Für Ferienpassinhaber kostenlose Führungen Präsentation der Sonderausstellung „Wir wollen freie Menschen sein!“

Kategorie: Pressemitteilung

Am Samstag und Sonntag, den 23. und 24. Februar 2019 hat das Museum im Stasi-Bunker bei Machern wieder geöffnet. Von 13.00 bis 16.00 Uhr werden öffentliche Führungen angeboten. An beiden Tagen können Schüler und Schülerinnen mit einem Ferienpass gegen Abgabe des Abschnittes den Bunker kostenlos besichtigen. Ebenfalls ist die Sonderausstellung „Wir wollen freie Menschen sein!“ zu sehen.

Das Bürgerkomitee Leipzig e.V. bietet ganzjährig, immer am letzten Wochenende im Monat, öffentliche Führungen durch den Bunker an. Die Führungen finden in regelmäßigen Zeitabständen zwischen 13.00 und 16.00 Uhr statt und beginnen mit einem kurzen Einführungsvortrag. Erwachsene zahlen 5,00 Euro und Ermäßigungsberechtigte 4,00 Euro. Die Besichtigung der Sonderausstellung ist kostenlos.

Ferienpassinhaber können den Bunker kostenlos besuchen. Ein Besuch des Museums im Stasi-Bunker ist gerade für junge Menschen interessant, die die SED-Diktatur nicht erleben mussten. Während der eineinhalbstündigen Führung durch das unterirdische Museum werden interessante Details zur Baugeschichte sowie die ausgeklügelte Versorgungs- und Nachrichtentechnik erläutert. Darüber hinaus erfahren die Besucher etwas über die politischen Hintergründe, die mit dem Bunkerbau einhergingen.

Sonderausstellung „Wir wollen freie Menschen sein!“

Die Ausstellung präsentieren wir in Kooperation mit der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur und zeigt wie sich der Protest Berliner Bauarbeiter rasch zum Auslöser republikweiter Massenproteste entwickelte. In mehr als 700 Städten und Gemeinden, darunter auch in Leipzig, Bitterfeld und Umgebung, demonstrierten Menschen, wogegen sich die SED-Diktatur allein durch den Einsatz sowjetischer Truppen und Panzer zu helfen wusste. Für die Ausstellung wurden Bilder, unbekannte Fotos und Dokumente wurden aus 25 Archiven ausgewählt.

Ausweichführungsstellen für die Staatssicherheit in Folge des Volksaufstandes

Die Ereignisse des Volksaufstandes am 17. Juni 1953 waren Auslöser für die „innere Aufrüstung“ der DDR. Für den Fall erneuter innerer Konflikte oder Kriege wurde ein verzweigtes Netz von Ausweichführungsstellen in Bunkeranlagen geplant. Im Zuge der Mobilmachungsplanung und in Umsetzung der Direktive 1/67 von Erich Mielke entstanden bald darauf in allen 15 Bezirken der DDR Ausweichführungsstellen (AFüSt) für die jeweiligen Bezirksverwaltungen der Staatssicherheit. So hätte auch der Leipziger Stasi-Chef Manfred Hummitzsch mit seinem 100-köpfigen Stab im Spannungs- und Mobilmachungsfall seinen Dienstsitz von der „Runden Ecke“ in Leipzig in den Bunker bei Machern, 30 km östlich der Stadt in das Naherholungsgebiet „Lübschützer Teiche“ verlegen können.

Dort sollte auch im Falle eines Krieges oder einer Spannungsperiode die Arbeit der Staatssicherheit zur Sicherung der SED-Diktatur fortgesetzt werden. Dazu hätte auch die Fortführung der flächendeckenden Überwachung der Bevölkerung gehört, zu der im Ernstfall die Errichtung von Isolierungslagern für Regimegegner gehörte. Zur Umsetzung der Pläne und Belegung der Ausweichobjekte einschließlich des Bunkers kam es dank der Friedlichen Revolution im Herbst ´89 zum Glück nie.

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