Station 12: Nachbau einer Zelle aus der UHA

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Eine Zelle aus der Untersuchungshaftanstalt

Jede Stasi-Bezirksverwaltung verfügte über eine eigene Untersuchungshaftanstalt (UHA). Die Leipziger UHA, die Abteilung XIV, befand sich in der Beethovenstraße. Im gleichen Gebäude arbeitete auch die Untersuchungsabteilung (Abt. IX). Die Häftlinge waren somit der Willkür des MfS gänzlich ausgesetzt. In der UHA saßen Gefangene, gegen die nicht die Polizei sondern das MfS die Ermittlungen führte, vor ihrer Verurteilung ein. Haftgründe konnten beispielsweise versuchte Republikflucht oder so genannte „politische“ Delikte wie staatsfeindliche Hetze sein.

Durch die Friedliche Revolution kamen nach 1989 alle politischen Häftlinge frei. Die nun leerstehende Leipziger UHA konnte nicht als Gedenkstätte erhalten werden, sondern wurde komplett umgebaut. In der „Runden Ecke“ befindet sich der originalgetreue Nachbau einer Zelle der UHA. Alle Einrichtungsgegenstände, von der Tür bis zum Waschbecken, stammen aus der ehemaligen Haftanstalt. Zusätzlich zeigen Fotos unter anderem das Innere und die Freihöfe des Haftgebäudes. Wer im Stasi-Gefängnis einsaß, war für die Außenwelt regelrecht verschwunden. Auch engste Verwandte wussten oft lange Zeit nichts über den Verbleib des Inhaftierten.