Station 1: Eingangshalle

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Herbst ´89 in Leipzig - Die Stationen der Friedlichen Revolution

Die Tafeln im unteren Bereich der Eingangshalle informieren über die Stationen der Friedlichen Revolution in Leipzig, unter anderem die ungenehmigte Demonstration zum 70. Todestag von Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg am 15. Januar 1989, die Aktionen zur Aufdeckung der Wahlfälschung am 7. Mai, den Pleißepilgerweg vom 4. Juni, das Straßenmusikfestival vom 10. Juni und die Massendemonstration vom 9. Oktober 1989, die direkt an der "Runden Ecke" vorbeiführte.

Am Abend des 4. Dezember besetzten Leipziger Bürger die Stasi-Bezirksverwaltung in der "Runden Ecke". Noch in der gleichen Nacht gründete sich das Bürgerkomitee Leipzig, das die Aktenvernichtung des MfS stoppte und die Hinterlassenschaften der Bezirksverwaltung sicherte. Später engagierte sich das Bürgerkomitee bei der Formulierung des Stasi-Unterlagengesetzes und erarbeitete die Ausstellung "Stasi - Macht und Banalität". Sie wurde am 10. Juni 1990 auf dem Sachsenplatz eröffnet und täglich von 2.500 bis 3.000 Menschen besucht. Aufgrund dieses großen Interesses lag es nahe, nach einer Möglichkeit der ständigen Präsentation zu suchen. Das Bürgerkomitee fand diese in der "Runden Ecke", wo die Ausstellung am 31. August 1990 wieder eröffnet wurde.

Marmor und Linoleum - Die Geschichte des Hauses

In der Eingangshalle informieren Fotos und Dokumente über die Geschichte des Hauses, das 1911 bis 1913 als Sitz der Alten Leipziger Feuerversicherung gebaut und später wenige Monate durch die amerikanische Armee, den sowjetischen Sicherheitsdienst NKWD sowie den MfS-Vorläufer "K 5" genutzt wurde. 1950 bezog die Bezirksverwaltung für Staatssicherheit das Gebäude.

Die Auskleidung der Eingangshalle mit Marmor wurde vom ersten Besitzer des Gebäudes in Auftrag gegeben. Linoleumfußboden, gelbbraune Tapeten, Scherengitter an Türren und Fenstern, Kabelkanäle und alte Heizkörper stammen aus der Zeit nach 1950. Das Bürgerkomitee hat all diese Gegenstände für die Ausstellungsräume weitestgehend erhalten, um ein authentische Umfeld zu schaffen.