18. November 1989: erste genehmigte Kundgebung

Das Neue Forum hat zu seiner ersten genehmigten Kundgebung auf dem ehemaligen Dimitroffplatz aufgerufen. Foto: Armin Kühne

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Das Neue Forum war am 10. September 1989 mit der Erklärung "Aufbruch 89" an die Öffentlichkeit getreten. Wenige Tage später beantragten drei Leipziger Bürgerrechtler die Zulassung für den Bezirk Leipzig, die am 25. September abgelehnt wurde. Am Abend forderten die Montagsdemonstranten "Neues Forum zulassen".

Die erste öffentliche Veranstaltung fand am 8. Oktober in der Michaeliskirche statt. Am 23. Oktober sprachen Vertreter des Neuen Forums mit einem Megaphon erstmals auf einer Montagsdemonstration. Gemeinsam mit anderen bemühte sich die Gruppierung um den friedlichen Verlauf der Demonstrationen. Seit Ende Oktober erschien ein eigenes Info-Blatt. Am 8. November beschloss die SED, das Neue Forum zuzulassen.

Am 18. November fand auf dem Platz vor dem ehemaligen Reichsgericht mit mehr als 10.000 Teilnehmern die erste genehmigte Kundgebung des Neuen Forums in Leipzig statt. Mehrere Redner forderten weiterreichende Reformen, einige die Kontrolle oder gar Auflösung der Staatssicherheit. Der Allmachtsanspruch der SED wurde von allen Rednern angegriffen.