Konsum-Warenhaus am Brühl
Die Versorgungslage war acht Jahre nach Kriegsende immer noch unzureichend. Es gab Lebens mittelkarten sowie Punktekarten für Bekleidung und Schuhe. 1953 hatte sich die Lage noch einmal drastisch verschlechtert.
Das Kaufhaus war kein Ziel der Demonstranten, obwohl auch im Konsum-Warenhaus das Angebot in den zurückliegenden Monaten erheblich zurückgegangen war. Mehrmals zogen Aufständische hier friedlich vorbei.
Anders am HO-Kaufhaus in der Petersstraße. Hier entlud sich der Unmut über Preiserhöhungen, das unzureichende Angebot und lange Warteschlangen. Losungen wie „HO macht uns k.o.“ waren zu hören. Bauarbeiter von der Baustelle in der Petersstraße unterstützten die Demonstranten. Die Versammelten verlangten die sofortige Schließung des Kaufhauses. Der Betriebsschutz sicherte die Eingänge. Zwischen 15.00 und 16.00 Uhr wurde das Kaufhaus gestürmt. Daraufhin wurde scharf
geschossen. Verletzte und eine Tote waren zu beklagen. Elisabeth Bröcker, eine unbeteiligte Rentnerin, wurde von einer Kugel tödlich getroffen.