Führungen
Am 9. Mai 2020 zur Leipziger und Hallenser Museumsnacht bieten Mitarbeiter der Gedenkstätte den Besuchern ständig Führungen an. Die genauen Öffnungszeiten werden rechtzeitig bekannt gegeben.
In der Leipziger Südvorstadt befand sich ab 1960 die zentrale Hinrichtungsstätte der DDR. In einem streng abgetrennten Teil der Strafvollzugseinrichtung Alfred-Kästner-Straße wurden alle im Land ausgesprochenen Todesurteile unter absoluter Geheimhaltung vollstreckt.Die Hinrichtungen fanden zunächst mittels Guillotine statt. Ab 1968 wurden sie per unerwartetem Nahschuss ins Hinterhaupt vollzogen. Anwesend war jeweils nur ein kleiner Kreis eingeweihter Personen. Die Leichname brachte man zur Einäscherung ins Krematorium auf dem Leipziger Südfriedhof, wo sie anonym als „Anatomieleichen“ verzeichnet und beigesetzt wurden. Aktuellen Erkenntnissen zufolge kamen hier 64 Menschen zu Tode. Daran erinnert heute eine Gedenktafel an dem Gebäude. Abgeschafft wurde die Todesstrafe erst 1987.
Todesurteile konnten in der DDR wegen Mordes, NS-Verbrechen sowie verschiedener Straftaten im Bereich Staatsverbrechen / Wirtschaftsverbrechen / Wirtschaftsspionage ausgesprochen werden; oft waren die Tatvorwürfe aber manipuliert. Die Frage nach der Schuld der Hingerichteten relativiert sich angesichts der Tatsache, dass sie Opfer von nicht rechtsstaatlichen Verfahren wurden, in denen das Urteil praktisch von Anfang an feststand. Selbst die Totenscheine wurdengefälscht und verschleierten die wahre Ursache und den Ort des Ablebens.Das Bürgerkomitee Leipzig e.V. betreut die authentischen Räume der "align-left">ehemaligen Hinrichtungsstätte, die jährlich während der Museumsnacht und zum Tag des Offenen Denkmals zu besichtigen sind.
Adresse:
Alfred-Kästner-Straße, Eingang Arndtstraße 48
(Tramlinie 10,11)