headertop
 
 
   
 

Newsletter November 2009

 

 

Sehr geehrte Leserin, sehr geehrter Leser,

 

ein ereignisreicher Monat liegt hinter uns! Zum zwanzigsten Jahrestag der Friedlichen Revolution hat das Museum in der „Runden Ecke“ ein vielfältiges Jubiläumsprogramm auf die Beine gestellt. Zur langen Ausstellungs- und Filmnacht kamen mehr als anderthalb tausend Besucher des Lichtfestes in die „Runde Ecke“ und legten Kerzen vor dem Eingang ab. Mehr erfahren Sie dazu unter der Rubrik „Neues auf dem Gebiet der Aufarbeitung“ und „Aus der Arbeit der Gedenkstätte“. Dort finden Sie auch ein Resümee des Besuches von Bundespräsident Horst Köhler, der sich die Dauerausstellung mit großem Interesse ansah und sich auch ins Gästebuch der Gedenkstätte eingetragen hat.

 

Seit dem 3. Oktober ist die Sonderausstellung „Leipzig auf dem Weg zu Friedlichen Revolution“, über die wir im letzten Newsletter berichteten, im ehemaligen Stasi-Kinosaal zu sehen. Bisher besichtigten über 3000 Besucher die Schau, die vom Aufbruch des Jahres 1989 erzählt, auf dem Hintergrund von 45 Jahre Opposition und Widerstand in Leipzig.

 

Neben einem Besuch zur Sonderausstellung möchten wir Sie außerdem am 2. November wieder herzlich zu unserem Montagsgespräch mit Günter Nooke einladen. Der Menschenrechtsbeauftragte der Bundesregierung saß 1989 mit am zentralen Runden Tisch und knüpft als Mitinitiator des Nationalen Freiheits- und Einheitsdenkmals und Kämpfer für Menschenrechte heute an eigene Traditionen als DDR-Bürgerrechtler an. Mehr erfahren Sie unter „Wir laden ein.“

 

Wir wünschen Ihnen eine spannende Lektüre.

 

Ihr Bürgerkomitee Leipzig

 

 

 

+++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++

 

INHALT

Wir laden ein

Rückblick

Neues auf dem Gebiet der Aufarbeitung

Aus der Arbeit der Gedenkstätte

Aus dem Gästebuch

 

 

 

+++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++

 

WIR LADEN EIN

 

+++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++

 

2. NOVEMBER 2009, 19.00 UHR, EHEMALIGER STASI-KINOSAAL

WIR SIND DAS VOLK!“ – MONTAGSGESPRÄCH IN DER „RUNDEN ECKE“ MIT GÜNTER NOOKE

Zum 20-jährigen Jubiläum der Friedlichen Revolution erinnert das Museum in der „Runden Ecke“ in ganz persönlichen Gesprächen an die Ereignisse von 1989. Jeden ersten Montag im Monat laden wir Zeitzeugen ein, die sich damals in besonderer Weise für Demokratie und Gerechtigkeit engagierten. Als Gast begrüßt das Museum diesmal Günter Nooke.

1959 in Forst/Lausitz geboren, studierte er von 1980 bis 1985 Physik in Leipzig. Später war er bis 1990 als Diplomphysiker in Cottbus tätig. Aufgrund seiner christlichen Gesinnung und gesellschaftlichen Erfahrungen beteiligte er sich ab 1987 an diversen Oppositionsaktionen wie dem Netzwerk „Frieden konkret“, der Bürgerbewegung „Demokratie Jetzt“ (DJ) sowie an dem im Oktober 1989 gegründeten „Demokratischen Aufbruch“ (DA). Im Herbst 1989 saß er mit am Zentralen Runden Tisch in Berlin und erhielt bei den Volkskammerwahlen als parteiloses Mitglied einen Listenplatz vom Bündnis 90. Als entschiedener Gegner der Parteivereinigung mit den Grünen verließ er als Fraktionsvorsitzender 1993 das Bündnis. Sein langjähriger Einsatz gegen das Vergessen der DDR-Diktatur kam dann in der Gründung des Bürgerbüros zur Aufarbeitung von Folgeschäden der SED-Diktatur zum Ausdruck.

Nach dreijähriger Pause von der Politik trat Nooke 1996 der CDU bei und wurde zwei Jahre später in den Bundestag gewählt. Nach seinem Ausscheiden wurde er im März 2006 zum Beauftragten der Bundesregierung für Menschenrechtspolitik und Humanitäre Hilfe ernannt. Als Mitinitiator des Nationalen Freiheits- und Einheitsdenkmals und Kämpfer für Menschenrechte knüpft er in diesem Amt auch an eigene Traditionen als DDR-Bürgerrechtler an.

 

Die Moderation haben Reinhard Bohse und Tobias Hollitzer

 

 

+++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++

 

RÜCKBLICK

 

+++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++

 

5. OKTOBER 2009: „WIR SIND DAS VOLK!“ – MONTAGSGESPRÄCH IN DER „RUNDEN ECKE“ MIT WERNER SCHULZ

 

„Im Rückblick wird man historisch milder. Es ist und bleibt eine große Leistung trotz der Fehler.“ So ist Werner Schulz Meinung 20 Jahre nach der Friedlichen Revolution, die er sowohl in Leipzig als auch in Berlin miterlebte. Am 5. Oktober begrüßten die Moderatoren Reinhard Bohse und Tobias Hollitzer Werner Schulz, der in den 1980er Jahren aktiv in der Ost-Berliner Opposition und 1990 Mitglied der ersten demokratisch gewählten Volkskammer war. Im wiedervereinigten Deutschland hatte er ein Bundestagsmandat inne und sitzt seit Juni 2009 für Bündnis 90/die Grünen im Europaparlament.

Schulz wurde 1950 in Zwickau, der Heimatstadt seiner Mutter geboren. Sein aus Baden stammender Vater, ein Wehrmachtsoffizier a.D. stieß aus englischer Kriegsgefangenschaft in Italien in die SBZ zu seiner Familie. Der Missmut gegenüber Staat und Regime des Vaters, dem in der DDR als ehemaligem Offizier in der DDR fast keine Unterstützung zustand, hatte maßgeblichen Einfluss auf die Entwicklung von Werner Schulz. Er litt unter dem Verbot zu den Jungpionieren zu gehen und äußerte dies teils auch durch schlechtes Betragen in der Schule. Nichtsdestotrotz waren seine Zensuren durchweg sehr gut. Jedoch nicht aufgrund seiner guten Noten, sondern mit Hilfe einer Beschwerde der Mutter konnte er schließlich die Erweiterte Oberschule (EOS) besuchen, wo er zunächst als Hauer, dann als Lokomotivschlosser tätig war und 1968 sein Abitur mit Berufsausbildung ablegte.

An der EOS kam er erstmals mit westlicher Kleidung und Musik in Kontakt. Als diese schließlich verboten wurden, was für ihn nicht nachvollziehbar war, wurde auch seine Einstellung gegenüber dem Staat aus eigener Initiative zunehmend kritischer.

1968 ist er in den Sommerurlaub nach Prag gefahren, erzählt Schulz weiter. Vom Leben und der Mentalität der tschechischen Hauptstadt, „von den Jeans, der Bravo und den Jazzkellern“ war er so fasziniert, dass er sich sicher war: „Das ist dieser  Sozialismus.“ Aus diesem kurzen aber doch so eindrucksvollen „Traum“ wurde er aufgeweckt, als er von seinem Zeltplatz aus die sowjetischen Panzer in Richtung Zentrum rollen sah, „als sich der Prager Frühling doch zu nicht mehr als einem hoffnungsvollen Sommer entwickelte.“

 

Im selben Jahr begann Werner Schulz das Studium der Lebensmitteltechnologie in seiner Wunschstadt Ost-Berlin. Gleich zu Beginn sah er sich mit der Aufforderung konfrontiert, zu unterschreiben, dass man die Geschehnisse in Prag persönlich gutheiße, was für Schulz nicht in Frage kam. Erst nach mehreren Vorladungen beim Professor und dem Zureden seiner Mutter, er solle „sich doch nicht das Leben kaputt machen“, setzte er voller Selbstzweifel seine Unterschrift unter die Bestätigung. „Ich habe mich verraten“, resümiert Schulz heute angesichts dieser Entscheidung von damals. An der Universität öffneten sich aber auch für ihn neue Türen in einem bisher ungewohnten Umfeld von politisch Gleichgesinnten. Erste Kontakte zu oppositionellen Kreisen knüpfte er nach einem Konzert von Wolf Biermann in Prenzlauer Berg. Als dieser 1976 ausgebürgert wurde, musste er jedoch seinen Wehrdienst ableisten, wo sich nicht viele Möglichkeiten zur Diskussion ergaben. Die Persönlichkeit und Botschaften Biermanns faszinierten ihn; umso bedrückender empfand er deshalb seine Ausbürgerung 1976.

 

Das Studium beendete Werner Schulz mit einem sehr guten Diplom. Jedoch konnte er nicht an der Universität bleiben, da nach wie vor galt, dass „das Parteizeichen wichtiger war, als das was man im Kopf hatte.“ Auf Zuspruch eines wohlgesonnenen Professors blieb er aber in Berlin und konnte 1974 kurzzeitig seine Arbeit als Wissenschaftlich-Technischer Assistent beginnen. Da er sich nicht gerade durch übermäßige Regimetreue auszeichnete „war ich einigen wohl ein Dorn im Auge“, was den unmittelbaren Einzug zur NVA mit sich trug. Trotz der Unterbrechung durfte Schulz an der Uni weiterarbeiten und musste sich zeitgleich zum Einmarsch der Sowjetunion in Afghanistan mit einem Déjà vu auseinandersetzen: Wieder war er gezwungen eine Erklärung zur Unterstützung der „Verhinderung des amerikanischen Imperialismus“ zu unterschreiben – und wieder konnte und wollte er sich nicht damit arrangieren. Im Affekt stand er auf und rief lauthals zur Diskussion auf, was ihm großen Jubel seitens der Studenten verschaffte – zwei Tage darauf war er entlassen.

 

Es folgte zwangsläufig eine dreivierteljährige Zeit der Arbeitslosigkeit, in der seine staatliche Unterstützung vergleichbar mit der Rente seines Vaters war: „nämlich gleich null.“ In dieser Zeit gründete Werner Schulz mit einigen Gleichgesinnten, die sich einig waren, dass es so nicht weiter gehen könne, den Pankower Friedenskreis. Der große Zulauf erweckte auch die Aufmerksamkeit des MfS, das auf den „Operativen Vorgang VIRUS“ eine Vielzahl an Inoffiziellen Mitarbeiter verwendete. Trotzdem wurde Werner Schulz in seinen Ambitionen nicht gebremst. Ihm war der Dialog, der Meinungsaustausch, die kulturelle Opposition des Prenzlauer Berges zu wenig: „Ich wollte mehr Politik.“ Es bot sich für ihn, da er getauft, konfirmiert und kirchlich getraut wurde, das Dach der Kirche an. So hat der Friedenskreis kurzerhand den Pankower Kirchenrat „übernommen“ und konnte recht schnell einen neuen Aufbau des innerkirchlichen Lebens, unter anderem die Einrichtung eines Kindergartens, initiieren. Da für Schulz die Politik im Vordergrund stand, führte dies immer wieder zu Konflikten innerhalb der Kirche. Schließlich erhielt Werner Schulz wieder eine Anstellung, worauf er sich weniger auf die Arbeit im Friedenskreis konzentrieren konnte.

 

Von den Moderatoren auf die Gegendemonstration zum Gedenktag für Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht im Januar 1988 angesprochen, erzählte Werner Schulz, er habe nicht daran teilgenommen. Zum einen war es seiner Meinung nach zu gefährlich („mir war klar, dass man so in den Knast geht“), zum anderen wollte man in Berlin, anders als in Leipzig, nicht viel mit den Ausreisewilligen, die die Demonstration mit organisiert hatten, zu tun haben. Überraschend für ihn war im Gegensatz dazu die Zusammenarbeit der Ausreiseantragsteller und der Opposition ein Jahr später. Im Mai 1989 war er mit dem Friedenskreis an den Wahlkontrollen beteiligt. Bei dieser „wunderschönen Veranstaltung“ setzten sie sich zum Ziel, die Leute, die es nicht gewohnt waren, sich politisch auseinanderzusetzen, zu informieren. Der Demonstrationsversuch nach der offenkundigen Wahlfälschung wurde von der Stasi verhindert. Dabei wurde ein ganzes Viertel abgeriegelt und zahlreiche Demonstranten abtransportiert.

 

Ob denn die Gründung des Neuen Forums etwas Markantes war, lautete die Frage der Moderation. Diese empfand Schulz als „fragwürdig.“ Zwar war er nicht dabei, doch gab es viele oppositionelle Gruppen mit einem eigenen Profil und für ihn im Vordergrund standen faire Wahlen und dass sich die Leute selbst zur Wahl stellen. Wichtig war ihm auch, dass man sich formiere und eigene Listen aufstellt. Da das Neue Forum den Dialog suchte, nahm der Friedenskreis selbst Kontakt zu den Mitgliedern und nach Leipzig auf. Da Werner Schulz Sachse war, wurde er nach Leipzig geschickt.

 

Mit einem unguten Gefühl kam er schließlich am neunten Oktober in Leipzig an. Schon in Berlin mit einer Verhaftung rechnend, begab er sich mitten in die „Höhle des Löwen“, was das ungeheure Aufgebot an Stasi und Vopo anbelangte. Nichtsdestotrotz sei er die ganze Montagsdemonstration mitgelaufen, mit großer Skepsis und einem stetigen Fluchtgedanken im Hinterkopf. Dass es friedlich blieb, hat er bis zum Schluss nicht für möglich gehalten und sah als einzige Möglichkeit des Erfolges, das Versagen der Befehlskette. Heute ist für ihn die Ohnmacht der Einsatzkräfte angesichts der Menschenmassen der Schlüssel zum Triumph.

 

Nach dem Mauerfall einen Monat später, den er beinahe aufgrund der intensiven Programmarbeit an jenem Abend verpasst hätte, nahm auch die politische Arbeit immer mehr Gestalt an: Im Zuge der Volkskammerwahlen im März 1990 schlossen sich verschiedene Bürgerrechtsgruppen mit dem Neuen Forum zu Bündnis ´90 zusammen. So musste sich Werner Schulz die Frage stellen: „Wie geht es weiter?“. Ein interessanter Job oder die Politik? Letzteres hätte er sich damals noch nicht vorstellen können, trotzdem wollte er, dass Bündnis 90 überlebt. Umso niederschmetternder war das Ergebnis von 2,9% bei den Wahlen. Erst im Nachhinein hat er mitbekommen, wie sehr die Stimmung im Land in Richtung der Deutschen Einheit ging.

 

Wenn er jetzt ein Resümee ziehen müsse, war es gerecht, wie das Wahlvolk entschied, wollte einer der Moderatoren wissen. Ihm bleibe nichts anderes übrig, als das zu akzeptieren. Die Enttäuschung saß damals natürlich tief, wenn man sich jahrelang engagierte und dann feststellen musste, dass die Leute nur Westdeutschland vor Augen hatten: „Der Wiedervereinigungsgedanke war viel vitaler im Osten als im Westen“, so Schulz. Vordergründig sei für ihn, dass der Anspruch auf Freiheit und auf freie Wahlen, auch im europäischen Kontext, komplett erreicht wurde.

 

Wann er denn den Ausruf „Wir sind das Volk“ das erstmals gehört habe, so die abschließende Frage der Moderatoren. Daraufhin erinnert Schulz daran, dass der Spruch, schon in Büchners Danton gerufen wurde und 1848 ein bekanntes Revolutionslied war – eine bemerkenswerte Entwicklung. Selbst gehört habe er ihn aber in Berlin, in der Schönhauser Allee, wobei die Aussagekraft in Leipzig viel bedeutender und einschlägiger gewesen sei.

 

 

9. OKTOBER 2009 20.00 BIS 23.00 UHR: LANGE AUSSTELLUNGS- UND FILMNACHT

Der 9. Oktober 1989, der als „Tag der Entscheidung“ in die jüngere deutsche Geschichte einging, gilt als der Tag der Friedlichen Revolution. Den 20. Jahrestag beging die Stadt Leipzig, mit einem vielfältigen Programm, an dem sich auch die Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“ mit einer langen Ausstellungs- und Filmnacht beteiligte. Am Abend des 9. Oktober strömten anderthalb tausend Besucher des Lichtfestes in die ehemalige Bezirksverwaltung der Staatssicherheit in der „Runden Ecke“ und besichtigten die Dauerausstellung „Stasi – Macht und Banalität“. Viele nahmen auch an den extra angebotenen öffentlichen Führungen teil. Die Vielzahl an Menschen, die auf den Stufen vor der „Runden Ecke“ in Erinnerung an den Herbst ´89 Kerzen niederlegten, trug dazu bei, dass die friedliche Stimmung, die auf dem Innenstadtring herrschte, auch ins Museum getragen wurde.

Zeitgleich nahmen fast 500 Personen die Möglichkeit war, die neu eröffnete Sonderausstellung „Leipzig auf dem Weg zur Friedlichen Revolution“ im ehemaligen Stasi-Kinosaal zu besuchen, um sich so die Geschehnisse rund um den 9. Oktober zu vergegenwärtigen können.

Darüber hinaus wurden im Saalbau die authentischen Dokumentarfilme „Tag der Entscheidung“ und das „Wunder von Leipzig“ gezeigt. Jede Filmvorstellung war mit rund 50 Personen voll besetzt. Bis 23.00 Uhr war sowohl die „Runde Ecke“, als auch der ehemalige Stasi-Kinosaal sehr gut besucht, so dass einige Besucher auf die Öffnungszeiten des nächsten Tages verwiesen werden mussten.

 

 

10. OKTOBER 2009: RADIO-LIVESENDUNG (FRZ.) FRANKREICHS RADIOSENDER NR. 3 EUROPE 1 ERINNERT AN DIE FRIEDLICHE REVOLUTION

Live aus der „Runden Ecke“ berichtete Frankreichs Radiosender Nr.3 Europe 1, in französischer Sprache, um seinen Zuhörern zu veranschaulichen, was 1989 im Zuge der Friedlichen Revolution in Leipzig geschah. Von einem authentischen Ort aus fragte der Moderator Pierre-Louis Basse in seiner Sendung „Le temps de le dire“ („Die Zeit es zu sagen“) wie die Friedliche Revolution überhaupt möglich war und welche Bedeutung die Ereignisse für die Stadt Leipzig damals und heute hat. Es ging in der Sendung darum, die Rolle Leipzigs besonders hervorzuheben und einem frankophonen Publikum näher zu bringen Dem widmete sich Pierre-Louis Basse mit seinen Gästen Béatrice Angrand vom Deutsch-Französischen Jugendwerk, dem Historiker Matthias Middell, Franziska Gottschling, Mitarbeiterin im Museum in der „Runden Ecke“ und Christine Haufe, Mitglied der Deutsch-Französischen Gesellschaft und ehemalige Honorarkonsulin in Leipzig. Die entscheidende Montagsdemonstration am 9. Oktober und das große Engagement der Leipziger Opposition in den 1980er Jahren hoben alle beteiligten hervor. Es gehe heute zudem darum, die an die Rolle Leipzigs während des Friedlichen Umbruchs zu erinnern und gerade jungen Menschen zu vermitteln.

 

 

10. OKTOBER 2009: „70.000 IN LEIPZIG“ FOTOPROJEKTVORSTELLUNG VON RAINER JUSTEN

„Auf den Fotos der Montagsdemonstrationen haben die Leute meist kein Gesicht, sind anonym, mit meinem Projekt möchte ich das ändern.“ Der Fotograf Rainer Justen stellte am 10.10.2009, um 16.00 Uhr unter der Moderation des Gedenkstättenleiters Tobias Hollitzer einem kleinen Publikum sein Projekt unter dem Motto „Waren Sie dabei?“ vor. Jeder, der am 9. Oktober 1989 an der Montagsdemonstration teilgenommen hat, kann seit dem 9. Oktober 2009 von Justen fotografiert werden. In seinem Langzeitprojekt, das bis 2014 gehen soll, will er den Menschen von 1989 ein Gesicht geben und mit den Bildern ihre Geschichte erzählen.

 

Was er selbst am 9. Oktober gemacht habe, wollte Tobias Hollitzer vom Fotografen wissen: Er sei nicht dabei gewesen, erzählte Justen, da er sich zu dem Zeitpunkt schon im Westen aufhielt. Im Sommer 1989 sei er über Ungarn geflohen und konnte die Ereignisse in Leipzig nur über die Medien in Westdeutschland verfolgen. Nachdem er nach Leipzig zurückgekehrt sei, habe er sich immer wieder mit dem Thema befasst und so sei eben auch dieses Projekt entstanden.

 

Nach und nach können Menschen nun einen Termin mit ihm vereinbaren und sich nach einem kurzen Gespräch fotografieren lassen. Dabei können die Leute auch mehr erzählen, allerdings nur wenn sie das wollen. „Die Macht der Bilder ist authentisch“, sagte Justen, der seinen Fokus auf das fotografische Erzählen legen möchte.

 

Resonanz auf den Aufruf gebe es bereits. Es haben sich nicht nur Menschen aus Leipzig, sondern überall aus Sachsen und Deutschland gemeldet. Gerade Leute aus Annaberg und Chemnitz zeigen, dass sich damals auch viele von auswärts aufgemacht haben, um am 9. Oktober 1989 in Leipzig zu demonstrieren. Auch das müsse man noch einmal deutlich herausstellen, so Justen.

 

Zum Fotoprojekt, das in Kooperation mit dem Bürgerkomitee Leipzig e.V. und unter der Schirmherrschaft des Leipziger Oberbürgermeister Burkhard Jung statt findet, kann sich jeder melden, der am 9. Oktober 1989 teilgenommen hat. Die Anmeldeflyer liegen auch im Museum in der „Runden Ecke aus“. Präsentiert werden die Portraits in Ausstellungen und am Ende des Projektes in einer großen Publikation. Die gesamte Teilnahme ist kostenlos. Weitere Informationen unter: www.siebzigtausend-in-leipzig.de

 

 

10. OKTOBER 2009: DIE FRIEDLICHE REVOLUTION IN SACHSEN – EINE LANDKARTE

Sachsen gilt als Zentrum der Friedlichen Revolution. Deswegen ist die Friedliche Revolution hier auch am besten erforscht. Seit diesem Sommer schlagen sich jahrelange Forschungen nun erstmals in einer Landkarte nieder, die am 10. Oktober von drei der vier Verfasser, den Historikern Hartmuth Zwahr und Michael Richter sowie dem Gedenkstättenleiter Tobias Hollitzer unter der Moderation des Historikers Günther Heydemann in einer kleinen Runde vorgestellt wurde. Uwe Schwabe vom Archiv Bürgerbewegung hatte ebenfalls zur Entstehung beigetragen.

 

Auf der Karte, die vergrößerter Form auch in der Sonderausstellung „Leipzig auf dem Weg zur Friedlichen Revolution“ zu sehen ist, wird genauestens darstellt, wo und wann Demonstrationen mit wie vielen Teilnehmerzahlen stattfanden, wo es zu staatlicher Gewaltanwendungen kam, wo zum Einsatz der NVA und über welche Landstriche die Lichterketten und Auswanderungen verliefen. Diese und viele andere detaillierte Daten und Fakten zeigt die Landkarte Sachsens, die in mühevoller Arbeit schon seit 2002 zusammengestellt wurde. Hartmuth Zwahr betonte dabei noch mal das bürgerschaftliche Engagement, aus dem heraus dieses Werk entstehen konnte. Die Idee sei dabei ursprünglich nach einer Chronik entstanden, die Uwe Schwabe über Jahre angelegt habe. Anschließend habe man sich um eine institutionelle Anbindung, wie der sächsischen Akademie der Wissenschaften bemüht und habe sich an die Umsetzung all dieser historischen Daten gemacht. Michael Richter, der kürzlich erst sein Opus Magnum zur Friedlichen Revolution in Sachsen vorgelegt hat, wollte die Bedeutung der Wahlen und der Runden Tische hervorheben und ebenfalls in die Landkarte einfließen lassen. Tobias Hollitzer, der dann 2003 zu dem Projekt stieß, recherchierte genau die Besetzung der Dienststellen der Staatssicherheit, wobei es zu einigen Aktionen keine gesicherten Informationen gebe, ob es eine Besetzung war oder nicht, so Hollitzer.

 

Über den Staatsbetrieb Geobasisinformation und Vermessung Sachsen (GeoSN), der auch die Endredaktion übernahm, wurde ein Kartenblatt im Maßstab 1 : 400 000 und ein Beiheft schließlich publiziert und veranschaulicht die Geschehnisse zwischen dem 06.08.1989 und dem 18.03.1990. Für die Autoren, ebenso für die Betrachter ist es überraschend, zu sehen, wo und in welchem Ausmaß die Revolution in Sachsen Wellen schlug. Das Hauptaugenmerk der Karte liegt in der Darstellung von zentralen Ereignissen, wie Demonstrationen und Kundgebungen in verschiedenen Orten der Bezirke Leipzig, Dresden und Karl-Marx-Stadt. So ist die hohe Anzahl Demonstranten in Leipzig und Karl-Marx-Stadt bemerkenswert, da diese Städte sehr attraktiv für von Außen kommende waren. Die Landkarte hat in seiner jetzigen Ausführung schon ihren Weg in die Schulen gefunden. Verbesserungsbedarf sehen die Autoren noch, sind aber mir dem Ergebnis zufrieden und freuen sich über weitere Anregungen und das Erscheinen weiterer Landkarten der neuen Bundesländer. Eines steht aber jetzt schon fest. Jeder Besucher der Sonderausstellung aus Sachsen wird mit Sicherheit etwas länger vor der Landkarte verweilen und wissen wollen, was damals in seiner Stadt passierte.

 

Karte und Heft sind als Teil des Werkes „Atlas zur Geschichte und Landeskunde von Sachsen“ erschienen, das von der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig in Verbindung mit dem Staatsbetrieb Geobasisinformation und Vermessung Sachsen (GeoSN) herausgegeben wird. Bis heute wurden hierin 43 Karten aus verschiedenen Themenbereichen veröffentlicht.

 

Das Kartenblatt „Friedliche Revolution 1989/90 in Sachsen“ ist mit seinem Beiheft für 6,50 Euro beim Vertrieb von GeoSN (Tel. 0351 8283-3411 oder verkauf@lvsn.smi.sachsen.de) erhältlich und kann auch über www.landesvermessung.sachsen.de bestellt werden.

 

 

+++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++

 

NEUES AUF DEM GEBIET DER AUFARBEITUNG

 

+++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++

 

9. OKTOBER ALS GEDENKTAG DER FRIEDLICHEN REVOLUTION EIN VOLLER ERFOLG

Über Wochen und Monate wurden sie vorbereitet, die Feierlichkeiten zum Jahrestag der Friedlichen Revolution. Für den 9. Oktober war ein vielfältiges Veranstaltungsprogramm vorgesehen, das Menschen jeden Alters ansprechen sollte. Der Höhepunkt des Tages war dabei das Lichtfest, an dem 100 000 Menschen teilnahmen. Die zahlreichen künstlerischen Installationen am Leipziger Ring und symbolischen Erinnerungsmomente schufen eine unglaubliche, emotionale Atmosphäre. Dies war im und vor dem Museum in der „Runden Ecke“ deutlich zu spüren: zahlreiche Menschen strömten in die Dauerausstellung und stellten – wie 1989 – Kerzen auf den Treppen vor dem Haupteingang ab. Damit erinnerten die Besucher des Lichtfestes auf symbolische Weise an den Herbst ´89 und trugen dazu bei die Erinnerung daran zu transportieren. Die Umrundung des Leipziger Rings, dieses Mal ohne Angst, war ebenso für viele ein erinnerungsvoller Moment.

 

Den 9. Oktober als Gedenktag zu etablieren, ist in diesem Jahr voll und ganz gelungen. Das Bürgerkomitee, das mit seiner Arbeit täglich an die SED-Diktatur und an die Errungenschaften der Friedlichen Revolution erinnert, freut sich sehr über diesen Erfolg und hofft, den 9. Oktober in den nächsten Jahren auch deutschlandweit als Gedenktag der Friedlichen Revolution etablieren zu können. Für Leipzig ist dies vollkommen gelungen.

 

 

31. OKTOBER 2009 BÜRGERKOMITEE LEIPZIG VERURTEILT MARGOT HONECKERS VERHARMLOSUNG DER DDR

Margot Honecker, die Witwe des ehemaligen Staats- und Parteichefs Erich Honecker und langjährige, dogmatische Volksbildungsministerin der DDR preiste und verklärte in einem Video die „schöne Zeit […] in unserer DDR“, nach der sich ihrer Meinung heute noch 50 Prozent der Ostdeutschen, denen es 20 Jahre nach der Friedlichen Revolution angeblich schlechter ginge, zurück sehnten. Das Video, das auf der Homepage der BILD-Zeitung zu sehen ist, zeigt Margot Honecker, die in Santiago de Chile im Exil lebt, auf einer privaten Feier zum 60. Jahrestag der DDR vor einer Fahne mit Hammer, Zirkel und Ährenkranz.

 

Die Äußerungen von Frau Honecker, die als Bildungsministerin und Frau von Erich Honecker die SED-Diktatur maßgeblich gestützt und bestimmt hat, sind angesichts des 20-jährigen Jubiläums der Friedlichen Revolution unhaltbar und besonders für die vielen Opfer des Regimes unerträglich. Das Bürgerkomitee versucht mit seiner Arbeit die Erinnerung an das Unrechtsregime der DDR wach zu halten und den Tendenzen der Ostalgie entgegenzuwirken. Deswegen verurteilen wir die Äußerungen von Margot Honecker aufs Schärfste. Gerade die Einstellung einer Person, die nach 1989 nicht zur politischen Verantwortung gezogen werden konnte, zeigt, wie wichtig die Aufarbeitung der SED-Diktatur heute ist.

 

Kritik kam erfreulicherweise auch von Günter Nooke, dem Menschenrechtsbeauftragten im Auswärtigen Amt, der am 2. November 2009 in der „Runden Ecke“ zu Gast sein wird.

 

 

+++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++

 

AUS DER ARBEIT DER GEDENKSTÄTTE

 

+++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++

 

7. OKTOBER 2009: ÜBERGABE DES KUNSTEWERKES VON MILEY TUCKER-FROST AN DAS MUSEUM IN DER „RUNDEN ECKE“

Die amerikanische Künstlerin Miley Tucker Frost ist fasziniert von der Geschichte Leipzigs und dem Mut der Menschen vor 20 Jahren, die mit dem Ruf „Wir sind das Volk!“ auf die Straße gingen. Bereits 2007 hatte Sie deswegen die Idee den Leipzigern ein Denkmal für die Errungenschaften der Friedlichen Revolution zu schenken. Nachdem ein erster Entwurf von Tucker Frost auf sehr große Skepsis stieß, legte sie nun ein Modell vor, das sie am 7. Oktober im Beisein von Oberbürgermeister Burkhard Jung dem Museum in der „Runden Ecke“ übergab. Jung war in seinem Grußwort an die etwa 40 Gäste sehr von dem neuen Modell angetan. Wie es mit der konkreten Umsetzung weiter gehen würde, konnte er noch nicht im Einzelnen absehen. Miley Tucker Frost bedankte sich für die große Aufmerksamkeit und dafür, ihre Skulpturengruppe aus Bronze im Museum präsentieren zu können.

Bis zum 30. April ist das Kunstwerk mit dem Titel „We are the people“ – „Wir sind das Volk“ im Eingangsbereich der Sonderausstellung „Leipzig auf dem Weg zur Friedlichen Revolution“ im Museum in der „Runden Ecke“, ehemaliger Stasi-Kinosaal, 4. Etage, zu sehen. Das Bürgerkomitee freut sich, den Entwurf ausstellen zu können und rechnet mit einer positiven Resonanz der Besucher, die ihre Meinung auch in einem Gästebuch festhalten können.

 

 

8. OKTOBER 2009: BILD-ZEITUNG ÜBERGIBT BERLINER MAUERSEGMENTS AN DAS MUSEUM IN DER „RUNDEN ECKE“

„Erst leuchteten die Kerzen in Leipzig, dann fiel in Berlin die Mauer.“ So drückte es der Oberbürgermeister der Stadt Leipzig Burkhard Jung in seiner Rede aus, um den Bezug von den Ereignissen in Leipzig und Berlin im Herbst ´89 darzustellen. Der Gedenkstättenleiter Tobias Hollitzer war zunächst unsicher, was die Platzierung des Betonstückes vor dem Museum in der „Runden Ecke“ anging. Einige gute Gründe sprachen jedoch für die Aufstellung des Mauerstückes als Großobjekt im Außenbereich: Das SED-Regime konnte nur existieren, weil es die Bürger vom ersten Tag an seiner Freiheit beraubte und später einmauerte. Ohne diese unmenschliche Grenze sei das Funktionieren der SED-Diktatur und ihres Staatssicherheitsapparates nicht zu verstehen. Das Bürgerkomitee freue sich darüber, das Mauerstück nun in seine Sammlung aufnehmen und vor dem Museum in der „Runden Ecke“ präsentieren zu können, stehe die Berliner Mauer doch, genauso wie die ehemalige Bezirksverwaltung für Staatssicherheit, für die Unterdrückung von Stasi und SED, an deren Überwindung durch die Friedliche Revolution erinnert werden müsse, so Hollitzer. „Es wird irritieren. Es wird zum Nachfragen und Nachdenken anregen, und genau das wollen wir.“

Auch Ministerpräsident Stanislaw Tillich, Pfarrer i.R. Christian Führer und Professor Kurt Masur richteten Worte an die rund 70 versammelten Journalisten und Gäste, darunter auch die Teilnehmer einer in Leipzig statt findenden internationalen Bürgermeisterkonferenz. Alle drei betonten die Wichtigkeit dieses „Denkanstoßes“, wie es Tillich formulierte. Masur drückte seine Hochachtung vor dem Mut der Leipziger aus und appellierte an deren Zusammenhalt auch heute. Der stellvertretende Chef-Redakteur der BILD-Zeitung Jörg Quoos erinnerte in seiner Rede an BILD-Gründer Axel Springer, der schon immer von der deutschen Einheit geträumt habe. Die BILD-Zeitung schenkt zum 20-jährigen Jubiläum des Mauerfalls jedem Bundesland ein Stück der Berliner Mauer.

Stanislav Tillich, Tobias Hollitzer, Jörg Quoos und Kurt Masur enthüllten schließlich das mit buntem Graffiti versehene Mauerstück. Die Einweihung endete mit einem kleinen Empfang im Museum in der „Runden Ecke“.

 

 

9. OKTOBER 2009: BESUCH VON BUNDESPRÄSIDENT HORST KÖHLER, SACHSENS MINISTERPRÄSIDENT STANISLAW TILLICH UND DES AMERIKANISCHEN BOTSCHAFTERS

„Die Friedliche Revolution von 1989 ist eine Verpflichtung, Demokratie wach und notfalls kämpferisch zu halten: Für Freiheit und Einheit und Menschlichkeit. Die „Runde Ecke“ mahnt uns, nicht zu vergessen. Danke an alle, die diesen wichtigen historischen Ort möglich gemacht haben und weiter unterstützen.“

Diese Worten schrieb Bundespräsident Horst Köhler ins Gästebuch nach seinem Besuch in der Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“. Anlässlich seiner Teilnahme an den Feierlichkeiten zur Friedlichen Revolution in Leipzig besuchte Horst Köhler in Begleitung des sächsischen Ministerpräsidenten Stanislaw Tillich das Museum in der „Runden Ecke“.

Bewegt und sehr interessiert, nahm er sich viel Zeit für die Dauerausstellung „Stasi - Macht und Banalität“ und stellte Gedenkstättenleiter Tobias Hollitzer, der ihn durch die Ausstellung führte, zahlreiche Fragen. Er informierte sich über die Arbeitsweise der Staatssicherheit ebenso wie über deren Mittel und Methoden. Besonders beeindruckt zeigte er sich von der Vielzahl originaler Objekte und den authentisch erhaltenen Arbeitsräumen.

Wie wichtig der Erhalt der „Runden Ecke“ besonders als Lernort für die Jugend ist, betonte Köhler am Ende seines Besuches ausdrücklich. Den Mitarbeitern der Gedenkstätte, mit denen er sich zu einem Gruppenfoto versammelte, wünschte er viel Kraft bei ihren zukünftigen Aufgaben.

Über den Besuch des Bundespräsidenten freute sich die Gedenkstätte sehr, zeigt diese Aufmerksamkeit auf höchster Ebene doch, dass die nun fast 20-jährige Arbeit des Bürgerkomitees auch bundesweit wahrgenommen und anerkannt wird.

Auch der US-Botschafter Philip Murphy besuchte gemeinsam mit der Generalkonsulin Katherine Brucker die Ausstellung im Museum in der „Runden Ecke und zeigte sich sehr interessiert an der Arbeit des Bürgerkomitees, der Aufarbeitung der SED-Diktatur und den Feierlichkeiten zum 20. Jahrestag der Friedlichen Revolution.

 

 

+++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++

 

AUS DEM GÄSTEBUCH

 

+++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++

 

Mehrere tausend Menschen besuchen monatlich die Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“ mit dem Museum im Stasi-Bunker. Manche leben in Leipzig und kommen – häufig mit Gästen – immer wieder in die Ausstellung. Andere kommen von weit her zu Besuch in die Stadt und wollen hier sehen, wo und wie vormals das berüchtigte Ministerium für Staatssicherheit arbeitete.

 

Viele unserer Besucher hinterlassen eine Notiz im Gästebuch und schreiben hier ihre Eindrücke nieder, die sie in der Gedenkstätte gesammelt haben. Unter dieser Rubrik wollen wir monatlich einige dieser Einträge an Sie weitergeben.

 

„Erschreckend – Bewundernswert. ich habe viele neue Erkenntnisse mitgenommen.

Danke für die Informationen. Ihr seid wichtig.“

Besucherin, 06.10.2009

 

„Die Friedliche Revolution von 1989 ist eine Verpflichtung, Demokratie wach und notfalls kämpferisch zu halten: Für Freiheit und Einheit und Menschlichkeit. Die „Runde Ecke“ mahnt uns, nicht zu vergessen.

Danke an alle, die diesen wichtigen, historischen Ort möglich gemacht haben und weiter unterstützen.“

Horst Köhler, 09.10.2009

 

„Einen herzlichen Dank allen Mitarbeiterinnen der „Runden Ecke“ für ihr engagiertes Wirken für Wahrheit und Bildung. Der Freistaat Sachsen unterstützt Ihre Arbeit mit großer und tiefer Überzeugung – ist es doch eine Arbeit über die Vergangenheit für die Gegenwart und Zukunft.“

Stanislaw Tillich, 09.10.2009

 

Extremely interesting, what an eye-opener. More English translations would be helpful. Great.”

Besucher aus Glasgow, Schottland, 15.10.2009

 

„Die original tafeln sind sehr eindrucksvoll. ich hoffe sehr, dass die Ausstellung nicht zu glatt gebügelt wird, wenn eine Überarbeitung ansteht. Die Wut und Energie der tage der Friedlichen Revolution sollten unbedingt erhalten bleiben.“

Besucher, 18.10.2009

 

 

 


 



Unser Newsletter informiert Sie immer aktuell über Neuerungen, Aktionen und Ereignisse rund um die Gedenkstätte Museum in der Runden Ecke.
Wenn Sie sich abmelden oder Ihre Daten ändern möchten klicken Sie HIER.
Sollte dieser Link nicht funktionieren, überprüfen Sie bitte Ihre Spam-Mails oder schreiben Sie uns eine Email unter: mail@runde-ecke-leipzig.de

   
   
 

Weitere Informationen erhalten Sie auf unserer Homepage.

Die Arbeit des Bürgerkomitees wird gefördert durch die Stiftung Sächsische Gedenkstätten aus Mitteln des Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien auf der Grundlage eines Beschlusses des Deutschen Bundestages und des Sächsischen Staatsministeriums für Wissenschaft und Kunst sowie durch die Stadt Leipzig und den Kulturraums Leipziger Raum.

************************************************************************
Bürgerkomitee Leipzig e.V.
für die Auflösung der ehemaligen Staatssicherheit (MfS)
Träger der Gedenkstätte
Museum in der „Runden Ecke“ mit dem Museum im Stasi-Bunker
Dittrichring 24, PSF 10 03 45, D-04003 Leipzig
Tel.: (0341) 9 61 24 43 * Fax: (0341) 9 61 24 99
http://www.runde-ecke-leipzig.de
mail@runde-ecke-leipzig.de
************************************************************************