März 1990
„Freie Wahlen“ war eine der Kernforderungen der Demonstranten. Bereits im März 1990 sollte die erste freie Volkskammerwahl der DDR stattfinden.
Im Frühjahr 1990 veränderte sich der Charakter der Montagsdemonstrationen spürbar. Sie wurden nun zunehmend vom Wahlkampf geprägt. Zehntausende kamen auch zu den Wahlkundgebungen, auf denen bekannte bundesdeutsche Politiker zur Unterstützung der jeweiligen Partnerparteien auftraten.
Die Volkskammerwahl am 18. März 1990 endete mit einem deutlichen Sieg der „Allianz für Deutschland“. Mit der außerordentlich hohen Wahlbeteiligung von mehr als 93% war die Wahl eine Volksabstimmung für die rasche Einführung der D-Mark und die Deutsche Einheit, die nun in weniger als sieben Monaten vollzogen wurde.
Voraussetzung dafür war der Aufbau demokratischer, föderaler und rechtsstaatlicher Strukturen. Mit dem Beitritt zur Bundesrepublik nach Artikel 23 des Grundgesetzes am 3. Oktober 1990 war Deutschland wiedervereinigt. Dies war ein wichtiger Schritt zur europäischen Einheit.