September 1989
Im Sommer 1989 formierten sich viele neue Bürgerrechtsinitiativen und Parteien, die sich für Reformen in der DDR einsetzten. Diese entstanden oft aus bereits länger bestehenden Oppositionsgruppen. Den höchsten Bekanntheitsgrad erlangte das Anfang September bei Berlin gegründete Neue Forum. Innerhalb weniger Wochen unterschrieben auch tausende Leipziger den Gründungsaufruf.
Obwohl verboten, öffnete das Neue Forum Leipzig am 23. Oktober 1989 in der Dreilindenstraße 18 sein erstes Büro und ein für jedermann zugängliches Informationszentrum. „Neues Forum zulassen“ war eine Kernforderung des Protestes im Herbst 1989. Am 8. November erfolgte die offizielle Zulassung.
Die verschiedenen neuen Gruppen und Parteien forderten demokratische Bürger- und Menschenrechte, die Kontrolle über den Sicherheitsapparat sowie die Entmachtung der SED und eine politische Teilhabe. Dadurch wurden sie zum Sprachrohr und Hoffnungsträger vieler. Damit stand der SED erstmals eine organisierte oppositionelle Alternative gegenüber.