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  Newsletter Juni 2012

Sehr geehrte Leserin, sehr geehrter Leser,

 

über ein deutliches Besucherplus zur Museumsnacht am 5. Mai 2012 konnte sich die Gedenkstätte in der „Runden Ecke“ mit der ehemaligen zentralen Hinrichtungsstätte und dem Museum im Stasi-Bunker freuen. Unter dem Motto „Nachtaktiv“ besuchten über 3.000 Gäste eines der Häuser und erfuhren viel über das, was die Stasi nachts trieb und zu verbergen suchte. Bis spät in die Nacht herrschte ein großer Besucherandrang. Genaueres erfahren Sie unter der Rubrik „Rückblick“.

 

Insgesamt besuchten im vergangenen Monat viele Gäste das Museum, besonders während des alljährlichen Wave-Gotik-Treffens kamen fast 1.000 Besucher täglich, viele von ihnen offensichtlich Teilnehmer des Festivals.

 

Im Juni laden wir Sie herzlich ein, an der Gedenkfeier für die Opfer des Volksaufstandes vom 17. Juni 1953 teilzunehmen und auch außerhalb der runden Jubiläen in der Straße des 17. Juni an dieses wichtige wie tragische Ereignis zu erinnern. Der sächsische Landesbeauftragte für die Stasi-Unterlagen Lutz Rathenow wird vor der Kranzniederlegung eine Rede halten und die Opfer würdigen. Weitere Informationen erhalten Sie in der Rubrik „Wir laden ein“.

 

Wir freuen uns auf Ihren Besuch und wünschen Ihnen eine interessante Lektüre des Newsletters.

 

Ihr Bürgerkomitee Leipzig

 

 

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INHALT

Wir laden ein

Rückblick

Aus dem Gästebuch

 

 

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WIR LADEN EIN

 

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17. JUNI 2012, 17.00 UHR, STRASSE DES 17. JUNI 2, 04107 LEIPZIG: GEDENKFEIER FÜR DIE OPFER DES VOLKSAUF-STANDES VOM 17. JUNI 1953

Mit dem Aufstand vom 17. Juni 1953 erreichte der Widerstand gegen die kommunistische Diktatur seit 1945 seinen Höhepunkt. Dieser erste DDR-weite antidiktatorische Protest drückte das Streben der Menschen nach Demokratie und Freiheit aus und wurde mit dem Eingreifen der sowjetischen Besatzungsmacht blutig niedergeschlagen. Erst im Herbst 1989 führte eine wirklich Friedliche Revolution zum Sturz der SED-Diktatur.

 

Mit Unterstützung der Vereinigung der Opfer des Stalinismus (VOS) und anderer Opferverbände lädt Sie das Bürgerkomitee zum Gedenken an die Opfer ein.

 

Begrüßung: Tobias Hollitzer, Leiter der Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“

Es spricht: Lutz Rathenow, Sächsischer Landesbeauftragter für die Stasi-Unterlagen

Musikalische Umrahmung: Leipziger Blechbläsersolisten

 

 

23. & 24.JUNI 2012, 13.00 BIS 16.00 UHR MUSEUM IM STASI-BUNKER IN MACHERN GEÖFFNET

Ständig Führungen. Im Naherholungsgebiet Lübschützer Teiche bei Machern liegt die einstige Ausweichführungsstelle (AFüSt) des Leiters der Bezirksverwaltung für Staatssicherheit Leipzig. Das Objekt war als eine Ferienanlage des VEB Wasserversorgung und Abwasserbehandlung Leipzig getarnt. Kern der Anlage ist der von 1968 bis 1972 gebaute Bunker. Im Spannungs- und Mobilmachungsfall hätte der Leipziger Stasi-Chef gemeinsam mit ca. 100 hauptamtlichen Mitarbeitern und zwei Verbindungsoffizieren des KGB (des sowjetischen Geheimdienstes) seinen Dienstsitz nach Machern verlagert. Die Ausweichführungsstelle war ein heimlich geschaffener Komplex, durch den sich die Führungsriege des MfS ihren Machtanspruch im Fall eines Ausnahmezustands zu erhalten gedachte.

Zu besichtigen sind das 5,2 Hektar große, denkmalgeschützte Gesamtgelände mit allen erhaltenen Bauten und Anlagen, sowie das 1.500 Quadratmeter umfassende Bunkerinnere. Dokumentiert ist dabei auch die spezielle Aufgabe des MfS im Ernstfall – bis hin zur geplanten Einrichtung von Isolierungslagern für Oppositionelle.

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RÜCKBLICK

 

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5. MAI 2012 „NACHTAKTIV“: 4. LEIPZIGER UND HALLENSER MUSEUMSNACHT

In diesem Jahr feierte Leipzig zum vierten Mal in Kooperation mit Halle unter dem Motto „Nachtaktiv“ die Museumsnacht und selbstverständlich beteiligte sich auch das Bürgerkomitee wieder mit dem Museum in der Runden Ecke, dem Museum im Stasi-Bunker und der ehemaligen zentralen Hinrichtungsstätte der DDR an dem Programm.

 

In der Runden Ecke informierten Gruppenbegleiter mehr als 1.000 Besucher über die nächtlichen Tätigkeiten des MfS. So konnten die Besucher einiges über konspirative Treffen, Telefonüberwachung, aber auch die nächtlichen Versuche der Stasi ihre Untaten im Zuge der Friedlichen Revolution zu verwischen und die daraus folgende Besetzung der Stasi-Zentrale in Leipzig erfahren.

 

Im ehemaligen Kinosaal der Staatssicherheit fanden stündlich Führungen statt, die sich regen Zuspruches erfreuten, und die Ereignisse des Herbstes ’89 Revue passieren ließen. Besonders beliebt bei den Gästen war der Film „Huren unter Honecker“, einer Dokumentation aus den 1990er Jahren. Er zeigt, wie sich die Prostitution in der Illegalität in der DDR organisierte und wie sich die Stasi diese Schattenwelt zu nutzen machte um westliche Messebesucher auszuspionieren. Dadurch bekommt die Bezeichnung „Inoffizieller Mitarbeiter mit direkter Feindberührung“ einen ganz besonderen Klang.

 

Außerdem fand im Kinosaal eine Veranstaltung mit Helmuth Müller-Enbergs statt. Er gilt als der Experte für die Akten der Inoffiziellen Mitarbeiter der Staatssicherheit und hatte vorher aufgedeckt, dass der Westberliner Polizist Karl Heinz Kurras, der am 2. Juni 1967 den Studenten Benno Ohnesorg erschoss, für die Staatssicherheit arbeitete. Mit großem Interesse folgte das Publikum Müller-Enbergs Ausführungen über die verschiedenen Formen und Aufgaben der Inoffiziellen Mitarbeiter und bekam teils tragische, teils amüsante Geschichten aus deren Leben zu hören.

 

Trotz des schlechten Wetters und eines verschlossenen Tores, das die Öffnungszeit um zwei Stunden verzögerte und die Mitarbeiter des Bürgerkomitees zwang anfangs, Führungen im Außengelände anzubieten, kamen zur Museumsnacht über 1.150 Besucher zur zentralen Hinrichtungsstätte der DDR. Die Besucher zeigten sich wieder sehr interessiert und trotzten den langen Wartezeiten. Zwei Mitarbeiter der Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“ erläuterten die Geschichte des Ortes, die Hintergründe der Todesstrafe in der DDR und die Abläufe der Vollstreckungen. Viele Besucher betonten im Anschluss die unbedingte Notwendigkeit, die letzte deutsche Hinrichtungsstätte dauerhaft zu erhalten und als justizgeschichtlichen Erinnerungsort für Besucher zugänglich zu machen. Die ehemalige Hinrichtungsstätte wird wieder zum Tag des offenen Denkmals am 9. September 2012, von 11.00 bis 16.00 Uhr geöffnet sein. Aufgrund der technischen Probleme wird die Öffnungszeit etwas verlängert werden.

 

Auch das etwas abseits von Leipzig gelegene Museum im Stasi-Bunker konnte einen Besucherrekord von fast 400 Besuchern zur Museumsnacht verzeichnen, das erstmalig bis 1.00 Uhr zu „nachtaktiven“ Entdeckungen einlud. Besonders in den ersten zwei Stunden herrschte großer Besucherandrang, aber auch zu später Stunde ließen sich Besucher nicht von der Dunkelheit und der nächtlichen Atmosphäre des Geländes abschrecken. Hier konnten sie das Außengelände, die Ausstellung und das Bunkerinnere erkunden und durch Einführungsvorträge und Führungen alles über die Ernstfallplanung des MfS erfahren.

 

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AUS DEM GÄSTEBUCH

 

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Mehrere tausend Menschen besuchen monatlich die Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“ mit dem Museum im Stasi-Bunker. Manche leben in Leipzig und kommen – häufig mit Gästen – immer wieder in die Ausstellung. Andere kommen von weit her zu Besuch in die Stadt und wollen hier sehen, wo und wie vormals das berüchtigte Ministerium für Staatssicherheit arbeitete.

Viele unserer Besucher hinterlassen eine Notiz im Gästebuch und schreiben hier ihre Eindrücke nieder, die sie in der Gedenkstätte gesammelt haben. Unter dieser Rubrik wollen wir monatlich einige dieser Einträge an Sie weitergeben.

 

EINTRÄGE AUS DER DAUERAUSSTELLUNG „STASI - MACHT UND BANALITÄT“

„Es ist kaum zu fassen, welchen unglaublichen Mut die Menschen im September ’89 aufgebraucht haben, um endlich frei zu sein. Diese Erinnerung an Schikane und Unterdrückung muss erhalten bleiben! Danke für Ihre Arbeit.“

(Besucher aus Hannover am 20.05.2012)

 

„Trotz vorangegangener Besuche in Bautzen und Hohenschönhausen bin ich immer wieder fassungslos und entsetzt! Widerstand gegen alle, auch politischen Kräfte, die „endlich einen Schlussstrich“ ziehen wollen.“

(Besucher aus Mainz am 19.05.2012)

 

„None of this happened, if we say it didn’t, if no evidence remains, we allow ourselves and future generations to forget. Thank you for keeping the memories.“

(Besucherin aus Coventry, UK, im Mai 2012)

 

„Ich erfahre bei euch immer wieder Neues! Danke!“

(Besucher im Mai 2012)

 

 

 

EINTRÄGE AUS DER SONDERAUSSTELLUNG „LEIPZIG AUF DEM WEG ZUR FRIEDLICHEN REVOLUTION“

„Sehr gute Ausstellung, sehr informativ und umfassend.“

(Besucher aus Karlsruhe am 19.05.2012)

 

„Ich bin sehr beeindruckt von dieser Ausstellung. Sie ist gut dokumentiert.“

(Besucher aus Greiz am 17.05.2012)

 

„Eine sehr gute und informationsreiche Darstellung der Zeit! Super!“

(Besucher am 07.05.2012)

 

„Eine hochinteressante Ausstellung, die uns sehr beeindruckt hat. Respekt den vielen Leipziger Bürgern.“

(Besucher aus Karlsruhe am 15.04.2012)

 

 


 



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Die Arbeit des Bürgerkomitees wird gefördert durch die Stiftung Sächsische Gedenkstätten aus Mitteln des Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien auf der Grundlage eines Beschlusses des Deutschen Bundestages und des Sächsischen Staatsministeriums für Wissenschaft und Kunst sowie durch die Stadt Leipzig und den Kulturraums Leipziger Raum.

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Bürgerkomitee Leipzig e.V.
für die Auflösung der ehemaligen Staatssicherheit (MfS)
Träger der Gedenkstätte
Museum in der „Runden Ecke“ mit dem Museum im Stasi-Bunker
Dittrichring 24, PSF 10 03 45, D-04003 Leipzig
Tel.: (0341) 9 61 24 43 * Fax: (0341) 9 61 24 99
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