Wanderausstellung
„Die Friedliche Revolution in Leipzig“ beschreibt erstmals die Ereignisse des Herbstes 1989 sowie dessen Vor- und Nachgeschichte auf so ausführliche Art und Weise: Bereits in den 1980er Jahren engagierten sich Oppositionsgruppen besonders im kirchlichen Umfeld, da die Kirche einen gewissen Schutz vor der Willkür des SED-Regimes bot. Themen wie Umweltschutz, Einhaltung der Menschenrechte und Demokratisierung des Landes wurden diskutiert. Als es 1988 jedoch zum offenen Konflikt zwischen Kirchenleitung und Teilen dieser Basisgruppen kam, sahen sich diese gezwungen verstärkt in den öffentlichen Raum zu treten.
Mit originalen Flugblättern, Demofotos, Plakaten und Dokumenten zeichnet die Ausstellung die Entwicklungen und Aktionen der Oppositionsgruppen im Jahr 1989 nach: Die Montagsdemonstrationen zur Leipziger Frühjahrs- und Herbstmesse, die Proteste gegen die Fälschung der Kommunalwahlen vom 7. Mai, das Straßenmusikfestival am 10. Juni, die entscheidende Montagsdemonstration am 9. Oktober und nicht zuletzt die Besetzung der Leipziger Stasi-Zentrale am 4. Dezember 1989 seien hier nur als einige Schlaglichter genannt. Leipziger Bürgerrechtler waren dabei auch bereit, mit den vielen Ausreisewilligen zusammenzuarbeiten, sie in die Friedensgebete aufzunehmen und die Kraft dieser Masse an Menschen, die das Land verlassen wollten, in ihren Protest einzubinden.
Wanderausstellung „Die Friedliche Revolution in Leipzig“ in der Frankfurter Paulskirche
Die Ausstellung, die seit 2009 in Leipzig in der Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“ zu sehen ist, gastierte als Wanderausstellung bereits im Sächsischen Landtag in Dresden, und im Stasi-Museum in Berlin. Darüber hinaus war sie in Auszügen auf Kongressen sowie im Kundencenter der Sächsischen Aufbaubank in Dresden und in der Aula der Unteren Luisenschule in Chemnitz zu sehen. Dass sie auch während der offiziellen Feierlichkeiten der Bundesrepublik Deutschland zum 25. Jahrestag der Deutschen Einheit in der Paulskirche zu sehen war, ist eine große Chance, an diesem Symbolort der deutschen Demokratie- und Freiheitsgeschichte, Ereignisse und Bedeutung der Friedlichen Revolution noch stärker im öffentlichen Bewusstsein zu verankern.
Zu sehen war die Schau im Tiefgeschoß der Paulskirche in Frankfurt am Main aus Anlass des 25. Jahrestages der Deutschen Einheit sowie des Jubiläums der Städtepartnerschaft von Frankfurt am Main und Leipzig, die am 3. Oktober 1990 geschlossen wurde. Die Präsentation erfolgte im Rahmen einer Kooperation des Bürgerkomitees Leipzig e.V. mit dem Referat für Internationale Angelegenheiten der Stadt Frankfurt am Main sowie der Stadt Leipzig. Unterstützt wurde das Projekt durch den Freistaat Sachsen mit Mitteln aus dem Förderprogramm „25 Jahre Friedliche Revolution und Deutsche Einheit“.
Interessenten konnten die Ausstellung vom 21. August bis 12. Oktober 2015 in der Paulskirche besuchen. Den Flyer zur Wanderausstellung können sie HIER als PDF-Datei herunterladen.
Zur Ausstellung ist außerdem ein zweibändiger Begleitkatalog "Die Friedliche Revolution in Leipzig - Bilder, Dokumente und Objekte" erschienen. Nähere Informationen zum Katalog finden Sie hier. Beide Bände sind im Buchhandel oder hier erhältlich.