Sehr geehrte Leserin, sehr geehrter Leser,
pünktlich zum Frühlingsbeginn, findet mit der Buchmesse und dem Lesefestival „Leipzig liest“ wieder einer der kulturellen Höhepunkte der Stadt Leipzig statt. Die Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“ ist auch in diesem Jahr Veranstaltungsort von insgesamt 23 Präsentationen, Lesungen und anregenden Gesprächen. Wie in den Jahren zuvor haben wir uns bemüht, Ihnen ein vielseitiges Spektrum dessen zu bieten, was die Menschen zu Zeiten von Staatssicherheit und Eisernem Vorhang bewegte und wie es gelingen kann, an dieses Kapitel deutscher und europäischer Geschichte angemessen zu erinnern, besonders zum Jubiläum von 25 Jahren Friedlicher Revolution.
Unsere Veranstaltungen erzählen sowohl von bewegenden Einzelschicksalen als auch von Systemen, Strukturen und Methoden zur Erziehung und Überwachung einer ganzen Gesellschaft. Ein Schwerpunkt liegt diesmal auf den ostmitteleuropäischen Freiheitsbewegungen, die die Sowjetherrschaft zum Einsturz brachten. Dabei wirft die Gedenkstätte in zwei Veranstaltungen den Blick nach Rumänien, aber auch die Friedliche Revolution in Leipzig spielt eine wichtige Rolle.
Neben der großen Veranstaltungsreihe zu „Leipzig liest“ soll aber auch erwähnt sein, dass das Museum im Stasi-Bunker in Machern am 29. und 30. März 2014 ständig Führungen jeweils von 13.00 bis 16.00 Uhr durch die ehemalige Ausweichführungsstelle des MfS anbietet.
Nun wünschen wir Ihnen einen schönen Frühlingsanfang, spannende Veranstaltungen bei „Leipzig liest“ und eine interessante Lektüre des Newsletter.
Ihr Bürgerkomitee Leipzig
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INHALT
Wir laden ein
Aus dem Gästebuch
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WIR LADEN EIN
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13. – 16. MÄRZ 2014 BETEILIGUNG AN „LEIPZIG LIEST“
Ein Vierteljahrhundert nach der Friedlichen Revolution verschwimmen die Konturen, die das Leben in einer Diktatur ausmachten. Einerseits ist Verdrängen und Schönreden verbreitet. Andererseits wächst das Interesse der jungen Generationen an dem Land und an der Zeit, in welchem ihre Eltern und Großeltern lebten. Es ist noch längst nicht alles gesagt, was gesagt werden müsste.
Auch zur diesjährigen Buchmesse kommen wieder zahlreiche Neuerscheinungen auf den Markt, die das Funktionieren kommunistischer Diktaturen und deren Überwindung 1989/90 sowie die Aufarbeitung bis heute thematisieren. In insgesamt 23 Veranstaltungen werden namhafte Autoren, Historiker und Zeitzeugen im Rahmen des beliebten Lesefestivals „Leipzig liest“ in der Gedenkstätte zu Gast sein.
Es geht um persönliche Geschichten von Teilung und Wiedervereinigung Deutschlands, um Protest gegen das kommunistische Regime und der Flucht aus ihm mit oftmals schwerwiegenden Folgen. Es geht um Jugendliche, die der Staat wegschloss, weil sie nicht regimekonform leben wollten.
Die Verfolgung rumäniendeutscher Schriftsteller durch die Securitate dokumentiert der Film von Helmuth Frauendorfer eindrücklich. Der Beauftragte der Bundesregierung für den Freikauf von ca. 250.000 Rumäniendeutschen, Rechtsanwalt Dr. Heinz-Günther Hüsch, berichtet über seine damals streng geheim geführten Verhandlungen mit Ceausescus Geheimpolizei. Auch zum innerdeutschen Häftlingsfreikauf wird eine neue Studie vorgestellt, die den „staatsfreundlichen Menschenhandel“ des SED-Regimes beleuchtet.
In „Stalins Nomaden“ steht eines der schlimmsten Verbrechen der kommunistischen Herrschaft in der Sowjetunion im Mittelpunkt. Ein weiteres Augenmerk liegt auf den ost-mitteleuropäischen Freiheitsbewegungen, die die Sowjetherrschaft zum Einsturz brachten. Den Blick auf Leipzig 25 Jahre nach der Friedlichen Revolution richtet Hartmut Zwahr mit seinem Buch „Ende einer Selbstzerstörung“. Auch Christoph Wonneberger, einer der Wegbereiter der Friedlichen Revolution, wird mit zwei Publikationen gewürdigt.
Alle Termine finden Sie in unserem Programm. Wir freuen uns auf Ihren Besuch. Der Eintritt zu allen Veranstaltungen ist frei.
DONNERSTAG, 13. MÄRZ 2014: 12.00 UHR: BUCHVORSTELLUNG MIT MUSIK, KINOSAAL
UDO SCHEER
„REINER KUNZE – DICHTER SEIN. EINE DEUTSCH-DEUTSCHE FREIHEIT“
Der Autor erzählt aus persönlichem Erleben von diesem gefeierten, unbequemen Dichter, nutz Korrespondenzen und Stasi-Akten über die permanente Verfolgung Kunzes.
Dazu singt Andreas Schirneck, einst Mitglied der in der DDR verbotenen Klaus-Renft-Combo, eigene Lieder mit Texten von Reiner Kunze. Moderation: Angelika Barbe
DONNERSTAG, 13. MÄRZ 2014: 14.00 UHR: BUCHPREMIERE UND DISKUSSION, KINOSAAL
OLEC GIEC, FRANK WILMANN
„MAUERKRIEGER“
Junge Ausgereiste aus der DDR protestieren mit spektakulären Aktionen gegen die Grenzanlagen. Der Buchvorstellung mit einer Präsentation von Fotos und Filmaufnahmen folgt eine Podiumsdiskussion mit Frank Willmann, dem damaligen Akteur Raik Adam, dem wiss. Betreuer Kay Kufeke sowie dem Direktor der Stiftung Berliner Mauer Dr. Axel Klausmeier. Moderation: Christian Booß
DONNERSTAG, 13. MÄRZ 2014: 16.00 UHR: HÖRBUCHVORSTELLUNG, KINOSAAL
HANS-HERMANN HERTLE
„SOUND DES UNTERGANGS“
Tumultartige Szenen, verzweifelte Rettungsversuche – die letzten Stunden der Machtzentrale des SED-Regimes im O-Ton. Der bekannte Historiker Hans-Hermann Hertle kommentiert diese einzigartigen Zeitdokumente und zeigt kaum bekannte Fotos dieser Zeit.
DONNERSTAG, 13. MÄRZ 2014: 18.00 UHR: BUCHPREMIERE UND GESPRÄCH, KINOSAAL
OLAF HINTZE, SUSANNE KRONES
„TONSPUR – WIE ICH DAS LAND VON GESTERN VERLIEß“
Im Sommer 1989 floh Olaf Hintze über Ungarn in den Westen. Dieser stark autobiografische Roman erinnert an die DDR: Sehnsucht nach Freiheit, Unzufriedenheit, Angst und Hoffnung und schließlich die Entschlossenheit zum Handeln...
DONNERSTAG, 13. MÄRZ 2014: 19.00 UHR: BUCHPREMIERE UND GESPRÄCH, AUSSTELLUNG
DIETMAR RUMMEL
„DIE (ZELLEN-)TÜR SCHLÄGT ZU. DICH KRIEGEN WIR AUCH NOCH!“
Nach einem entwürdigenden Leben in einem DDR-Kinderheim lotet er die neue Freiheit aus: Konflikte mit der Staatsmacht sind unausweichlich. Nach der Lesung durch Juliane Thieme kommt der Autor mit der Leiterin der Gedenkstätte Geschlossener Jugendwerkhof Torgau Gabriele Beyler ins Gespräch. Moderation: Gerald Diesener
DONNERSTAG, 13. MÄRZ 2014: 20.00 UHR: BUCHVORSTELLUNG UND DISKUSSION, KINOSAAL
HARALD HAUSWALD, LUTZ RATHENOW, ILKO-SASCHA KOWALCZUK
„OST-BERLIN“ – NEUAUSGABE DES KLASSIKERS ZUM 25. JUBILÄUM DER FRIEDLICHEN REVOLUTION
Die Autoren präsentieren Fotos und Texte aus ihrem 1987 erstmals erschienen Band. Über die damaligen Reaktionen von SED und Stasi auf dieses Buch berichtet der Historiker Ilko-Sascha Kowalczuk. In der anschließenden Diskussion werden diese ebenso thematisiert wie die Wirkung des Buches und seiner Autoren auf die DDR-Opposition. Moderation: Norbert Jaron
DONNERSTAG, 13. MÄRZ 2014: 21.00 UHR: BUCHPREMIERE UND LESUNG, AUSSTELLUNG
SIGRUN KASPER
„CHAGALL IST SCHULD – OST-WEST-GESCHICHTEN“
UND
INA PAUL
„IM FREIEN FALL – 14 KAPITEL AUS (M)EINEM LEBEN“
Mauerspuren: Von Rissen und Brüchen, die die deutsche Teilung im Leben der Menschen hinterließ. Geschichten zweier Berliner Autorinnen mit autobiographischen Zügen, die eine flüchtete kurz nach dem Mauerbau nach Westberlin, die andere blieb im Osten. Moderation: Claudia Gehrke
FREITAG, 14. MÄRZ 2014: 12.00 UHR: BUCHVORSTELLUNG UND DISKUSSION, KINOSAAL
CHRISTIANE BAUMANN
„DIE ZEITUNG „FREIE ERDE“ (1952-1990) – KADER, THEMEN, HINTERGRÜNDE. BESCHREIBUNG EINES SED-BEZIRKSORGANS“
Die Studie erhellt in schonungsloser Offenheit, was es bedeutet, wenn in einer Diktatur die Presse- und Meinungsfreiheit zu willfährigen Komplizen des politischen Systems werden. Pressefreiheit war eine zentrale Forderung der Friedlichen Revolution. Moderation: Anne Drescher
FREITAG, 14. MÄRZ 2014: 13.00 UHR: BUCHVORSTELLUNG UND DISKUSSION, KINOSAAL
SANDRA PINGEL-SCHLIEMANN
„IHR KÖNNT DOCH NICHT AUF MICH SCHIEßEN!“ DIE GRENZE ZWISCHEN LÜBECKER BUCHT UND ELBE 1945-1989
Die Darstellung erschütternder Fluchtschicksale wird eingebettet in Funktion und Wirkung des innerdeutschen Grenzregimes. Moderation: Anne Drescher
FREITAG, 14. MÄRZ 2014: 14.00 UHR: BUCHVORSTELLUNG UND FILM, KINOSAAL
HANNELORE BAIER, ERNST MEINHARDT, HEINZ-GÜNTHER HÜSCH
„KAUF VON FREIHEIT – DER FREIKAUF RUMÄNIENDEUTSCHER 1968-1989“
Im Gespräch mit dem 1987 freigekauften Schriftsteller Helmuth Frauendorfer berichtet Rechtsanwalt Dr. Heinz-Günther Hüsch über seine – im Auftrag der Bundesregierung geführten – geheimen Verhandlungen mit dem rumänischen Diktator Ceausescu, die einer Viertelmillionen Menschen die Freiheit brachten. Mit Filmausschnitten aus „Deutsche gegen Devisen“ (MDR 2014). Moderation: Katja Wildermuth
FREITAG, 14. MÄRZ 2014: 16.00 UHR: BUCHPREMIERE UND DISKUSSION, KINOSAAL
JAN PHILLIP WÖLBERN
„ZWISCHEN MENSCHENHANDEL UND HUMANITÄREN AKTIONEN. HÄFTLINGSFREIKAUF AUS DER DDR 1962/63-1989“
Nach der Vorstellung der neuen Studie über den Freikauf von fast 35.000 politischen Häftlingen aus DDR-Gefängnissen diskutiert der Autor mit dem freigekauften Yorck Maecke auch über die Bedeutung des ehem. „Freikaufgefängnisses“ am Chemnitzer Kaßberg für das Geschichtsbewusstsein. Grußwort: Roland Jahn. Moderation: Helmut Frauendorfer
FREITAG, 14. MÄRZ 2014: 18.00 UHR: LESUNG UND GESPRÄCH, KINOSAAL
PETER WENSIERSKSI
DIE VERBOTENE REISE. DIE GESCHICHTE EINER ABENTEUERLICHEN FLUCHT
Die unglaubliche Geschichte einer Reise von Ostberlin über Russland und die Mongolei zur westdeutschen Botschaft in China. Nach der Lesung erzählen die beiden Protagonisten Jens und Marie mit Bildern über das 1987 Erlebte, wovon sie nie glaubten, das es einmal öffentlich wird. Moderation: Annett Glatz
FREITAG, 14. MÄRZ 2014: 19.00 UHR: BUCHVORSTELLUNG UND DISKUSSION, AUSSTELLUNG
INGEBORG SZÖLLÖSI
HEIMAT. ABBRUCH, AUFBRUCH, ANKUNFT
Wissenschaftler, Schriftsteller und Künstler begaben sich auf die Suche nach dem Mythos Heimat in einer globalen Welt. Die anschließende Podiumsdiskussion mit den Mitautoren des Bandes Georg Aescht und Gert Fabritius widmet sich im Besonderen den Erfahrungen der deutschen Minderheit in Rumänien. Moderation: Ingeborg Szöllösi
FREITAG, 14. MÄRZ 2014: 20.00 UHR: BUCHPREMIEREN UND GESPRÄCH, KINOSAAL
THOMAS MAYER
DER NICHT AUFGIBT: CHRISTOPH WONNEBERGER – WEGBEREITER DER FRIEDLICHEN REVOLUTION
UND
ANDREAS PAUSCH
WIDERSTEHEN. PFARRER CHRISTOPH WONNEBERGER
Konsequenz und Einmischungswille prägen ihn, wie auch der Drang nach Freiheit, Frieden und Gerechtigkeit. Er initiierte den Sozialen Friedensdienst, begründete die Tradition der Friedensgebete und wurde 1986 ihr Koordinator in der Leipziger Nikolaikirche. Er war immer streitbar und unbequem: für den SED-Staat ebenso wie für die Kirche. Nach 1989 stand er im Schatten anderer. Die beiden Autoren kommen nach der Vorstellung der Bücher mit den DDR-Bürgerrechtlern Christoph Wonneberger, Frank Richter und Reiner Eppelmann ins Gespräch. Moderation: Stefan Nölke
SAMSTAG, 15. MÄRZ 2014: 12.00 UHR: BUCHPREMIERE, KINOSAAL
DORIS WIESENBACH
GRENZENLOS. DEUTSCH-DEUTSCHE KURZGESCHICHTEN
Geschichten aus der Zeit als Deutschland noch geteilt war, frei nach wahren Begebenheiten und Interviews mit Zeitzeugen. Moderation: Detlef W. Stein
SAMSTAG, 15. MÄRZ 2014: 14.00 UHR: BUCHVORSTELLUNG UND DISKUSSION. KINOSAAL
H. JOHANNES WALLMANN
DIE WENDE GING SCHIEF
Der in der DDR verfolgte Komponist reflektiert Grundfragen von Kunst, Kultur, Demokratie, Ökonomie, Ökologie und Ethik, und fordert eine Selbstverständnisdebatte der Deutschen ein. Er formuliert eine Vision, die auf totalitär beeinflusste Mentalitäten und Zustände antwortet. Grußwort: Lutz Rathenow. Moderation: Ehrhart Neubert
SAMSTAG, 15. MÄRZ 2014: 16.00 UHR: BUCHVORSTELLUNG, KINOSAAL
ROBERT KINDLER
STALINS NOMADEN. HERRSCHAFT UND HUNGER IN KASACHSTAN
Die kasachische Hungersnot von 1932/33 war eine der schlimmsten Tragödien des Stalinismus. Doch anders als der ukrainische „Holodomor“ ist sie heute fast vergessen. Das anschließende Gespräch mit dem Historiker Jörg Baberowski führt zum Kern stalinistischer Herrschaft schlechthin.
SAMSTAG, 15. MÄRZ 2014: 18.00 UHR: BUCHVORSTELLUNG UND DISKUSSION, KINOSAAL
ANDREAS A. APELT, ROBERT GRÜNBAUM, JANOSCH CAN TOGAY (HRSG.)
OSTMITTELEUROPÄISCHE FREIHEITSBEWEGUNGEN 1953-1989
Immer gab es Widerstand und Opposition sowie Aufstände gegen die kommunistischen Regime. Doch erst 1989/90 konnten sie durch die Friedlichen Revolutionen gestürzt werden. Nach der Vorstellung des Sammelbandes diskutieren die Autoren mit Krzysctof Ruchniewicz über die Bedeutung der damaligen Ereignisse für das heutige Europa. Moderation: Sven Felix Kellerhoff
SAMSTAG, 15. MÄRZ 2014: 19.00 UHR:BUCHVORSTELLUNG, AUSSTELLUNG
HARTMUT ZWAHR
ENDE EINER SELBSTZERSTÖRUNG. LEIPZIG UND DIE REVOLUTION IN DER DDR
Der Autor ist einer der Wenigen, die 1989 genau hingesehen und kritisch gefragt haben : Was war? Was geschieht jetzt? Authentische Zeitgeschichte mit einem Blick für die Dramatik der Ereignisse. Eine wichtige Dokumentation zum 25. Jahrestag der Friedlichen Revolution. Moderation: Reinhard Bohse
SAMSTAG, 15. MÄRZ 2014: 20.00 UHR:FILM UND GESPRÄCH, KINOSAAL
HELMUT FRAUENDORFER
AN DEN RAND GESCHRIEBEN – RUMÄNIENDEUTSCHE SCHRIFTSTELLER IM FADENKREUZ DER SECURITATE
Sie wurden bespitzelt, bedroht und verhaftet. Gegen sie gerichtete Verleumdungen, Desinformationen und Zersetzungsmaßnahmen gehörten zum schmutzigen Geschäft der Rumänischen Geheimpolizei.
Der Filmautor, selbst Rumäniendeutscher Schriftsteller und Zeitzeuge im Gespräch mit dem Leiter der Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“ Tobias Hollitzer.
SAMSTAG, 15. MÄRZ 2014: 21.00 UHR:LESUNG UND GESPRÄCH, AUSSTELLUNG
SILKE KETTELHAKE
SONJA „NEGATIV DEKADENT“. EINE REBELLISCHE JUGEND IN DER DDR
Eine Geschichte von Liebe und Verrat, von Abhängigkeiten und Macht, vom Schrei nach Freiheit – die Sechzehnjährige wird verhaftet und erlebt 4 Monate im geschlossenen Jugendwerkhof Torgau. Moderation: Juliane Thieme
SONNTAG, 16. MÄRZ 201411.00 UHR: MATINÉE-LESUNG, KINOSAAL
DANIELA KRIEN
MULDENTAL
„Sie steht auf einem Felsen mit ausgebreiteten Armen, bereit zum Sprung oder zum Flug...“ Geschichten von Menschen, deren Hoffnungen und Pläne sich nach der Friedlichen Revolution erfüllt haben oder um die sie betrogen fühlen.
SONNTAG, 16. MÄRZ 201414.00 UHR: BUCHVORSTELLUNG, KINOSAAL
KLAUS FUNKE
HEIMGANG
Mit seiner ungeschminkten, teils autobiografischen Beschreibung des Dienstes in den Grenztruppen der DDR gibt der Autor erschütternde Einblicke in das menschenverachtende System der Nationalen Volksarmee. Moderation: Reinhard Bohse
29. & 30. MÄRZ 2014, 13.00 BIS 16.00 UHR MUSEUM IM STASI-BUNKER IN MACHERN GEÖFFNET
Ständig Führungen. Im Naherholungsgebiet Lübschützer Teiche bei Machern liegt die einstige Ausweichführungsstelle (AFüSt) des Leiters der Bezirksverwaltung für Staatssicherheit Leipzig. Das Objekt war als eine Ferienanlage des VEB Wasserversorgung und Abwasserbehandlung Leipzig getarnt. Kern der Anlage ist der von 1968 bis 1972 gebaute Bunker. Im „Ernstfall” hätte der Leipziger Stasi-Chef gemeinsam mit ca. 100 hauptamtlichen Mitarbeitern und zwei Verbindungsoffizieren des KGB (des sowjetischen Geheimdienstes) seinen Dienstsitz nach Machern verlagert, um dort seine Tätigkeiten fortzusetzen.
Zu besichtigen sind das 5,2 Hektar große, denkmalgeschützte Gesamtgelände mit allen erhaltenen Bauten und Anlagen, sowie das Bunkerinnere. Dokumentiert ist dabei auch die spezielle Aufgabe des MfS im Ernstfall – bis hin zur geplanten Einrichtung von Isolierungslagern für Oppositionelle.
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AUS DEM GÄSTEBUCH
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Mehrere tausend Menschen besuchen monatlich die Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“ mit dem Museum im Stasi-Bunker. Manche leben in Leipzig und kommen – häufig mit Gästen – immer wieder in die Ausstellung. Andere kommen von weit her zu Besuch in die Stadt und wollen hier sehen, wo und wie vormals das berüchtigte Ministerium für Staatssicherheit arbeitete.
Viele unserer Besucher hinterlassen eine Notiz im Gästebuch und schreiben hier ihre Eindrücke nieder, die sie in der Gedenkstätte gesammelt haben. Unter dieser Rubrik wollen wir monatlich einige dieser Einträge an Sie weitergeben.
EINTRÄGE AUS DER DAUERAUSSTELLUNG „STASI – MACHT UND BANALITÄT“
„Sehr ergreifend und beeindruckend! Gut, dass es hier Menschen gibt, die diese ganzen Zeitzeugnisse bewahren! Schön wäre es, wenn es ein Begleitbuch zu dieser Ausstellung gäbe!”
(Besucherin aus Stuttgart am 2. Februar 2014)
„Mir ist ganz schlecht, was die Stasi sogar mit uns Jugendlichen ‚angestellt’ hat – ohne unsere Kenntnisse! *Gäneshaut-Gefühle* Danke für die Zeitreise!“
(Besucherin am 2. Februar 2014)
„Es ist schon ziemlich anders als Kind. Dass ich in der Demokratie lebe. Und wenn ich jetzt sehe, wie es damals mit der Stasi und der Überwachung war, habe ich großen Respekt vor den Bürgern, die sich damals trotzdem getraut haben und auf die Straße gegangen sind und dagegen demonstriert haben“
(13-jähriger Besucher aus Güstrow, Mecklenburg-Vorpommern, am 5. Februar 2014)
„So fern und doch so nah…
…Empört euch! – Auch heute“
(Besucherin im Februar 2014)
„Wir bedanken uns sehr herzlich für die interessante und äußerst aussagekräftige Führung durch Herrn Horn. Die Ausstellung vermittelt einen vielseitigen Blick auf den DDR-Alltag. […]“
(Besucher eines Gymnasiums aus Plauen im Februar 2014)
„Very, very interesting – Greetings from Australia“
(Besucherin aus Australien 12. Februar 2014)
„Greetings from Australia. […] and a reminder of the terrible past. Leipzig is a beautiful city! Thank you.“
(Besucherin aus Australien am 14. Februar 2014)
„Sehr interessant und beeindruckend. Es ist sehr schlimm, das alles zu erfahren und es geht uns sehr nah, auch wenn wir nicht alle dabei waren oder zu jung sind.“
(Besucherin aus Erfurt im Februar 2014)
EINTRÄGE AUS DER SONDERAUSSTELLUNG „LEIPZIG AUF DEM WEG ZUR FRIEDLICHEN REVOLUTION“
„Man kann nur große Hochachtung haben – ein wunderbares Beispiel dafür, dass man wirklich Großes nur ohne Gewalt erreichen kann. Vielen Dank für die hervorragende Ausstellung!“
(Besucherin aus Leipzig im Februar 2014)
„Die letzte Schlacht gewinnen wir – FÜR GLEICHHEIT & echte Freiheit!“
(Besucher im Febrauar 2014)
„Ich bin sehr beeindruckt. Danke für dieses Museum“
(Besucher am 16. Februar 2014)
„Jede Art von Sozialismus, egal ob nationaler, -internationaler oder Neosozialismus […] führt immer zur Unterdrückung!“
(Besucher am 21. Februar 2014)
