2021

Jahrestag des 17. Juni 1953

GEDENKVERANSTALTUNG ZUM 68. JAHRESTAG DES VOLKSAUFSTANDES VOM 17. JUNI 1953 AM MITTWOCH, DEN 17. JUNI 2021, UM 16.30 UHR IN DER STRAßE DES 17. JUNI 2

Zum Videomitschnitt der Veranstaltung

Am 17. Juni 2021 jährt sich der gewaltsam niedergeschlagene Volksaufstand in der DDR zum 68. Mal. Seit 1945 hatte es Widerstand gegen die Errichtung einer kommunistischen Diktatur im sowjetisch besetzten Teil Deutschlands gegeben, der seinen Höhepunkt in den Protesten vom 17. Juni 1953 fand. In diesen ersten flächendeckenden Protesten gegen das SED-Regime zeigte sich das Streben der Menschen in der DDR nach Demokratie und Freiheit, das am militärischen Eingreifen der sowjetischen Besatzungsmacht scheiterte. Mit dem Einsatz von Schusswaffen und der Verhängung des Ausnahmezustandes durch die sowjetische Besatzungsmacht wurden alle Hoffnungen auf Veränderungen zerstört. Neun Tote und mindestens 95 Verletzte waren allein im Bezirk Leipzig zu beklagen. Unmittelbar nach dem Aufstand setzte eine große Verhaftungswelle ein. Von den durch Stasi und Volkspolizei in Leipzig fast 1.000 Verhafteten wurden in den Folgemonaten über 150 Personen – teils in Schauprozessen – zu langjährigen Haftstrafen verurteilt, einer auch zum Tode.

Die damaligen Forderungen der Bevölkerung konnten erst 1989 durch die Friedliche Revolution erfüllt werden. Die Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“ richtet seit vielen Jahren zusammen mit der Vereinigung für die Opfer des Stalinismus e.V. sowie dem Bund Stalinistisch Verfolgter und in Abstimmung mit der Stadt Leipzig eine Veranstaltung zum Gedenken an die Opfer des Aufstandes in der Straße des 17. Juni in Leipzig aus.

Der Volksaufstand vom 17. Juni 1953 gegen die kommunistische Diktatur in der DDR ist ein zentrales Datum der deutschen Demokratiegeschichte. Auch wenn es nunmehr fast 70 Jahre zurückliegt, müssen wir immer wieder daran erinnern und uns dieser Geschichte vergewissern. Gerade die heranwachsende Generation sollte erfahren, dass die heutige Freiheit und der demokratische Rechtsstaat von Menschen aus der Generation ihrer Eltern und Großeltern hart erkämpft wurden. Was 1953 blutig niedergeschlagen wurde, war mit der Friedlichen Revolution von 1989 erfolgreich. Freiheit und Bürgerrechte existieren nicht im Selbstlauf, sie müssen aktiv gelebt und verteidigt werden. Die Anwesenheit von Kultusminister Christian Piwarz unterstreicht die Bedeutung der Vermittlung dieses historischen Ereignisses im Rahmen der Schulbildung.

Aufgrund der aktuellen Corona-Schutzverordnung empfehlen wir das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes und bitten Sie den Zugang über die Petersstraße zu benutzen. Während der Veranstaltung ist untereinander ein Abstand von 1,5 Meter einzuhalten.

In diesem Jahr wird der Sächsische Staatsminister für Kultus Christian Piwarz die Gedenkrede halten. Im Anschluss wird der Zeitzeuge Karl F. Fischer über seine Erlebnisse an jenem Tag berichtet. Musikalisch umrahmt wird die Veranstaltung von den Leipziger Blechbläsersolisten. Den Abschluss bildet eine Schweigeminute mit Kranzniederlegung. Ein Live-Stream der Veranstaltung wird ab 18.00 Uhr im Internet unter https://youtu.be/C0YowyFOBD4 gezeigt und später als Video abrufbar sein.

Veranstaltungsort: an der Gedenktafel in der Straße des 17. Juni 2, 04107 Leipzig.

Pressemitteilung und Einladungskarte zum Download