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  Newsletter November 2017

Sehr geehrte Leserin, sehr geehrter Leser,

 

auch im vergangenen Monat bot das Bürgerkomitee seinen Gästen ein informatives und abwechslungsreiches Programm. Einen Rückblick auf die Veranstaltungen vom Oktober finden Sie in dieser Newsletterausgabe.

 

Der 9. November ist auch für die Friedliche Revolution ein zentrales Datum. An jenem Tag fiel 1989 nicht nur in Berlin die Mauern, sondern in Leipzig fand am Abend ein vom Neuen Forum initiierter Schweigemarsch anlässlich des 51. Jahrestag der Reichspogromnacht statt. Der Schweigemarsch war die erste offiziell genehmigte nichtstaatliche Demonstration in Leipzig und zeigt, dass die Erinnerung an den Holocaust auch 1989 ein fester Bestandteil der DDR-Bewegung war.

 

Anlässlich dieses bedeutenden Datums haben ab dem Vormittag des 9. November 2017 mehrere Schulklassen die Möglichkeit, an einer der zwei Schülerveranstaltungen mit SPIEGEL-Redakteur Peter Wensierski teilzunehmen. Der Zeitzeuge und Autor des Buches „Die unheimliche Leichtigkeit der Revolution“ beschreibt mit Ton- und Filmbeiträgen, wie junge Menschen Ende der 1980er Jahre zu Oppositionellen wurden, die mit ihren Aktionen dazu beitrugen, die SED-Diktatur zum Einsturz zu bringen. Im Anschluss folgt ein Gespräch mit einer anschließenden Kurzführung durch eine der beiden Ausstellungen der Gedenkstätte. Interessierte Schulen können sich bei der Gedenkstätte anmelden.

 

Ebenfalls am 9. November 2017 eröffnet die Gedenkstätte um 15.00 Uhr im Soziokulturellen Zentrum „Die VILLA“ ihre deutsch-arabischsprachige Präsentation „Orte der Friedlichen Revolution“. Anhand der 23 Ausstellungstafeln können sich insbesondere arabischsprechende Besucher über die jüngste Geschichte und Demokratieentwicklung in Deutschland informieren. Bis zum 31. Januar 2018 ist die Präsentation dort zu sehen. Ermöglicht wurde die Erarbeitung der arabischsprachigen Angebote und die damit in Zusammenhang stehenden Veranstaltungen durch eine Projektförderung der Stiftung Sächsische Gedenkstätten.

 

Tags zuvor findet am 8. November 2017 von 11.00 bis 14.00 Uhr erneut das Beratungsangebot der Vereinigung der Opfer des Stalinismus (VOS) in den Räumen der Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“ statt. Der VOS-Mitarbeiter berät Hilfesuchende zur Rehabilitierung und zu Wiedergutmachungsleistungen. Um Voranmeldung wird gebeten.

 

Am letzten Wochenende des Monats, am 25. und 26. November 2017, hat das Museum im Stasi-Bunker bei Machern wieder jeweils von 13.00 bis 16.00 Uhr geöffnet. Zu besichtigen sind dabei das über fünf Hektar große, denkmalgeschützte Gesamtgelände sowie das komplette Bunkerinnere. Besucher erfahren hier unter anderem, wie die Stasi auch im Ernstfall die SED-Diktatur sichern wollte.

 

Schließlich findet im Rahmen der Lecture-Performance-Reihe der Schaubühne Lindenfels in der ehemaligen zentralen Hinrichtungsstätte der DDR in Leipzig am 29. November 2017 um 19.00 Uhr eine Veranstaltung unter dem Titel „Anatomie Woyzeck – Teil II: Gefängnis/ Hinrichtungsstätte. Theater trifft Wissenschaft“ statt. In dieser begehbaren Installation werden der Ort, also die ehemalige zentrale Hinrichtungsstätte der DDR, und die Geschichten einiger Deliquenten mit Büchners Dramentext und Foucaults Theorien zum Verhältnis von Raum und Macht verbunden. Im Rahmen der Veranstaltung bietet das Bürgerkomitee Leipzig zudem eine Sonderführung durch die original erhaltenen Räume an. Um Reservierung wird gebeten.

 

Wir freuen uns, Sie im November bei uns begrüßen zu dürfen. Unter der Rubrik „Wir laden ein“ finden Sie das ausführliche Programm sowie die Öffnungszeiten unserer regelmäßigen Angebote.

 

Eine angenehme Zeit und eine interessante Lektüre des Newsletters wünscht Ihnen

 

Ihr Bürgerkomitee Leipzig e.V.

 

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INHALT
WIR LADEN EIN
STÄNDIGE ANGEBOTE
AUS DER ARBEIT DER GEDENKSTÄTTE
RÜCKBLICK
AUS DEM GÄSTEBUCH

 

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WIR LADEN EIN

 

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MITTWOCH, 8. NOVEMBER 2017, 11.00 – 14.00 UHR: BERATUNGSANGEBOT DER VEREINIGUNG DER OPFER DES STALINISMUS (VOS) IN DER GEDENKSTÄTTE MUSEUM IN DER „RUNDEN ECKE“
Am Mittwoch, den 8. November 2017, berät ein Mitarbeiter des Landesverbandes Sachsen der Vereinigung der Opfer des Stalinismus (VOS) in den Räumen der Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“ wieder Menschen, die Opfer politischer Verfolgung in der DDR geworden sind. Hilfesuchende können sich nach vorheriger Anmeldung zwischen 11.00 und 14.00 Uhr u.a. über Themen wie die verwaltungsrechtliche oder die berufliche Rehabilitierung und über Wiedergutmachungsleistungen informieren sowie Hinweise zum Rehabilitierungsverfahren einholen. Anträge liegen ebenfalls bereit. Die Beratung wird jeden zweiten Mittwoch im Monat angeboten.
Während Opfer politischer Verfolgung durch das SED-Regime ihre Ansprüche aktuell noch bis zum 31. Dezember 2019 geltend machen können, endet die Antragsfrist auf Anerkennungsleistungen für ehemalige deutsche Zwangsarbeiter bereits am 31. Dezember 2017. Wer als Zivilperson wegen seiner deutschen Staatsangehörigkeit oder Volkszugehörigkeit zwischen dem 1. September 1939 und dem 1. April 1956 durch eine ausländische Macht zur Zwangsarbeit verpflichtet wurde, kann folglich nur noch bis Jahresende einen Antrag stellen. Hinterbliebene können ebenfalls einen Antrag stellen, wenn der Betroffene nach dem 27. November 2015 verstorben ist.
Veranstaltungsort: Meldung in der Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“, Ausstellungsbüro. Teilnahme nur mit Voranmeldung möglich.

 

DONNERSTAG, 9. NOVEMBER 2017, 9.00 UHR UND 11.30 UHR: SCHÜLERVERANSTALTUNGEN MIT PETER WENSIERSKI (BUCHVORSTELLUNG UND GESPRÄCH MIT ANSCHLIEßENDER KURZFÜHRUNG)
Mehrere Schulklassen nutzen am 9. November 2017 die Möglichkeit, an einer der beiden Schülerveranstaltungen mit SPIEGEL-Redakteur Peter Wensierski teilzunehmen. Als Zeitzeuge und Autor des Buches „Die unheimliche Leichtigkeit der Revolution“ beschreibt Wensierski mit Ton- und Filmbeiträgen, wie junge Menschen Ende der 1980er Jahre zu Oppositionellen wurden und die mit ihren Aktionen dazu beitrugen, die SED-Diktatur zum Einsturz zu bringen. Nach einer Frage- und Gesprächsrunde zwischen den Schülern und Wensierski erhalten die Jugendlichen eine Kurzführung durch die Ausstellung „Stasi – Macht und Banalität“ oder durch die Ausstellung „Leipzig auf dem Weg zur Friedlichen Revolution“.
Veranstaltungsort: Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“, ehemaliger Stasi-Kinosaal.

 

DONNERSTAG, 9. NOVEMBER 2017, 15.00 UHR: ERÖFFNUNG DER DEUTSCH-ARABISCHSPRACHIGEN PRÄSENTATION „ORTE DER FRIEDLICHEN REVOLUTION“
Die Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“ und das Soziokulturelle Zentrum „Die VILLA“ laden herzlich zur Eröffnung der deutsch-arabischsprachigen Präsentation „Orte der Friedlichen Revolution“ am Donnerstag, den 9. November 2017, um 15.00 Uhr ein. Mit dabei sind Gedenkstättenleiter Tobias Hollitzer und das Integrationsteam der VILLA Leipzig. Bis zum 31. Januar 2018 kann die Präsentation im Soziokulturellen Zentrum „Die VILLA“ (Lessingstraße 7, 04109 Leipzig) täglich von 9.00 bis 19.00 Uhr öffentlich besichtigt werden.
Der 9. November ist für die Friedliche Revolution ein zentrales Datum. An jenem Tag fiel 1989 nicht nur in Berlin die Mauern, sondern in Leipzig fand am Abend ein vom Neuen Forum initiierter Schweigemarsch anlässlich des 51. Jahrestages der Reichspogromnacht statt. Der Schweigemarsch war die erste genehmigte nichtstaatliche Demonstration in Leipzig und zeigt, dass die Erinnerung an den Holocaust auch 1989 ein fester Bestandteil der DDR-Bewegung war.
Die Präsentation ist Teil der arabischsprachigen Angebote der Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“, mit denen das Museum die Sprachbarrieren für ihre Angebote weiter senkt und damit u.a. für Geflüchtete, Asylsuchende und Migranten die kulturelle Teilhabe erhöht und sie bei der historisch-politischen Bildung unterstützt. Die revolutionären Ereignisse von 1989/90 sind ein Beispiel dafür, wie sich Bürger friedlich und erstmals erfolgreich gegen eine Diktatur gewandt haben, um Freiheit und demokratische Grundrechte zurückzuerlangen. Weitere Informationen: www.runde-ecke-leipzig.de/arabisch.

 

MITTWOCH, 29. NOVEMBER 2017, 19.00 UHR: VERANSTALTUNG IM RAHMEN DER LECTURE-PERFORMANCE-REIHE: ANATOMIE WOYZECK, TEIL II: GEFÄNGNIS / HINRICHTUNGSSTÄTTE. THEATER TRIFFT WISSENSCHAFT.
Georg Büchner ist nicht nur durch sein literarisches Werk und sein politisches Engagement im kulturellen Gedächtnis geblieben, sondern auch durch seinen wissenschaftlichen Blick auf die Welt. Er war Anatom in doppelter Hinsicht: Sowohl mit dem „anatomischen als auch dem literarischen Skalpell (schnitt er) ins Fleisch des Körpers und der Gesellschaft (…), um die verborgenen Ursachen der Phänomene hervorzukehren“ (Prof. Dr. Michael Hagner, NZZ). Seine Arbeitsweise war wie in seinen naturwissenschaftlichen Studien und Experimenten auch im Schreiben eine forschende, welche ihn immer wieder zu der Frage führte, die er in „Dantons Tod“ formuliert und in „Woyzeck“ auf die Spitze treibt: „Was ist das, was in uns lügt, hurt, stiehlt und mordet?“
In einer vierteiligen Reihe von Lecture Performances und Installationen an ungewöhnlichen, sonst nicht frei zugängli-chen Orten versucht das Schau-Ensemble mit Diskursen und Stimmen aus verschiedenen Fachrichtungen, dem Komplex Woyzeck wissenschaftlich und künstlerisch auf die Spur zu kommen. An jenem Abend widmet sich die Vorstellung den Aspekten der Bestrafung und der (politischen) Macht. Die Hinrichtung des historischen Vorbilds Woyzecks kann – nachdem er schon damals von vielen Experten als nicht zurechnungsfähig eingestuft wurde – als politisch gewollter Justizmord gesehen werden. Wie erscheint diese Form von Machtausübung bzw. Machtmissbrauch aus heutiger Sicht, angesichts vieler vergleichbarer Fälle in der jüngeren Geschichte und im Hinblick auf die anhaltende Debatte um die Todesstrafe? Was erfahren wir über das Funktionieren von Macht und Kontrolle in der „Heterotopie“ (Michel Foucault) eines Gefängnisses und einer ehemals geheimen Hinrichtungsstätte inmitten eines Wohngebiets? Der Ort, die ehemalige zentrale Hinrichtungsstätte der DDR, und die Geschichte(n) einiger Deliquenten werden in dieser begehbaren Installation mit Büchners Dramentext und Foucaults Theorien zum Verhältnis von Raum und Macht verbunden.
Im Rahmen der Veranstaltung bietet das Bürgerkomitee Leipzig e.V. eine Führung durch die ehemalige zentrale Hinrichtungsstätte der DDR in Leipzig an, so dass sich die Besucher einen Eindruck von der Örtlichkeit verschaffen und sich über Hintergründe und Opfer informieren können.
Um Reservierung wird gebeten: unter service@schaubuehne.com oder 0341-484620. Abendkasse: 5 Euro. Veranstaltungsort: ehemalige Zentrale Hinrichtungsstätte der DDR, Arndtstraße 48, 04275 Leipzig.

 

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STÄNDIGE ANGEBOTE

 

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MONTAG BIS SONNTAG, 10.00 UHR BIS 18.00 UHR, EHEMALIGER STASI-KINOSAAL: AUSSTELLUNG - LEIPZIG AUF DEM WEG ZUR FRIEDLICHEN REVOLUTION
Der gewaltfreie Demonstrationszug von weit mehr als 70.000 Menschen auf dem Leipziger Innenstadtring am 9. Oktober 1989 wurde als Entscheidung für eine Friedliche Revolution und als Sieg über das SED-Regime empfunden. Die Ausstellung im ehemaligen Stasi-Kinosaal informiert über das Wirken der Leipziger Opposition, die bereits seit Beginn der 1980er Jahre vor allem aus dem kirchlichen Umfeld heraus kontroverse Themen anzusprechen wagte. Die Aktionen des politischen Widerstandes in Leipzig sowie die Ereignisse, die zur Friedlichen Revolution und zur Neugründung des Freistaates Sachsen sowie zur Deutschen Einheit in einem zusammenwachsenden Europa führten, werden nachgezeichnet. Auch wird ein Blick auf ost-mitteleuropäische Nachbarn und deren Engagement für Freiheit und Demokratie geworfen.
Öffentliche Führungen finden jeden Freitag und Samstag, jeweils um 16.30 Uhr, statt. Für Gruppen sind auf Anfrage auch außerhalb dieser Zeiten Führungen möglich.

 

MONTAG BIS SONNTAG, 10.00 UHR BIS 18.00 UHR, MUSEUM IN DER „RUNDEN ECKE“:
AUSSTELLUNG - STASI – MACHT UND BANALITÄT
Seit 1990 bietet das Museum in der „Runden Ecke“ in den Originalräumen des Ministeriums für Staatssicherheit die Möglichkeit, Zeitgeschichte in authentischer Umgebung nachzuvollziehen. Zahlreiche, zum Teil einzigartige Ausstellungsstücke, darunter Überwachungstechnik, eine Maskierungswerkstatt oder eine Kollermaschine zur Vernichtung von Akten, verdeutlichen, wie die SED ihren Überwachungsstaat aufbaute und die Menschen ihrer demokratischen Grundrechte beraubte. Dabei soll auch bewusst werden, wie bedeutsam die Errungenschaften der Friedlichen Revolution - Freiheit, Rechtsstaat und Demokratie - bis heute sind.
Die öffentliche Führung findet täglich um 15.00 Uhr statt. Für Gruppen sind auf Anfrage auch außerhalb dieser Zeiten Führungen möglich, auch in Englisch oder Französisch. Audioguides sind in 8 Sprachen erhältlich (Deutsch, Englisch, Französisch, Spanisch, Italienisch, Niederländisch, Polnisch und Arabisch).

 

MONTAG BIS SONNTAG, 10.00 UHR BIS 18.00 UHR, MUSEUM IN DER „RUNDEN ECKE“, FOYER:
SONDERAUSSTELLUNG - ZWEI MAL BEFREIT? LEIPZIG UNTER AMERIKANISCHER UND SOWJETISCHER BESATZUNG 1945
Die Kabinettausstellung im Foyer des Museums in der „Runden Ecke“ thematisiert die amerikanische Besatzung und den beginnenden Aufbau demokratischer Strukturen sowie den Besatzungswechsel und den Beginn der neuen kommunistischen Diktatur sowjetischen Vorbilds nach dem Ende des zweiten Weltkrieges. Hierbei war die „Runde Ecke“ von zentraler Bedeutung. Seit dem 18. April 1945 war das Gebäude Hauptquartier der US-Armee und kurzzeitig auch Sitz der US-Militärregierung gewesen, bevor es nach dem Besatzungswechsel am 2. Juli 1945 durch die sowjetische Militäradministration (SMA) genutzt wurde.

 

JEDEN SAMSTAG, 14.00 UHR, HAUPTPORTAL NIKOLAIKIRCHE:
STADTRUNDGANG - AUF DEN SPUREN DER FRIEDLICHEN REVOLUTION Herbst ’89: Die Bilder von den Friedensgebeten in der Nikolaikirche, den Montagsdemonstrationen auf dem Innenstadtring und der Besetzung der Leipziger Stasi-Zentrale gingen um die Welt. Die Chronik des Herbstes ’89 begann in Leipzig aber nicht erst mit den Demonstrationen im September und Oktober. Der geführte Stadtrundgang erinnert an markanten Punkten der Leipziger Innenstadt an die historische Entwicklung des Jahres 1989. Zeitgeschichte wird am Ort des Geschehens lebendig und nachvollziehbar. Treffpunkt: Hauptportal Nikolaikirche. Für Gruppen sind auf Anfrage auch außerhalb dieser Zeiten Führungen möglich.

 

SAMSTAG UND SONNTAG, 25. UND 26. NOVEMBER 2017, 13.00 BIS 16.00 UHR:
MUSEUM IM STASI-BUNKER IN MACHERN (EHEMALIGE AFÜST DER MFS-BEZIRKSVERWALTUNG LEIPZIG)
In dem 1969 bis 1972 erbauten Bunker hätte der Leiter der bezirklichen Geheimdienstzentrale, der Leipziger „Runden Ecke“, im Ernstfall zusammen mit 100 Offizieren seine Tätigkeit fortgesetzt. Zu besichtigen sind das über fünf Hektar große, denkmalgeschützte Gesamtgelände mit allen erhaltenen Bauten und Anlagen sowie das komplette Bunkerinnere. Eine Ausstellung gibt Einblick in die zentral geregelte Mobilmachungsplanung und dokumentiert die spezielle Aufgabe des MfS im Ernstfall – bis hin zur geplanten Einrichtung von Isolierungslagern für Oppositionelle.
Des Weiteren können Interessierte die Sonderausstellung „Der Kommunismus in seinem Zeitalter“ ansehen: Anlässlich des diesjährigen 100. Jahrestages des kommunistischen Umsturzes in Russland beschreibt die Ausstellung den Aufstieg und Niedergang des Kommunismus sowie seiner millionenfachen Opfer.
Das Bürgerkomitee Leipzig e.V. bietet ganzjährig, immer am letzten Wochenende im Monat öffentliche Führungen durch den Bunker an. Das über fünf Hektar große Außengelände mit allen original erhaltenen Bauten und Anlagen kann mit Hilfe eines Beschilderungssystems selbständig erschlossen werden. Gruppen können darüber hinaus ganzjährig Termine für Sonderführungen vereinbaren.

 

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AUS DER ARBEIT DER GEDENKSTÄTTE

 

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MITWIRKUNG DES GEDENKSTÄTTENLEITERS TOBIAS HOLLITZER AN DER PODIUMSDISKUSSION AM 23. OKTOBER 2017 ZUM THEMA: „IST DIE SÄCHSISCHE JUSTIZ AUF EINEM AUGE BLIND?“
Am Montag, den 24. Oktober 2017, nahm Gedenkstättenleiter Tobias Hollitzer neben Persönlichkeiten der sächsischen Justiz und Medienvertretern an der Podiumsdiskussion im Leipziger Zentrum zum Thema: „Ist die Justiz auf einem Augen blind?“ teil. Sachsens Justizminister Sebastian Gemkow hatte zu dem Gespräch geladen, zu dem sich etwa 100 Leipziger versammelten. Die Referenten diskutierten unter anderem über den Vorwurf, dass die Justiz in der Vergangenheit bei rechtsextremen Vergehen ein Auge zudrücken würde und die Fälle nicht intensiv genug verfolge sowie über die Rolle der Medien bei der Vermittlung juristischer Entscheidungen. Andererseits wurde auf den Vorwurf reagiert, dass die Justiz gerade in Leipzig auf dem „linken Auge“ blind sei. Der Leiter der Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“, der kurzfristig für einen Podiumsteilnehmer eingesprungen ist, wies die immer wieder zu hörende Forderung, dass Ermittlungsbehörden und Gerichte auch aktiv gegen bestimmte als demokratiefeindlich wahrgenommene Meinungsäußerung, zum Beispiel in Zusammenhang mit Demonstrationen vorgehen musste, zurück und betonte noch einmal, dass die 1989 mit der Friedlichen Revolution gegen die SED-Diktatur errungenen bürgerlichen Grundrechte gleichermaßen für alle gelten und nur vom Strafrecht beschränkt werden. Die politische Auseinandersetzung mit den Inhalten sei eine gesellschaftliche Aufgabe, die man nicht der Justiz aufbürden dürfe. Tobias Hollitzer sagte: „Wir müssen aufhören, ständig auf die Gerichte zu hauen. Entscheidungen werden nun mal auch gegen die eigene politische Meinung getroffen.“ Mit Vorwürfen werde oft auch der Leipziger Polizeipräsident Bernd Merbitz konfrontiert, besonders wenn es um das Versammlungsrecht geht und unterschiedliche Lager bei Demonstrationen aufeinandertreffen. Auch der Präsident des Sächsischen Oberlandesgerichts, Erich Künzler, erklärte, dass sich die sächsische Justiz da oft in die Nesseln setze. „Unsere Entscheidungen werden immer abgelehnt. Doch die sächsische Justiz folgt der Rechtslage“, so Künzler, der sich mehr Akzeptanz von der Bevölkerung wünschte. Insgesamt kamen die Diskutierenden schließlich auch zu dem Schluss, dass der Kern des Problems die Akzeptanz des demokratischen Rechtsstaates und seiner Institutionen sowie die mediale Vermittlung und die daraus resultierende gesellschaftliche Wahrnehmung seien. Hier müsse auch die Justiz mehr zur Erklärung ihrer eigenen Entscheidungen tun.

 

FLÜCHTLINGE BESICHTIGEN DIE GEDENKSTÄTTE MUSEUM IN DER „RUNDEN ECKE“ IM RAHMEN VON DEUTSCH- UND INTEGRATIONSKURSEN
Im Oktober 2017 setzte sich die im August 2017 geschlossene Kooperation mit dem Berlitz Center Leipzig fort, so dass sich erneut mehrere Teilnehmer von Deutsch- und Integrationskursen der Sprachschule die Ausstellung „Stasi – Macht und Banalität“ in der Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“ ansehen und während der Führungen etwas über Geschichte, Struktur und Arbeitsweise der Geheimpolizei in der DDR erfahren konnten. Da nur etwa die Hälfte der Gruppenteilnehmer bereits vor den Führungen etwas zur DDR und zur Stasi wussten und auch die deutschen Sprachkenntnisse oftmals noch nicht besonders groß waren, oblag es den Gruppenbegleitern der Gedenkstätte hier entsprechend zu reagieren.

 

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RÜCKBLICK

 

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MONTAG, 2. OKTOBER 2017, 18.00 BIS 23.00 UHR
LANGE FILMNACHT AUS ANLASS DES TAGES DER DEUTSCHEN EINHEIT IM EHEMALIGEN STASI-KINOSAAL
Am Vorabend des 26. Jahrestages der Deutschen Einheit lud die Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“ am 2. Oktober 2017 zu einer langen Filmnacht im ehemaligen Stasi-Kinosaal ein. Es wurden die beiden Dokumentarfilme „The Burning Wall“ und „Das Wunder von Leipzig“ sowie der Spielfilm „Jenseits der Mauer“ vorgeführt.
„Das Wunder von Leipzig“ verdeutlichte mit Interviews, unveröffentlichtem Archiv-Material und inszenierten Spielszenen den Mut der Leipziger Bürger, die Montag zu Montag für Freiheit und Demokratie demonstrierten. Der mehrfach preisgekrönte Dokumentarfilm „The Burning Wall“ beleuchtete in knapp zwei Stunden das zutiefst aktuelle Dilemma des Widerstands des Einzelnen in einem totalitären Staat und zeichnete ein Bild vom erstaunlichen Anwachsen des Widerstands, der schließlich die Berliner Mauer zum Fall brachte. Um eine Familie, die 1974 versuchte aus der DDR zu fliehen ging es im Spielfilm „Jenseits der Mauer“. Die gescheiterte Flucht führte dazu, dass die Eltern ihre Tochter zur Adoption freigeben mussten, um einer Haftstrafe zu entgehen.
Die fast 130 interessierten Gäste bekamen während des Filmabends einen umfangreichen Überblick über die Friedliche Revolution und insbesondere die Ereignisse um den 9. Oktober. Im Gästebuch der Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“ hinterließen manche auch Einträge, in denen es beispielsweise hieß: „Sehr schön, der Abend mit den Filmen. Wie schnell hat man die Zeit vergessen. Wird es einem jedoch gezeigt, ist das Gefühl und die Situation wieder da. Es sollte erhalten bleiben.“ In einem anderen Gästebucheintrag stand: „Es wurde alles wieder mit diesen Filmen aufgewühlt, zwei Kinder sind vor dem Mauerfall über Ungarn getürmt.“

 

DIENSTAG, 3. OKTOBER 2017, KOMBINIERTE AUSSTELLUNGSFÜHRUNGEN UND STADTRUNDGANG
Mehrere Sonderführungen zeigten am „Tag der Deutschen Einheit“ den Weg von der SED-Diktatur zur Wiedervereinigung im demokratischen Deutschland. Am 3. Oktober 2017 wurden vier kombinierte Führungen unter dem Motto „Von der Stasi-Repression zur Deutschen Einheit“ durch die Ausstellungen „Stasi - Macht und Banalität“ sowie „Leipzig auf dem Weg zur Friedlichen Revolution“ angeboten. Die etwa 60 Besucher erfuhren in den original erhaltenen Räumen der ehemaligen Bezirksverwaltung für Staatssicherheit zunächst etwas zur Arbeit und Funktionsweise der Stasi. Danach stand die Überwindung der SED-Diktatur am Beispiel der Friedlichen Revolution in Leipzig im Mittelpunkt. Darüber hinaus bot die Gedenkstätte am Nationalfeiertag um 11.00 und 14.00 Uhr den Stadtrundgang „Auf den Spuren der Friedlichen Revolution“ an. Auch diesem Angebot folgten rund 60 Interessenten. Der geführte Stadtrundgang erinnerte an markanten Punkten der Leipziger Innenstadt an die historische Entwicklung des Jahres 1989.

 

MONTAG, 9. OKTOBER 2017, LESUNGEN, LANGE AUSSTELLUNGSNACHT, SONDERFÜHRUNGEN
Der 9. Oktober ist in Leipzig längst zum städtischen Gedenktag geworden. An jenem Tag entschied sich in Leipzig, ob die Revolution gegen die SED-Diktatur in der DDR eine blutige oder eine friedliche werden würde. Seit vielen Jahren erinnert die Initiative „Tag der Friedlichen Revolution – Leipzig 9. Oktober 1989“ gemeinsam mit der Leipzig Tourismus und Marketing GmbH und der Stadt Leipzig mit einem abwechslungsreichen Programm an dieses wichtige Datum. In diesem Jahr standen die Veranstaltungen zum 9. Oktober unter dem Motto „Aufbruch-Verantwortung-Offenheit“.
Als inhaltliche Vorbereitung auf das städtische Kernprogramm mit dem Friedensgebet, der Rede zur Demokratie und dem Lichtfest bot die Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“ eine Lesung mit SPIEGEL-Redakteur Peter Wensierski an. In seinem Buch „Die unheimliche Leichtigkeit der Revolution“ befasste er sich mit der Vorgeschichte des Herbstes ’89. Wensierski beschreibt darin aus der Perspektive der Protagonisten, wie Gruppen junger Menschen Ende der 1980er Jahre den Widerstand gegen das SED-Regime organisierten und mit welchen politischen Aktionen sie schließlich zum Ende der Diktatur in der DDR beitrugen. Unterlegt wurde dies mit Textbeiträgen sowie mit Musik untermalten Bildern und Videosequenzen. Die 21 Besucher nutzten im Anschluss die Möglichkeit, mit dem Autor ins Gespräch zu kommen. Unter anderem fragten sie, was die Protagonisten heute machen und ob ihr Engagement ihr Leben bis jetzt geprägt habe.
Nach dem Lichtfest las Peter Wensierski ein weiteres Mal an diesem Tag aus seinem Buch „Die unheimliche Leich-tigkeit der Revolution“; dieses Mal als Open-Air-Lesung an authentischen Orten in der Innenstadt von Leipzig. Über 100 Personen schlossen sich der Lesung an. Für sie wurde das Vorgelesene an den Originalschauplätzen greifbarer. Am Ende der Lesung blieb Zeit, um sich Bücher von Peter Wensierski signieren zu lassen und ihm Fragen zu stellen.
Parallel bot die Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“ nach dem Lichtfest von 20.00 bis 23.00 Uhr die lange Ausstellungsnacht an. Rund 270 Besucher kamen in die „Runde Ecke“. Sowohl die Ausstellung „Stasi – Macht und Banalität“ als auch die Ausstellung „Auf den Spuren der Friedlichen Revolution“ waren geöffnet. Mehrere Sonderführungen wurden ebenfalls angeboten.

 

DIENSTAG, 10. OKTOBER 2017, 15.00 BIS 20.00 UHR
SONDERFÜHRUNGEN DURCH DIE EHEMALIGE ZENTRALE HINRICHTUNGSSTÄTTE DER DDR IN LEIPZIG
Etwa 70 Besucher besichtigten die ehemalige zentrale Hinrichtungsstätte der DDR in Leipzig anlässlich des Europäischen Tages gegen die Todesstrafe und als Abschluss der Ausstellung „Woyzeck - letzte Szene, ein öffentlicher Platz“ der Schaubühne Lindenfels. Bei den ständigen Führungen der Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“ konnten sich die Besucher einen Eindruck von der Örtlichkeit verschaffen und sich während der Führungen über die Hintergründe und Opfer informieren. In den historischen Räumen wurden von 1960 bis 1981 unter strengster Geheimhaltung die Todesurteile für die gesamte DDR vollstreckt. Nach Recherchen des Bürgerkomitees Leipzig kamen so 64 Menschen zwischen 1960 und 1981 ums Leben.
Besonders viele junge Menschen nutzten die Gelegenheit sich die Hinrichtungsstätte anzusehen; auch wurden sehr viele Fragen gestellt, so dass die Führungen deutlich länger als üblich angeboten wurden.

 

MITTWOCH, 18. OKTOBER 2017, 19.00 UHR
PODIUMSDISKUSSION ZUR AUSSTELLUNG „REPRESSION, PROTEST, REVOLUTION – DIE FRIEDLICHE REVOLUTION IN DER DDR UND DER KURZE SYRISCHE FRÜHLING 2011“
Im Rahmen der „Bildungsinitiative für Geflüchtete“ an der Professur für Geschichte Westasiens wurde die Ausstellung zu „Repression, Protest, Revolution – Die friedliche Revolution in der DDR und der kurze syrische Frühling 2011“ erarbeitet. Sowohl Adel Jrab, ein Zeitzeuge aus Syrien, sowie Sophie Bischoff, Studentin der Universität Erfurt, haben an diesem Projekt mitgewirkt und verglichen im Gespräch mit einem Zeitzeugen der Friedlichen Revolution in Leipzig die Protestbewegungen in der DDR von 1989/90 und die Demonstrationen in Syrien von 2011. Zunächst übernahm Tobias Hollitzer die Einführung in die Diskussion, bevor sich die Teilnehmer vorstellten, und brachte einen herausstechenden Unterschied zwischen den beiden Protestbewegungen. Denn in der DDR war es möglich, dass die Proteste friedlich ablaufen konnten, in Syrien ist das Regime von Anfang gewaltsam gegen die Demonstranten vorgegangen und hat so einen friedlichen, demokratischen Wandel verhindert.
Adel Jrab hatte in Syrien Medizin studiert und nahm an den Demonstrationen 2011 teil. Als Medizinstudent nutzte er sein Wissen, um verletzte Demonstranten zu behandeln, da öffentliche Krankhäuser zu gefährlich waren. Wegen der Teilnahme an den Demonstrationen wurde er verhaftet und saß für 142 Tage unter miserablen Bedingungen im Gefängnis. Nach seiner Freilassung flüchtete er nach Deutschland und wohnt nun in Erfurt. Adel Jrab gab einen sehr persönlichen Einblick in die letzten Jahre seines Lebens.
Sophie Bischoff berichtete darüber wie das Projekt entstanden ist. Im Rahmen eines offenen Seminars, welches 2016 begann, wurde mit deutschen Studenten und mit Geflüchteten aus dem arabischen Raum nach und nach das Projekt und somit auch die Idee eines Vergleiches von Syrien und der DDR entwickelt.
Weiterhin war der Theologe und Zeitzeuge der Friedlichen Revolution, Stephan Bickhardt, anwesend. Dieser kam unter anderem darauf zu sprechen, was für ein Geschenk die Friedliche Revolution 1989 gewesen ist und dass man die daraus entstandenen Werte schützen sollte.

 

DIENSTAG, 24. OKTOBER, 19.00 BIS 21.00 UHR
LESUNG: ULRICH SCHACHT – NOTRE DAME
Erstmals beteiligte sich die Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“ am 21. Leipziger Literarischen Herbst und stellte zwei Bücher vor, die die Friedliche Revolution von 1989/90 und die Zeit nach der Wiedervereinigung thematisieren, um am authentischen Ort an die SED- Diktatur und die Friedliche Revolution zu erinnern.
Am Dienstag stellte Ulrich Schacht seinen autobiografischen Roman „Notre Dame“ vor, der in der Zeit der Wende spielt. Eindrucksvoll schilderte er die Geschichte des deutschen Journalisten Torben Berg, welcher Ende 1991 nach Paris geflogen ist, um dort, fern von seiner Familie, den Silvesterabend zu verbringen. Hier widerfuhr Berg andert-halb Jahre zuvor das größte Liebesglück und größte Liebesleid; damals begleitete ihn eine junge Studentin. Es begann eine gewaltige Liebe, die sich gleichwohl immer mehr verdunkelte und deren Schatten bis nach Paris 1991 reichen. Schacht begann seine Lesung zunächst mit einer kurzen Erklärung zur Struktur des Romans: Das Buch ist in drei Teile aufgeteilt und enthält u.a. einen Abschnitt in Briefform. Es geht um Rückblicke, Selbstreflexionen und den Grund, warum Berg den Silvesterabend in Paris verbringt. Schacht las zwei Ausschnitte vor und schilderte so unter anderem die Silvesternacht 1991 in Paris. Etwa 50 Besucher folgten gebannt der Lesung. Im Anschluss konnten sie mit dem Autor ins Gespräch kommen, was auch intensiv genutzt wurde.

 

DONNERSTAG, 26. OKTOBER, 19.00 BIS 21.00 UHR
LESUNG: CHRISTHARD LÄPPLE – SO VIEL ANFANG WAR NIE
Die zweite Lesung im Rahmen des Literarischen Herbstes fand in der Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“ zwei Tage später statt. Christhard Läpple bewältigte in seinem Buch „So viel Anfang war nie“ gleich zwei große Spannungsfelder: den immer aktuellen Konflikt zwischen Stadt und Land sowie den zwischen Ost und West, welcher erst so richtig in den Neunzigern aufflammte. Die Handlung spielt in dem 900 Jahre alten Herzdorf, 90km nördlich von Berlin. Hans Blumental, ein Landschaftsarchitekt, will dem Dorf zu neuer Blüte verhelfen, alles auf dem Hintergrund der Friedlichen Revolution. Läpple las einige Kapitel aus seinem Buch und erzählte spannende Passagen aus dem realen Dorf, welches als Vorbild für sein Herzdorf im Roman diente. So berichtete er auch von der Dorfkneipe, die zum Austausch von Neuigkeiten und diversem Klatsch und Tratsch dient. Läpple bezeichnete die Kneipe als „soziale Zelle des Dorfes“. Zu Beginn erzählte er auch darüber, wie er auf die Idee zu dem Buch kam. Dabei stellte sich heraus, dass er selbst in „Herzdorf“ wohnt. Den realen Namen des Dorfes verriet er am Ende. In der anschließenden Gesprächsrunde kam die Frage auf, was für Läpple der Unterschied zwischen dem realen Dorf und dem beschriebenen Herzdorf ist. Läpple erklärte, dass er Herzdorf so dargestellt habe, wie er es selbst wahrgenommen hat und immer noch wahrnimmt. Unter den Besuchern waren zahlreiche Studenten der Universität Leipzig, aber auch eine Bekannte der Familie Blumental. Für Läpple war so etwas keine Seltenheit, denn oft sei ein Dorfbewohner bei seinen Lesungen anwesend.

 

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AUS DEM GÄSTEBUCH

 

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Ein Besuch in der Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“ regt zum Nachdenken sowohl über Vergangenes als auch Gegenwärtiges an. Das Gästebuch bietet unseren Besucherinnen und Besuchern die Möglichkeit, ihre Eindrücke und Gedanken niederzuschreiben sowie Lob aber auch Kritik zu formulieren. Wir sammeln die Einträge und wollen Ihnen unter dieser Rubrik monatlich eine Auswahl präsentieren und so einen Einblick in die Wirkung der Gedenkstättenarbeit ermöglichen.

 

EINTRÄGE AUS DER AUSSTELLUNG „STASI – MACHT UND BANALITÄT“


„Sehr beeindruckend + erschreckend“
(Ein Besucher am 02.10.2017)

 

„Geschichte begreifen ist nicht einfach, sie darzustellen recht schwer, hier ist dies in fast 'unheimlicher' Art gelungen – Danke! Doch müssen wir auch froh sein, heute ohne Angst diese Räume durchschreiten zu können. Möge die Vernunft immer siegen und der Mensch immer lernen. Danke“
(Ein Besucher am 02.10.2017)

 

„Absolutely fascinating, mind blowing and at times simply unbelievable!“
(deutsch: „Absolut faszinierend, überwältigend und einfach unglaublich!“)
(Ein Besucher aus London am 03.10.2017)

 

„Sehr interessant, man konnte den DDR- Alltag förmlich 'riechen', super gemacht“ (Ein Besucher am 05.10.2017)

 

„Sehr informativ. Ein gutes Museum. Danke“
(Ein Besucher am 06.10.2017)

 

„Der Besuch dieses Hauses ist ein 'Muss' für jeden Bundesbürger! Absolut sehenswert. Sehr beeindruckend und bewahrenswert.“
(Ein Besucher am 13.10.2017)

 

„Sehr interessante Führung, wenn auch etwas zu viele Leute und damit viel Gedränge. Konzept der Gedenkstätte ist klasse, vielleicht sollte man trotzdem damit beginnen, die alten Tafeln zu erneuern, um auch so den „Verfall“ der Ausstellung zu verlangsamen. Ebenso wäre ein Rundweg durch die Ausstellung praktisch, zumindest eine Nummerierung, um so die Übersicht zu erhöhen. Alles in allem: Tolle Ausstellung, sehr informativ“
(Eine Besucherin am 28.10.2017)

 

EINTRÄGE AUS DER AUSSTELLUNG „LEIPZIG AUF DEM WEG ZUR FRIEDLICHEN REVOLUTION“

 

„Danke für die ausführliche Darstellung! Ich habe einiges dazugelernt.“
(Ein Besucher am 20.10.2017)

 

„Immer wieder bewegend, Geschichte zurück zu erleben.“
(Ein Besucher am 26.10.2017)

 

 


 



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für die Auflösung der ehemaligen Staatssicherheit (MfS)
Träger der Gedenkstätte
Museum in der „Runden Ecke“ mit dem Museum im Stasi-Bunker
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