Museumsnacht 2022

Das gesamte Programm im Einzelnen

Das Museum im Stasi-Bunker ist schon ab 17.00 Uhr und dafür nur bis 23.00 Uhr geöffnet. Ständig Rundgänge im geheimen Bunker der Stasi: Mobilmachungsplanungen, DDR-weite Nachrichtenkontakte, Vorbereitung auf den Tag „X“ oder die geplante Einrichtung von Isolierungslagern für Oppositionelle. Auch im Ernstfall wollte die Stasi als „Schild und Schwert“ der Partei die SED-Diktatur sichern. Zugänglich sind das 1.500m² große Bunkerinnere und das rund 5 Hektar umfassende denkmalgeschützte Gesamtgelände. Des Weiteren ist die Fotoausstellung „Aufbruch und Erinnerung – Eine fotografische Reise in den Osten Anfang der 1990er Jahre“ von Cordula Schlegelmilch zu sehen. Die Fotografin führt jeweils 17.00 und 18.00 Uhr durch ihre Ausstellung und steht für Gespräche zur Verfügung.

In der Ehemaligen Zentralen Hinrichtungsstätte der DDR finden zwischen 18.00 und 24.00 Uhr ständig Führungen zur Geschichte der Todesstrafe in der DDR statt. In dem abgetrennten Teil der früheren Haftanstalt im Leipziger Süden befand sich ab 1960 in der Heizerwohnung die zentrale Hinrichtungsstätte. In den noch original erhaltenen Räumen wurden alle DDR-Todesurteile unter absoluter Geheimhaltung zentral vollstreckt. Die Räume sind sonst nicht zu besichtigen.

Programm in der historischen Ausstellung „STASI – Macht und Banalität“:

18.00 – 24.00 Uhr: ständig Führungen:

„Die vielfältigen Methoden der Tarnung der Stasi-Mitarbeiter“

Die Abteilung „Operative Personen Maskierung“ sorgte bei der Beobachtung sogenanter „feindlich negativer Elemente“ durch Stasi-Mitarbeiter für deren Tarnung, z.B. als „Bauarbeiter“, „Araber“ oder „Fotoreporter“, um bei Einsätzen unerkannt zu bleiben.

18.00 – 24.00 Uhr: ständig Führungen:

„Nichts bleibt verborgen: Telefon- und Postkontrolle“

Täglich öffneten die Stasi-Offiziere allein in Leipzig etwa 2.000 Briefe und drangen damit in das Privatleben der Bürger ein. Die einzigen heute noch erhaltenen Geräte zur Post- und auch Telefonkontrolle des MfS sind Beweise dieser Schnüffelei und in der Ausstellung zu sehen.

18.00 – 24.00 Uhr: ständig Führungen:

„Erschreckende Vielfalt der Stasiakten – Von der Kollermaschine zur Aktenöffnung“

Im Herbst 1989 begann die Stasi die Informationen, die sie mehr als 40 Jahre lang über DDR-Bürger gesammelt hatten, zu vernichten, um keinen Einblick in ihr menschenverachtendes Tun zu gewähren. Erst durch die Aktenöffnung wurde das Ausmaß deutlich.

18.00 – 24.00 Uhr: ständig Führungen:

„Vielfalt erleben – nicht so im Stasi-Knast“

Tausende Menschen saßen isoliert hinter dicken Mauern in Stasi-Haft. „Versuchte Republikflucht“ oder ein regimekritisches Flugblatt reichte in der DDR, um das bisherige vielfältige Leben gegen ein Leben in einer Haftzelle tauschen zu müssen.

18.00 – 24.00 Uhr: ständig Führungen:

„Getreu der Ideologie der Tscheka: Tod statt vielfältigem Leben“

Zur Durchsetzung der kommunistischen Diktatur nutzte bereits die sowjetische Geheimpolizei „Tscheka“ ab 1917 Terror und Gewalt. Gerade erleben die Menschen in der Ukraine diese grausame Ideologie Putins: Tod und Vernichtung statt vielfältigen Lebens.

Programm auf dem Gelände der ehemaligen Stasi-Bezirksverwaltung „STASI intern“:

18.00 – 24.00 Uhr ständige Besichtigung der Open Air Ausstellung (hinter der Klingertreppe):

„Von der Burg zur Stasizentrale“ – Erinnerungen an den Leipziger Matthäikirchhof Die Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“ präsentiert diese Ausstellung im Rahmen der Diskussion um die Zukunft des Areals. Die 1000-jährige Stadtgeschichte von der „urbe libzi“ bis zu den Stasi-Bauten wird erfahr- und nachvollziehbar.

20.00 – 21.30 Uhr: Gelände-Rundgang (Treffpunkt Eingang „Runde Ecke“):

„Stasi intern – Vom Keller zum Boden des (un)heimlichen Gebäudekomplexes“

Beim Rundgang durch die ehemalige „Zwingburg der SED-Diktatur“ werden u.a. die verbunkerten Schutzräume, der Wartebereich der stasi-eigenen Poliklinik und die Kegelbahn besichtigt. Auch die Vielfalt des zukünftigen Areals Matthäikirchhof ist Thema.

Programm im ehemaligen Stasi-Kinosaal:

18.15 Uhr: Filmvorführung:

Stasi-Schulungsfilm: „Wer ist wer? Über die Zusammenarbeit mit IM Eva“

Der Film schildert die besonderen Aufgaben der Führungsoffiziere am realen Fall: Vom Beginn der Zusammenarbeit bis zur Aufkündigung durch IM „Eva“. Daraus folgt eine Vernehmung des Spitzels zur Zurückgewinnung in einem konspirativen Stasi-Objekt.

18.45 Uhr: Power-Point-Vortrag und Gespräch:

„Die vielfältigen Arbeitsgebiete des Operativ Technischen Sektors (OTS) der Stasi“ vorgestellt von dem passionierten Sammler Detlev Vreisleben“

Der Experte erläutert anhand seiner Sammlung die perfide Tätigkeit der Stasi zur Unterdrückung und Verfolgung von Andersdenkenden und Oppositionellen u.a. mit Abhörtechnik, Kameras, Geheimschreibmitteln, reproduzierten Ausweisen und Reisepässen.

20.15 – 21.00 Uhr Filmvorführung:

Stasi-Schulungsfilm: „Der Revisor“

Nur ihren eigenen Mitarbeiter/-innen zeigte die Stasi, wie man auf offener Straße einen regimekritischen Schriftsteller ohne großes Aufsehen verhaftet oder heimlich in seine Wohnung einbricht und alles fotografiert. Solche Lehrfilme dienten der Schulung.

21.00 Uhr: Kurzführung durch die Ausstellung „Die Friedliche Revolution in Leipzig“:

„Erlebte Vielfalt auf dem Weg zur Friedlichen Revolution“

Stolz können die Leipziger und DDR-Bürger sein, 1989 friedlich das Ende der SED-Diktatur herbeigeführt zu haben. Spannende Exponate, Fotos und Dokumente erzählen von dem Aufbruch in die Freiheit und in einen demokratischen Rechtsstaat.

21.45 Uhr: Power-Point-Vortrag und Gespräch:

„Vielfältige Überwachungsmethoden des Ministeriums für Staatssicherheit“ vorgestellt von dem passionierten Sammler Detlev Vreisleben

Der Vortrag berichtet von der Telefon- und Raumüberwachung, der Aufzeichnung der abgehörten Gespräche, zeigt außerdem Observationstaschen, Aufnahmen kompromittierender Fotos oder die erste 1989 in Krasnogorsk hergestellte russische Überwachungskamera.

23.15 – 24.00 Uhr: Filmvorführung:

„Die Leipziger Stasi-Zentrale – DDR Relikt in bester Citylage“ (MDR, 2021)

Der Film aus der Reihe „Der Osten – entdecke, wo Du lebst“ blickt auf die bewegte Geschichte des Areals Matthäikirchhof und seiner künftigen Umgestaltung. Architekten, Zeitzeugen, Quellen- und Fotomaterial verdeutlichen die Komplexität des Vorhabens.

Eintrittskarten können online auf der Internetseite und in den dort ausgewiesenen Vorverkaufsstellen erworben werden. Eine Abendkasse bei den teilnehmenden Museen gibt es nicht. Auch Gäste mit freiem Eintritt müssen online ein Ticket lösen. www.museumsnacht-halle-leipzig.de/tickets