Museumsnacht 2023

Das gesamte Programm im Einzelnen

Das Museum im Stasi-Bunker ist schon ab 17.00 Uhr und dafür nur bis 23.00 Uhr geöffnet. Ständig Rundgänge im geheimen Bunker der Stasi: Mobilmachungsplanungen, DDR-weite Nachrichtenkontakte, Vorbereitung auf den Tag „X“ oder die geplante Einrichtung von Isolierungslagern für Oppositionelle. Auch im Ernstfall wollte die Stasi als „Schild und Schwert“ der Partei die SED-Diktatur sichern. Zugänglich sind das 1.500m² große Bunkerinnere und das rund 5 Hektar umfassende denkmalgeschützte Gesamtgelände. Jeweils 18:00 und 20:00 Uhr findet der Vortrag von Prof. Dr. Müller-Enbergs „Die Inoffiziellen Mitarbeiter der Staatssicherheit – im Alltag und im Spannungsfall“ im ehemaligen Kommandantenwohnhaus der Bunkeranlage statt. Des Weiteren ist die Fotoausstellung „Kyjiw im Jahr 2014 – Revolution der Würde“ zu sehen. Sie zeigt Bilder des ukrainischen Fotografen Wladyslaw Musiienko, die an den Euro-Maidan erinnern: an den Protest der ukrainischen Bevölkerung im Winter 2013/14 und deren Kampf um die Unabhängigkeit und Freiheit der Ukraine, der bis heute andauert.

In der Ehemaligen Zentralen Hinrichtungsstätte der DDR finden zwischen 18.00 und 24.00 Uhr ständig Führungen zur Geschichte der Todesstrafe in der DDR statt. In dem abgetrennten Teil der früheren Haftanstalt im Leipziger Süden befand sich ab 1960 in der Heizerwohnung die zentrale Hinrichtungsstätte. In den noch original erhaltenen Räumen wurden alle DDR-Todesurteile unter absoluter Geheimhaltung zentral vollstreckt. Die Räume sind sonst nicht zu besichtigen.

Programm in der historischen Ausstellung „STASI – Macht und Banalität“:

18.00 – 24.00 Uhr:    ständig Führungen:
„Die vielfältigen Methoden der Tarnung der Stasi-Mitarbeiter“
Die Abteilung „Operative Personen Maskierung“ sorgte bei der Beobachtung sogenanter „feindlich negativer Elemente“ durch Stasi-Mitarbeiter für deren Tarnung, z.B. als „Bauarbeiter“, „Araber“ oder „Fotoreporter“, um bei Einsätzen unerkannt zu bleiben.

18.00 – 24.00 Uhr:    ständig Führungen:
„Nichts bleibt verborgen: Telefon- und Postkontrolle“
Täglich öffneten die Stasi-Offiziere allein in Leipzig etwa 2.000 Briefe und drangen damit in das Privatleben der Bürger ein. Die einzigen heute noch erhaltenen Geräte zur Post- und auch Telefonkontrolle des MfS sind Beweise dieser Schnüffelei und in der Ausstellung zu sehen.

18.00 – 24.00 Uhr:    ständig Führungen:
„Erschreckende Vielfalt der Stasiakten – Von der Kollermaschine zur Aktenöffnung“
Im Herbst 1989 begann die Stasi die Informationen, die sie mehr als 40 Jahre lang über DDR-Bürger gesammelt hatten, zu vernichten, um keinen Einblick in ihr menschenverachtendes Tun zu gewähren. Erst durch die Aktenöffnung wurde das Ausmaß deutlich.

18.00 – 24.00 Uhr:    ständig Führungen:
„Psychoterror statt Stasi-Haft. Die Zersetzungsmaßnahmen der Stasi“
Viel zu wenig noch sind die Stasi-Methoden bekannt, mit deren Hilfe Regimekritiker mundtot gemacht werden sollten: Telefonterror, Versendung kompromittierender Fotos oder von der Stasi angeordnete falsche ärztliche Behandlung.

18.00 – 24.00 Uhr:    ständig Führungen:
„Vielfalt erleben – nicht so im Stasi-Knast“
Tausende Menschen saßen isoliert hinter dicken Mauern in Stasi-Haft. „Versuchte Republikflucht“ oder ein regimekritisches Flugblatt reichte in der DDR, um das bisherige vielfältige Leben gegen ein Leben in einer Haftzelle tauschen zu müssen.

18.00 – 24.00 Uhr:    ständig Führungen:
„Getreu der Ideologie der Tscheka: Tod statt vielfältigem Leben“
Zur Durchsetzung der kommunistischen Diktatur nutzte bereits die sowjetische Geheimpolizei „Tscheka“ ab 1917 Terror und Gewalt. Gerade erleben die Menschen in der Ukraine diese grausame Ideologie Putins: Tod und Vernichtung statt vielfältigen Lebens.

Programm auf dem Gelände der ehemaligen Stasi-Bezirksverwaltung „STASI intern“:

18.00 – 24.00 Uhr:    ständige Besichtigung der Open Air Ausstellung (hinter der Klingertreppe):
„Von der Burg zur Stasizentrale“ – Erinnerungen an den Leipziger Matthäikirchhof
Die Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“ präsentiert diese Ausstellung im Rahmen der Diskussion um die Zukunft des Areals. Die 1000-jährige Stadtgeschichte von der „urbe libzi“ bis zu den Stasi-Bauten wird erfahr- und nachvollziehbar.

19.00 – 21.00 Uhr:    Gelände-Rundgang (Treffpunkt Eingang „Runde Ecke“):
„Stasi intern – Vom Keller zum Boden des (un)heimlichen Gebäudekomplexes“
Beim Rundgang durch die ehemalige „Zwingburg der SED-Diktatur“ werden u.a. die verbunkerten Schutzräume, der Wartebereich der stasi-eigenen Poliklinik und die Kegelbahn besichtigt. Auch die Vielfalt des zukünftigen Areals Matthäikirchhof ist Thema.

Programm im ehemaligen Stasi-Kinosaal:

18.15 – 18.45 Uhr:    Filmvorführung:
Stasi-Schulungsfilm: „Wer ist wer? Über die Zusammenarbeit mit IM Eva“
Der Film schildert die besonderen Aufgaben der Führungsoffiziere am realen Fall: Vom Beginn der Zusammenarbeit bis zur Aufkündigung durch IM „Eva“. Daraus folgt eine Vernehmung des Spitzels zur Zurückgewinnung in einem konspirativen Stasi-Objekt.

19.00 – 19.45 Uhr:    Power-Point-Vortrag und Gespräch:
„Die vielfältigen Arbeitsgebiete des Operativ Technischen Sektors (OTS) der Stasi“ vorgestellt von dem passionierten Sammler Detlev Vreisleben“
Der Experte erläutert anhand seiner Sammlung die perfide Tätigkeit der Stasi zur Unterdrückung und Verfolgung von Andersdenkenden und Oppositionellen u.a. mit Abhörtechnik, Kameras, Geheimschreibmitteln, reproduzierten Ausweisen und Reisepässen.

20.00 – 20.55 Uhr:    Filmvorführung:
Die Spezialkommission – Geheime Mordermittlung in der DDR
Die Aufklärung schwerster Verbrechen, wie 1987 die Säuglingsmorde in der Leipziger Kinderklinik, zog die Stasi an sich, ermittelte ohne Rechtsstaatlichkeit mit geheimpolizeilichen Befugnissen unter strenger Geheimhaltung.

21.00 – 21.45 Uhr:    Kurzführung durch die Ausstellung „Die Friedliche Revolution in Leipzig“:
„Erlebte Vielfalt auf dem Weg zur Friedlichen Revolution“
Stolz können die Leipziger und DDR-Bürger sein, 1989 friedlich das Ende der SED-Diktatur herbeigeführt zu haben. Spannende Exponate, Fotos und Dokumente erzählen von dem Aufbruch in die Freiheit und in einen demokratischen Rechtsstaat.

21.45 – 22.30 Uhr:    Power-Point-Vortrag und Gespräch:
„Die vielfältigen Arbeitsgebiete des Operativ Technischen Sektors (OTS) der Stasi“ vorgestellt von dem passionierten Sammler Detlev Vreisleben“
Der Experte erläutert anhand seiner Sammlung die perfide Tätigkeit der Stasi zur Unterdrückung und Verfolgung von Andersdenkenden und Oppositionellen u.a. mit Abhörtechnik, Kameras, Geheimschreibmitteln, reproduzierten Ausweisen und Reisepässen.

22.30 – 23.30 Uhr:    Vortrag und Gespräch:
„Die Inoffiziellen Mitarbeiter der Staatssicherheit – im Alltag und im Spannungsfall“
Der Vortrag des Politikwissenschaftlers Prof. Dr. Müller-Enbergs über den Einsatz von inoffiziellen Mitarbeitern erläutert wie Stasi-Spitzel ihre damalige Tätigkeit vor Kollegen, engsten Freunden oder Familienmitgliedern verheimlichten und oft bis heute schweigen. Wie viele gab es? Was waren ihre Aufgaben? Was ihre Motive?

Eintrittskarten können online auf der Internetseite www.museumsnacht-halle-leipzig.de/tickets und in den dort ausgewiesenen Vorverkaufsstellen erworben werden. Außerdem gibt es eine Abendkasse bei den teilnehmenden Museen.

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