Museumstag 2023

Internationaler Museumstag am 21. Mai 2023: Stadtrundgang "Auf den Spuren der Friedlichen Revolution", Rundgang über das Areal der Leipziger Stasi-Zentrale sowie Zeitzeugenführung

Die Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“ beteiligt sich am Sonntag, den 21. Mai 2023, am nunmehr 46. Internationalen Museumstag und begibt sich mit einem Stadtrundgang auf die Spuren der Friedlichen Revolution. Ungewöhnliche Wege werden mit dem Geländerundgang „Stasi intern“ durch die ehemalige Leipziger Stasi-Zentrale am früheren Matthäikirchhof beschritten und Zeitzeugen führen durch drei verschiedene Ausstellungen der Gedenkstätte Museum in der Runden Ecke“

Museen und Gedenkstätten an authentischen Orten bieten mit ihren musealen Sammlungen von Zeitzeugnissen, den Ausstellungen und Veranstaltungen sowie vor allem mit den historisch erhaltenen Räumlichkeiten und Gebäuden einen geradezu idealen Rahmen, um sich der Ereignisse der Vergangenheit zu vergewissern und auf dieser Basis Schlussfolgerungen für Gegenwart und Zukunft zu ziehen. Darin liegt die einmalige Kraft dieser Form der Vermittlung.

Die Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“, die sich mit der Geschichte von 45 Jahren kommunistischer Diktatur in der SBZ und DDR sowie der Überwindung dieser Diktatur durch die Friedliche Revolution von 1989 befasst, hat auch am Internationalen Museumstag eine Reihe von Angeboten organisiert. Im Zentrum steht die vom Leipziger Stadtrat unter dem Motto „Vom Ort der Repression zum Ort der gelebten Demokratie“ beschlossene Entwicklung des Areals der ehemaligen Stasi-Bezirksverwaltung zu einem „Forum für Freiheit und Bürgerrechte“.

Ausgehend von den drei an diesem Ort virulenten Themen „Repression in der SED-Diktatur – Friedliche Revolution gegen die SED-Diktatur – Aufarbeitung der SED-Diktatur“ kann sich hier ein wichtiger Ort der Selbstvergewisserung der Bedeutung von Freiheit und Bürgerrechten in Gegenwart und Zukunft entwickeln. Dies setzt aber voraus, dass die noch erhaltenen historischen Gebäude und Sachzeugnisse als Ausgangspunkt und Rahmenbedingung in angemessener Form erhalten bleiben, um die Erinnerung auch in der Zukunft emotional erlebbar zu halten und sie künftig als Basis der Auseinandersetzung mit Geschichte und deren Vermittlung in die Zukunft dienen kann.

Wege durch Leipzig und seine Geschichte

Ebenfalls an diesem Tag können Besucher wieder hinter die Kulissen der Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“ blicken und durch die Räume im Altbau Dittrichring 24 sowie im Saalbau Goerdelerring 20 gehen, die zur ehemaligen Leipziger Stasi-Bezirksverwaltung gehören. Der besondere Rundgang unter dem Motto „Stasi intern. Vom Keller zum Boden und anderen Orten des (un)heimlichen Gebäudekomplexes“ findet 11.00 Uhr statt.

Auf dem Areal der ehemaligen Bezirksverwaltung für Staatssicherheit in Leipzig gibt es schließlich neben den Büros der Stasi-Offiziere, in denen die Ausstellung „Stasi – Macht und Banalität“ gezeigt wird, und dem Saalbau mit der stasieigenen Kegelbahn oder dem Kinosaal, in dem die Ausstellung „Die Friedliche Revolution in Leipzig“ zu sehen ist, noch wesentlich mehr original erhaltene Räumlichkeiten. Im Stasi-Neubau, der Mitte der 1980er Jahre errichtet wurde, befinden sich beispielsweise im zweiten Keller verbunkerte Schutzräume für den Ernstfall. Original erhalten sind auch das Büro des Leipziger Stasi-Chefs, der Wartebereich der stasieigenen Poliklinik oder der Paternoster-Aufzug. Auch Überbleibsel der einstigen Aktenvernichtung können noch entdeckt werden.

Zeitzeugenführung durch die historische Ausstellung „Stasi - Macht und Banalität“, durch die Sonderausstellung „Leipzig auf dem Weg der Friedlichen Revolution“ und die Open-Air-Ausstellung “Von der Burg zur Stasi-Zentrale“

In den original erhaltenen Räumen der Bezirksverwaltung für Staatssicherheit in Leipzig informiert die historische Ausstellung mit teils einzigartigen Ausstellungsstücken über Geschichte, Struktur und Arbeitsweise des DDR-Geheimdienstes. Die Sonderausstellung erinnert an die zahlreichen Aktionen der Leipziger Opposition, die machtvollen Demonstrationen im Herbst ´89, den Sturz der SED-Diktatur und den Aufbau demokratischer Strukturen sowie den Weg zur deutschen Einheit. Die wechselvolle Geschichte des Areals am früheren Matthäikirchhof wird in der Open-Air-Ausstellung erzählt. Auf dem Hintergrund der mehr als 1000-jährigen Stadtgeschichte Leipzigs, die hier mit der „urbe libzi“ ihren Ursprung nahm, steht vor allem die Entwicklung seit Anfang des letzten Jahrhunderts im Mittelpunkt. Die Zeitzeugenführung durch diese Ausstellungen beginnt 15.00 Uhr im Foyer der „Runden Ecke“.

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