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Inventar-Nr: 00355/13
Objekt: Aufkleber


Aufkleber KP 39 für Etikettierung einer Geruchsprobe (Geruchskonserve)

Der Aufkleber "KP 39" diente der Etikettierung von so genannten "Geruchskonserven" und musste laut einer Anleitung für die "Sicherung von Geruchsspuren" nach dem Anlegen einer solchen Konserve von einem Mitarbeiter des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS) ausgefüllt und auf den Konservenbehälter geklebt werden. Neben dem Datum sowie dem Namen der Person, von der die Geruchsprobe stammte, wurde auf dem Etikett die "Personenkennzahl" (PKZ), das dem Betroffenen vorgeworfene "Delikt" sowie die zuständige MfS-Dienststelle vermerkt. Darüber hinaus gehende Informationen zu Konserven wurden auf speziellen Karteikarten notiert. Das abgebildete Blanko-Exemplar gehört zu einem ganzen Geruchsprobensatz.

Das MfS sammelte und speicherte Gerüche von zahlreichen DDR-Bürgern und schuf sich dadurch ein weiteres, besonders perfides Fahndungsinstrument. Die Geruchsproben wurden meist ohne Wissen der Betroffenen genommen (z.B. bei "konspirativen Wohnungsdurchsuchungen"). Die Stasi unterschied dabei zwischen "Geruchsspuren" und "Geruchskonserven" - während letztere von bestimmten Personen stammten und damit eindeutig zugeordnet werden konnten, wurden mit "Geruchsspuren" die Proben bezeichnet, die an Tatorten und Gegenständen aufgenommen worden waren und zur Ermittlung der "Straftäter" erst noch beitragen sollten.


Sammlung: Verschiedenes
Datierung: unbekannt
Hersteller: unbekannt
Maße: Höhe: 2,1 cm; Breite: 13 cm
Material: Papier
Farbe: Aufkleber: weiß,
Schrift: schwarz
Verwendung: Anfertigen von Geruchskonserven








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