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Inventar-Nr: 02016
Objekt: Wanze


Wanze mit Magnetischem Mikrofon und Mikrofonverstärker

Diese "Wanze" zum Abhören von Räumen stammt aus der Leipziger Bezirksverwaltung für Staatssicherheit (BVfS) und wurde vom Ministerium für Staatssicherheit (MfS) unter Verwendung eines kleinen magnetischen Mikrofons hergestellt. An das Mikrofon ist ein Mikrofonverstärker angeschlossen, der mit grünem Klebeband umwickelt ist. Das MfS baute Wanzen an den unterschiedlichsten Orten in den Wohnungen, Büroräumen oder Hotelzimmern der Verdächtigten ein, stets getarnt und vom Abgehörten ohne gezielte intensive Suche nicht zu entdecken. Als Verstecke dienten z.B. Verteilerdosen und Telefonanschlussdosen, aber auch Holzelemente, die z.B. am Mobiliar befestigt werden konnten. Neben den Sennheiser-Mikrofonen nutzte das MfS auch einige selbstproduzierte Wanzen (z.B. Stabwanzen) sowie Mikrofone aus US-amerikanischer Produktion.

Für die akustische Überwachung durch Wanzen war im MfS die Abteilung 26 zuständig ("Auftrag B"). Diese handelte zumeist im Auftrag anderer Abteilungen. Zu ihren Aufgabenbereichen zählte auch der Einsatz zahlreicher weiterer operativ-technischer Mittel und Methoden. So verantwortete sie neben der Überwachung durch Wanzen auch die Telefonüberwachung ("Auftrag A") oder die Videoüberwachung ("Auftrag D"). Für den Einbau von Wanzen in private Räume brach sie zudem gemeinsam mit den Mitarbeitern der Hauptabteilung VIII (Beobachtung, Ermittlung) heimlich in die Wohnungen der verdächtigten Personen ein (vgl. Objekte zu "konspirativen Wohnungsdurchsuchungen").


Sammlung: Kommunikation und Abhörvorrichtungen
Datierung: 1970er/80er Jahre
Hersteller: Ministerium für Staatssicherheit
Maße: Gehäuse: Breite: 4 cm; Tiefe: 2 cm
Material: Gehäuse: Kunststoff,
Mikrofon: Metall
Farbe: Klebeband: grün,
Mikrofon: silber,
Draht: schwarz, braun, weiß
Verwendung: Abhören von Gesprächen in Räumen








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