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Inventar-Nr: 02512
Objekt: Abdruckkasten


Kasten zur Anfertigung von Schlüsselabdrücken

Das unscheinbare Kästchen für Memocord-Kassetten (für Diktiergeräte) wurde von Mitarbeitern des Ministeriums für Staatssicherheit zweckentfremdet und für die konspirative Wohnungsdurchsuchung nutzbar gemacht. Dafür wurde das Kästchen mit einer Knet- bzw. Modelliermasse gefüllt, um darin Schlüsselabdrücke herzustellen, anhand derer das MfS anschließend Duplikate der Schlüssel anfertigte, um die entsprechenden Wohnungen heimlich durchsuchen zu können. Das MfS stellte selbst spezielle Kästchen her, die ebenfalls mit Knet- bzw. Modelliermasse gefüllt wurden. Für die Herstellung von Schlüsselduplikaten benutzte das MfS auch Gussformen aus Silikon.

Konspirative Wohnungsdurchsuchungen fielen in den Verantwortungsbereich der Linie VIII (Observation und Ermittlung) des MfS, die im Rahmen Operativer Vorgänge (OV) gegen Einzelpersonen oder Gruppen die konspirative Überwachung zu organisieren hatte. Doch auch die Abteilung 26, die für technische Abhörmaßnahmen zuständig war, drang im Auftrag anderer Abteilungen konspirativ in Wohnungen ein, um z.B. Wanzen einzubauen.


Sammlung: Verschiedenes
Datierung: unbekannt
Hersteller: Ministerium für Staatssicherheit
Maße: Tiefe: 7,2 cm; Breite: 12,5 cm; Höhe: 1,5 cm
Material: Kunststoff, Plastilina
Farbe: Kasten: grau
Verwendung: Anfertigen von Schlüsselabdrücken, Konspiratives Durchsuchen der Wohnung









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