Inventar-Nr: |
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05166 |
Objekt: |
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Ausweis |
Dienstbuch der Kriminalpolizei der Deutschen Volkspolizei (Blanko)
Der Blanko-Dienstausweis der Kriminalpolizei, einem Dienstzweig der Deutschen Volkspolizei (DVP) im Ministerium des Innern (MdI), stammt aus der Leipziger Bezirksverwaltung für Staatssicherheit (BVfS). Er hat einen hellgrauen Einband, auf den Deckel sind in Gold die Schriftzüge "DIENSTBUCH" und "MINISTERIUM DES INNERN" sowie das Staatswappen der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) geprägt. Der Ausweis trägt bereits die nötige Unterschrift der Polizei, besitzt aber sonst keine weiteren Stempelungen oder Eintragungen. Wie der Ausweis zum Ministerium für Staatssicherheit (MfS) gelangte ist nicht bekannt. Vermutlich beschaffte ihn ein Inoffizieller Mitarbeiter (IM) des MfS in den Reihen der Polizei. Es ist aber auch durchaus möglich, das ihn das MfS offiziell anforderte, d.h. das die Legitimation direkt von der Polizei für das MfS bereitgestellt wurde, ein Beleg für die teilweise enge Zusammenarbeit beider Organe.
Blanko-Ausweise benötigte das MfS nicht nur, um seinen Mitarbeitern die Dienstausweise auszustellen, sondern auch, um Ausweise anderer Stellen zu fälschen. Für Fälschungen dieser Art war im MfS der Operativ-technische Sektor (OTS) zuständig (bzw. die Abteilung "Operative Technik" (OT) in den Bezirksverwaltungen (BVfS). Die Mitarbeiter dieser Abteilung fertigten, vergaben, verlängerten und siegelten alle möglichen Personal- und Dienstdokumente. Von ihnen ausgestellte Ausweise, Pässe, Zeugnisse, Urkunden, Mietverträge, Visa usw. "legendierten" die häufig wechselnden Identitäten von hauptamtlichen und Inoffiziellen Mitarbeitern (IM).
Sammlung: |
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Ausweise und Berechtigungsscheine |
Datierung: |
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1980er Jahre |
Hersteller: |
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unbekannt |
Maße: |
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Breite: 10,5 cm; Höhe: 7,2 cm |
Material: |
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Kunststoff, Papier |
Farbe: |
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Einband: hellgrau, gold, Aufdruck: schwarz, hellgrün |
Verwendung: |
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Fälschen von Ausweisen oder Dokumenten, Berechtigung und Ausweisung |
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