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Inventar-Nr: 09298
Objekt: Mütze


Schirmmütze für Soldaten, Unteroffiziersschüler und Unteroffiziere des Ministeriums für Staatssicherheit und der Landstreitkräfte der NVA

Schirmmützen wie diese (Größe 58) aus einem groben Streichgarn wurden von Soldaten, Unteroffiziersschülern und Unteroffizieren auf Zeit (Regeldienstzeit von drei Jahren) bei den Landstreitkräften der Nationalen Volksarmee der DDR (NVA) und im Ministerium für Staatssicherheit (MfS) getragen. Im Unterschied zu dieser bestanden die Mützen der anderen Dienstgradgruppen und der Berufssoldaten aus Kammgarn. Die Mütze hat einen steingrauen Mützendeckel, einen dunkelgrauen Mützenbund, einen schwarzen Mützenschirm und eine weiße Deckel- und Bundbiese. Am Bund ist, über dem von zwei silberfarbenen gekörnten Splintknöpfen gehaltenen Lackriemen (Sturmband), das aus einem Stück geprägte Mützenemblem befestigt. Es hat die Form eines Eichenlaubkranzes in dessen Mitte sich eine Kokarde mit dem Staatswappen der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) befindet. Die Mütze konnte je nach Kombinationsmöglichkeit zur Ausgangs- und zur Paradeuniform (auf Befehl) und von Unteroffizieren auch zur Dienst- und Dienstuniform zur Durchführung des Wachdienstes getragen werden (vgl. auch die Schirmmützen für Fähnriche und Offiziere, alle Uniformmützen und eine Bekleidungsvorschrift der NVA). Der Leitbetrieb für Dienstkleidungen war der VEB Burger Bekleidungswerke. Weitere Betriebe die in den Anfangsjahren Uniformen herstellten, waren u.a. die Halleschen Kleiderwerke und der VEB Leipziger Bekleidungswerke. Aus welchem dieser Werke die Mütze stammt, ist nicht bekannt.

Nicht nur in der NVA und den Grenztruppen der DDR, auch im Wachregiment "Feliks Dzierzynski" und in den Wach- und Sicherungseinheiten (WSE) des MfS konnte man einen Dienst auf Zeit ableisten. In den anderen Diensteinheiten des MfS hingegen wurde der Wehrersatzdienst ausschließlich als Berufssoldat geleistet. Das Wachregiment war eine zum MfS gehörende Verfügungstruppe, die hauptsächlich für Wach- und Sicherungsdienste sowie Personen- und Objektschutz eingesetzt wurde, aber auch über Spezialeinheiten (z.B. Fallschirmspringer) verfügte. Oft wurden sie zur Absicherung von Demonstrationen (Mai-Demo usw.) oder Festivals (z.B. Pfingsttreffen der Jugend) eingesetzt. Der dreijährige Dienst war häufig auch der Einstieg in eine hauptamtliche Karriere bei der Stasi. Formal gehörten die meist jungen Soldaten dem MfS bereits an.



Sammlung: Uniformen, Effekten, Accessoires
Datierung: 1980er Jahre
Hersteller: unbekannt
Maße: Deckel: Breite: 26 cm; Tiefe: 27 cm;
Bund: Höhe: 4,5 cm;
Emblem: Höhe: 40 mm; Breite: 60 mm
Material: Deckel: Streichgarn,
Futter: Leinen,
Bund: Filz,
Schirm: Kunststoff,
Riemen: Kunststoff,
Band: Kunstleder,
Abzeichen: Aluminium
Farbe: Deckel: steingrau,
Bund: dunkelgrau,
Riemen: schwarz,
Schirm: schwarz,
Abzeichen: mehrfarbig
Verwendung: Bekleidung, Uniform und Ausrüstung










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