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Inventar-Nr: 10450
Objekt: Abzeichen


Bestenabzeichen der Grenztruppen der DDR mit Wiederholungszahl

Im März 1980 bestätigte der Minister für Nationale Verteidigung, Heinz Hoffmann, die Einführung eines Bestenabzeichens der Grenztruppen der DDR. Erstmals verliehen wurde es eineinhalb Jahre später, zum 35. Jahrestag der Grenztruppen. Bei dem abgebildeten Abzeichen handelt es sich um eine neu gestaltete Version des Bestenabzeichens von 1986. Das mit Polyesterharz überzogene Buntmetallabzeichen zeigt auf grün lackiertem Hintergrund den Lauf einer Maschinenpistole mit aufgestecktem Bajonett, über dem in Form einer wehenden Fahne die Inschrift "BESTER" zu lesen ist. Die Darstellung ist links und rechts mit Eichenlaubblättern umrahmt. Im unteren Teil ist auf einem eingelassenen extra Stück die Zahl "1" zu sehen. Dieses Sonderteil, die so genannte "Wiederholungszahl", ist von hinten mit einer Schraube befestigt und konnte bei Bedarf (bei wiederholter Verleihung) entsprechend ausgetauscht werden. Das Bestenabzeichen wurde auch im Ministerium für Staatssicherheit (MfS) verliehen (vgl. weitere Auszeichnungen im MfS).

Die Organisation von "Bestenbewegungen" war ein Mittel der Staats- und Parteiführung der DDR, Betriebe, gesellschaftliche Organisationen und eben auch die "bewaffneten Organe" zu mobilisieren und diese so zum "Sozialistischen Wettbewerb" zu ermuntern. In der Nationalen Volksarmee (NVA) wurden erstmals 1959 fünfzehn Kollektive für vorbildliche Leistungen mit dem Titel "Beste" ausgezeichnet. Verliehen wurden die Abzeichen an Soldaten, Unteroffiziere und Offiziersschüler, die in der politischen Schulung, bei Schießübungen und der militärischen Ausbildung und Körperertüchtigung mindestens die Note "gut" erreichten und zudem ihre Ausrüstung und Bewaffnung pfeglich behandelten. 1982 wurde das Bestenabzeichen bei der NVA durch die Direktive Nr. 02/82 des Ministers für Nationale Verteidigung "über die Führung des sozialistischen Wettbewerbs" erheblich aufgewertet: Zwar konnten jetzt mehr Dienstgrade das Abzeichen erwerben, doch wurden nur noch diejenigen ausgezeichnet, die alle anderen Soldatenauszeichnungen bereits erworben hatten (u.a. das Militärsportabzeichen, das Abzeichen "für gutes Wissen" und die Schützenschnur). Wiederholungszahlen wurden nur noch dreimalig vergeben. Erfüllte jemand die Bedingungen mehr als dreimal, wurde das Leistungsabzeichen (fünfmalige Erfüllung) oder die Verdienstmedaille in Bronze (7), Silber (9) oder Gold (12) verliehen. Die Verleihungsbedingungen bei den Grenztruppen waren identisch mit denen bei der NVA (vgl. auch die Bestenabzeichen der NVA und der Zivilverteidigung).

Die Grenztruppen der DDR waren mit einer Stärke von etwa 50.000 Mann die entscheidende Truppe zur Sicherung der DDR-Grenzen. Sie gingen 1961 aus der Deutschen Grenzpolizei (DGP) hervor, welche zwischenzeitlich, vom 16. Mai 1952 bis zum 1. März 1957, dem Ministerium für Staatssicherheit (MfS) unterstellt war. Die Angehörigen der Grenztruppen hatten notfalls auch mit Schusswaffengebrauch die "Unverletztlichkeit" der Grenze sicherzustellen. Kam es zu einer Tötung eines "Republikflüchtlings" wurde der Schütze zwar ausgezeichnet und mit einer Prämie bedacht, gleichzeitig musste er sich aber auch einem Untersuchungsverfahren des MfS und der Staatsanwaltschaft stellen (vgl. weitere Objekte zu den Grenztruppen und zur Grenze).


Sammlung: Orden, Abzeichen
Datierung: 1987-1990
Hersteller: unbekannt
Maße: Breite: 34 mm; Höhe: 45 mm
Material: Buntmetall
Farbe: Lackierung: grün,
Abzeichen: gold
Verwendung: Auszeichnung








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