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Inventar-Nr: 11309
Objekt: Schulterstück


Schulterstück Stabsoberfähnrich des Ministeriums für Staatssicherheit

Das Schulterstück für einen Stabsoberfähnrich des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS) besteht aus einer weinroten Tuchunterlage (Waffenfarbe "Rot" (Wein- bzw. Bordeauxrot) die mit zwei Silberplattschnüren und zwei steingrauen Plattschnüren belegt ist. Oben sind vier goldfarbene vierzackige Sterne aufgsesetzt, vorn befindet sich zudem ein silberfarbener Uniformknopf. Die Fähnrich-Dienstgrade wurden erst 1987 eingeführt. Im MfS soll, nach bisherigen Erkenntnissen, dieser Dienstgrad aber nur einmal erreicht wurden sein. Der nächst höhere Dienstgrad nach dem Stabsoberfähnrich war der Unterleutnant (vgl. auch Schulterstücke anderer Fähnrich-Dienstgrade im MfS sowie weitere Effekten).

Das Ministerium für Staatssicherheit war kein ziviler Geheimdienst, sondern zählte zu den so genannten "bewaffneten Organen" der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) und war streng militärisch organisiert. Jeder hauptamtliche Mitarbeiter hatte einen Dienstgrad, Zivilbeschäftigte gab es seit 1986 nicht mehr. Die militärische Aus- und Weiterbildung war fester Bestandteil jeder hauptamtlichen MfS-Laufbahn, zur Ausstattung jedes Mitarbeiters gehörte neben der Uniform auch eine entsprechende Bewaffnung und Ausrüstung die in den Dienstobjekten untergebracht war (vgl. Waffen). Die Uniformen des MfS entsprachen im Wesentlichen den Uniformen der Landstreitkräfte der Nationalen Volksarmee (NVA), nur unterschieden durch ihre "Waffenfarbe", die beim MfS "Rot" (analog zur Farbe der MfS-Sportorganisation Dynamo "Dunkelrot bzw. Bordeaux"), ab 1977 in bestimmten Diensteinheiten auch "Weiß" war. Mit "Waffenfarbe" wird die Farbe der Effekten bezeichnet (Kragenspiegel, Ärmelpatten, Schulterklappen usw.). Die Kleiderordnung war je nach Diensteinheit unterschiedlich geregelt - die Angehörigen des Wachregiments Berlin "Feliks E. Dzierzynski", der Wach- und Sicherungseinheiten der Bezirksverwaltungen für Staatssicherheit (BVfS) und Offiziersschüler an der Juristischen Hochschule des MfS in Potsdam-Eiche (JHS) mussten die Uniform ständig tragen. Alle anderen Stasi-Mitarbeiter leisteten ihren Dienst in zivil, weshalb sie auch Kleidergeld ausgezahlt bekamen. Die Uniform trugen sie nur zu besonderen Anlässen. Die Angehörigen der Passkontrolleinheiten (PKE) versahen ihren Dienst ausschließlich in Uniformen der Grenztruppen der DDR.


Sammlung: Uniformen, Effekten, Accessoires
Datierung: 1987-1989
Hersteller: VEB Obererzgebirgische Posamenten- und Effektenwerke (OPEW) Annaberg-Buchholz
Farbe: Tuch: rot,
Schnur: steingrau, silber,
Stern: gold








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