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Inventar-Nr: 11764
Objekt: Schulterklappe


Schulterklappe Unteroffiziersschüler des Ministeriums für Staatssicherheit (Wachregiment)

Die Schulterklappe für einen Unteroffiziersschüler im Wachregiment "Feliks E. Dzierzynski" des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS) besteht aus steingrauem Uniformtuch und ist weinrot paspeliert (Waffenfarbe "Rot" (Wein- bzw. Bordeauxrot). An der unteren Schmalseite ist quer ein roter Baumwollstreifen aufgenäht, vorn befindet sich zudem ein silberfarbener Uniformknopf. Die Gruppenführer waren durch einen zweiten Streifen auf der Schulterklappe gekennzeichnet. In dieser Ausführung wurde die Schulterklappe seit 1971 verwendet. Der nächst höhere Dienstgrad nach dem Unteroffiziersschüler war der Unteroffizier (vgl. auch weitere Effekten).

Das Ministerium für Staatssicherheit war kein ziviler Geheimdienst, sondern zählte zu den so genannten "bewaffneten Organen" der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) und war streng militärisch organisiert. Jeder hauptamtliche Mitarbeiter hatte einen Dienstgrad, Zivilbeschäftigte gab es seit 1986 nicht mehr. Die militärische Aus- und Weiterbildung war fester Bestandteil jeder hauptamtlichen MfS-Laufbahn, zur Ausstattung jedes Mitarbeiters gehörte neben der Uniform auch eine entsprechende Bewaffnung und Ausrüstung die in den Dienstobjekten untergebracht war (vgl. Waffen). Die Uniformen des MfS entsprachen im Wesentlichen den Uniformen der Landstreitkräfte der Nationalen Volksarmee (NVA), nur unterschieden durch ihre "Waffenfarbe", die beim MfS "Rot" (analog zur Farbe der MfS-Sportorganisation Dynamo "Dunkelrot bzw. Bordeaux"), ab 1977 in bestimmten Diensteinheiten auch "Weiß" war. Mit "Waffenfarbe" wird die Farbe der Effekten bezeichnet (Kragenspiegel, Ärmelpatten, Schulterklappen usw.). Die Kleiderordnung war je nach Diensteinheit unterschiedlich geregelt - die Angehörigen des Wachregiments Berlin "Feliks E. Dzierzynski", der Wach- und Sicherungseinheiten der Bezirksverwaltungen für Staatssicherheit (BVfS) und Offiziersschüler an der Juristischen Hochschule des MfS in Potsdam-Eiche (JHS) mussten die Uniform ständig tragen. Alle anderen Stasi-Mitarbeiter leisteten ihren Dienst in zivil, weshalb sie auch Kleidergeld ausgezahlt bekamen. Die Uniform trugen sie nur zu besonderen Anlässen. Die Angehörigen der Passkontrolleinheiten (PKE) versahen ihren Dienst ausschließlich in Uniformen der Grenztruppen der DDR.

Das Wachregiment Feliks E. Dzierzynski war eine zum MfS gehörende Verfügungstruppe, die hauptsächlich für Wach- und Sicherungsdienste sowie Personen- und Objektschutz eingesetzt wurde, aber auch über Spezialeinheiten (z.B. Fallschirmspringer) verfügte. Oft wurden sie zur Absicherung von Demonstrationen (Mai-Demo usw.) oder Festivals (z.B. Pfingsttreffen der Jugend) eingesetzt. Der dreijährige Dienst war häufig auch der Einstieg in eine hauptamtliche Karriere bei der Stasi. Formal gehörten die meist jungen Soldaten dem MfS bereits an.


Sammlung: Uniformen, Effekten, Accessoires
Datierung: 1971-1989
Hersteller: unbekannt
Maße: Breite: 4,1 cm; Länge: 10,5 cm
Material: Pappe, Metall, Stoff
Farbe: Tuch: steingrau,
Einfassung: rot,
Streifen: rot
Verwendung: Kennzeichnung des Dienstgrades








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