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Inventar-Nr: 13842
Objekt: Maske


Schutzmaske Typ MLW mit Schutzmaskentragebehälter

Bei dieser Schutzmaske (Größe 14) handelt es sich um eine der ersten "Gasmasken" aus DDR-Produktion die nach dem Hersteller des - leider fehlenden - Filters, dem VEB MLW Medizintechnik Leipzig, auch als Typ MLW bezeichnet wird. Solche Masken wurden in der Deutschen Demokratischen Republik überwiegend im Brandschutz eingesetzt. Anfangs war sie aber auch in der Nationalen Volksarmee der DDR (NVA) und im Ministerium für Staatssicherheit (MfS) in Gebrauch, später dann gelegentlich noch bei den Kampfgruppen und der Zivilverteidigung (ZV). Im Rahmen der Standardisierung verwendete man ansonsten bei den bewaffneten Organen "Masken" die aus sowjetischer Produktion stammen und die persönliche Schutzausrüstung vervollständigten, so z.B. "Masken" der Typen SchM 41 M, SchMS und MM 1 (vgl. einige Objekte der persönlichen Schutzausrüstung). Das vorliegende Modell wird zusammen mit einem Päckchen Klarscheiben in einem zylindrischen Schutzmaskentragebehälter aufbewahrt. Der Metallbehälter mit silbergrauer Einbrennlackierung in Hammerschlagstruktur besitzt einen Klappdeckel auf dessen Innenseite ein Fach für die Klarscheiben angeschweißt ist, weiterhin einen Bügelverschluss, einen Befestigungshaken und einen verstellbaren Tragriemen. Die "Maske" selber besteht aus einem schwarzen Maskenkörper (Gesichtsteil) aus Gummi dessen Rand nach innen umgeschlagen ist, so dass ein Saum entsteht, der wiederum mit einem Schweißleder bezogen ist. In den Maskenkörper sind zwei runde Augenöffnungen eingearbeitet auf die jeweils ein Metallrahmen aufgesetzt ist. In diesen ist das Augenglas eingelegt. Ein aufgeschraubter Außenring fixiert oder ermöglicht nach dem Abschrauben einen Wechsel des Glases. Das Anschlussstück ist unten in den Maskenkörper geschoben und wird durch ein um den Rand gelegtes Metallband gesichert. Als Tragevorrichtung am Kopf dienen drei verstellbare Elastikbänder die oben am Rand der "Maske" angebracht sind und in einer Metallhalterung zusammenlaufen die auf einem mit Stoff bezogenen Gummistück aufgenietet ist. Am unteren Ende des Gummistückes ist noch eine Schlaufe angenäht. Durch diese Schlaufe ist ein quer verlaufendes Halteband gezogen, das in einen am gegenüber liegenden Maskenrand angebrachten Haken eingehängt wird. Ein weiteres längenverstellbares Halteband ist unten durch zwei am Maskenrand befestigte Metallschnallen gezogen.

Schon Kinder und Jugendliche erlernten in der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) den Umgang mit der Schutzmaske. Im Rahmen der von der Gesellschaft für Sport und Technik (GST) organisierten vormilitärischen Ausbildung, die ab der 8. Klasse (14 Jahre) obligatorischer Bestandteil des Lehrplanes aller Schulen war, bzw. im Lehrgang "Zivilverteidigung" (vorwiegend Mädchen nahmen daran teil) als Teil der allgemeinen Wehrerziehung, wurden sie mit den Schutzmöglichkeiten bei einem Einsatz von Massenvernichtungsmitteln vertraut gemacht. Auch später an den Berufsschulen, Hoch- und Fachschulen und Universitäten war Wehrertüchtigung weiterhin Pflicht. Auf dieser Militarisierung der Gesellschaft aufbauend, war es für das MfS nicht schwierig geeigneten Nachwuchs für den dreijährigen Wehrdienst im MfS eigenen Wachregiment "Feliks E. Dzierzynski" zu finden. Viele wechselten danach von dort als hauptamtliche Stasi-Offiziere auf Lebenszeit in das MfS.



Sammlung: Uniformen, Effekten, Accessoires
Datierung: unbekannt
Hersteller: VEB MLW Medizintechnik Leipzig, VEB Plastpackungswerk Markkleeberg
Maße: Maske: Breite: 15 cm; Höhe: 20 cm; Tiefe: 15 cm;
Behälter: Durchmesser: 13 cm; Höhe: 28 cm
Material: Maske: Gummi,
Glas: Glas,
Aufsatz: Metall,
Behälter: Stahlblech,
Band: Gummi, Stoff
Farbe: Maske: schwarz,
Aufsatz: grau,
Band: graublau,
Behälter: silbergrau
Verwendung: Schutzkleidung, Uniform und Ausrüstung












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