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Inventar-Nr: 14201
Objekt: Hose


Uniformhose Felddienst (Winter) eines Oberstleutnants des Ministeriums für Staatssicherheit

Diese grünbraune wattierte Hose (Größe m 48) mit Stricheldruck und eine dazugehörige Jacke wurden im Zuge der Auflösung des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS) 1989/90 in der Leipziger Bezirksverwaltung für Staatssicherheit (BVfS) gefunden. Sie war Teil eines Felddienstanzuges (Kampfanzug) der im Winter getragen wurde und einem Oberstleutnant des MfS gehörte. Die Hose mit abgestepptem Innenfutter besitzt zwei eingelassene Hosentaschen die mit einem Knopf zu schließen sind, einen Hosenschlitz mit einer verdeckten Knopfleiste und zwei eingelassene Seitentaschen mit Patten (Klappen) und zwei Knöpfen. An den Hosenbund, in den ein Gummizug eingezogen ist, sind drei Metallösen zum Befestigen eines Hosenträgers angenäht. Zwei Knöpfe an den Saumbünden der Hosenbeinenden dienen dazu, die Öffnungen zu verkleinern oder zu vergrößern. Im Jahr 1965 begann man in der Nationalen Volksarmee der DDR (NVA) mit der Einführung dieser Felddienstuniform in der "Ein-Strich-kein-Strich"-Optik. Um einige Details im Laufe der Jahre verändert entwickelte sich der Anzug bis in die 1980er Jahre dahin, das er in seiner äußeren Gestalt und im Zuschnitt für alle Dienstgradgruppen, für weibliche und männliche Angehörige des MfS, der NVA, den Grenztruppen und den kasernierten Einheiten des Ministeriums des Innern (MdI) für den Sommer und Winter das gleiche Aussehen hatte. Für die Versorgung der MfS-Angehörigen mit Uniformteilen war die B/A-Kammer (Bekleidung/Ausrüstung) verantwortlich, das heißt durch sie erfolgte die Ausgabe, der Aus- bzw. Umtausch und die Rücknahme der Bekleidung und Ausrüstung (vgl. alle Uniformhosen und auch eine Bekleidungsvorschrift der NVA). Der Leitbetrieb für Dienstkleidungen war der VEB Burger Bekleidungswerke. Weitere Betriebe die in den Anfangsjahren Uniformen herstellten, waren u.a. die Halleschen Kleiderwerke und der VEB Leipziger Bekleidungswerke. Aus welchem dieser Werke die Jacke stammt, ist nicht bekannt.

Zur Ausrüstung jedes hauptamtlichen Mitarbeiters des MfS gehörte nicht nur eine Waffe (vgl. dazu auch Bereich und Sammlung Waffen), sondern auch eine Uniform. Das "Schild und Schwert" der Partei (der SED), als das sich die Stasi selbst sah, war keineswegs ein ziviler Geheimdienst, sondern gehörte wie die NVA zu den "bewaffneten Organen" in der DDR und war streng militärisch organisiert. Seit 1986 hatte jeder hauptamtlich beim MfS Beschäftigte, auch einfache Arbeiter und Gehilfen die nichts mit der "politisch-operativen" Arbeit zu tun hatten, einen Dienstgrad. Mit dem Wachregiment verfügte das MfS zudem über eine eigene militärische Formation.



Sammlung: Uniformen, Effekten, Accessoires
Datierung: 1980er Jahre
Hersteller: unbekannt
Maße: Breite: 38 cm; Länge: 102 cm
Material: Tuch: Dederon, Grisuten, Baumwolle,
Knopf: Kunststoff,
Futter: Wirrflies,
Öse: Metall
Farbe: Tuch: grünbraun,
Knopf: grau
Verwendung: Bekleidung, Uniform und Ausrüstung










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