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Inventar-Nr: 14493
Objekt: Medaille


Ehrenmedaille der Grenztruppen der DDR (Grenzkommando Nord Stendal. Grenzregiment 25 "Neithardt von Gneisenau")

Bei der silberfarbenen Medaille, die in einer schwarzen Schachtel liegt, handelt es sich um eine Medaille des Grenzregimentes 25 mit Standort Oschersleben, das nach dem preußischen General August Wilhelm Anton Graf Neithardt von Gneisenau (1760-1831) benannt war und dem Grenzkommando Nord Stendal angehörte. Gneisenau hatte seinerzeit maßgeblich die Erneuerung des preußischen Heerwesens vorangetrieben und damit unter anderem die Aufhebung des Adelsprivilegs für die Offizierslaufbahn erreicht. Später war er an den Befreiungskriegen und der Zurückdrängung Napoleons beteiligt. In der DDR herrschte zwar in den ersten zwei Jahrzehnten ihrer Existenz eine tiefe Skepsis gegenüber Preußen, das als Nährboden des deutschen Militarismus gesehen wurde. Ab den 1970er Jahren aber versuchte auch die offizielle DDR-Geschichtsschreibung aus dem preußischen Erbe historische Legitimation für den eigenen Staat abzuleiten. Höchste militärische Auszeichnungen wurden nach preußischen Generälen benannt (Scharnhorst, Blücher) - und wie durch diese Medaille dokumentiert, auch ganze Regimenter der Grenztruppen der DDR.

Die Medaille zeigt avers zwei Grenzsoldaten in Felduniform mit Feldmütze und Gewehr. Im Hintergrund ist ein typischer Grenz-Wachtum zu sehen. Unter der Darstellung die Umschrift "GRENZTRUPPEN DER DDR". Revers umkränzt ein Lorbeerzweig die Inschrift "GR [Grenzregiment] / v. GNEISENAU".

Die Grenztruppen der DDR waren mit einer Stärke von etwa 50.000 Mann die entscheidende Truppe zur Sicherung der DDR-Grenzen. Sie gingen 1961 aus der Deutschen Grenzpolizei (DGP) hervor, welche zwischenzeitlich, vom 16. Mai 1952 bis zum 1. März 1957, dem Ministerium für Staatssicherheit (MfS) unterstellt war. Die Angehörigen der Grenztruppen hatten notfalls auch mit Schusswaffengebrauch die "Unverletztlichkeit" der Grenze sicherzustellen. Doch auch die Truppe selbst wurde wegen der befürchteten Fluchtgefahr streng überwacht: Im Ministerium für Staatssicherheit (MfS) sorgte die Hauptabteilung I dafür, dass in den Grenztruppen nur diente, wer keine West-Verwandtschaft hatte und auch sonst als zuverlässig eingestuft wurde (vgl. auch eine Medaille zum 35. Jahrestag der Grenztruppen sowie weitere Objekte zu den Grenztruppen und zur Grenze).


Sammlung: Plastik
Datierung: 1970er/80er Jahre
Hersteller: unbekannt
Maße: Medaille: Durchmesser: 60 mm;
Schachtel: Breite: 9 cm; Tiefe: 9 cm; Höhe: 3 cm
Material: Medaille: Metall,
Schachtel: Pappe,
Polster: Stoff
Farbe: Medaille: silber,
Schachtel: grau-meliert, silber,
Polster: dunkelblau
Verwendung: Auszeichnung, Geschenk, Propaganda, Erinnerung










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