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Inventar-Nr: 17125
Objekt: Kalender


Taschenkalender der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur für das Jahr 2007

Seit 2003 gibt die Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur (Bundesstiftung Aufarbeitung) jedes Jahr einen Taschenkalender heraus, der Tag für Tag an Ereignisse zur Geschichte der Deutschen Demokratischen Republik (DDR), der deutschen Teilung und Osteuropas erinnert. Auf dem blauen Schutzumschlag (Einband) des Geschichtskalenders für das Jahr 2007 ist in goldenen Lettern die Leitidee der Stiftung geprägt: "ERINNERUNG ALS AUFTRAG". In den Umschlag sind der spiralgebundene Kalenderblock (Drahtbinderücken) und ein dünnes Adress- und Telefonnotizheft eingeschoben. Die Gestaltung dieses Kalenders erfolgte durch das Designbüro ultramarinrot, gedruckt wurde er von der Druckerei Conrad. Auf der ersten Seite ist noch das frühere Logo der Bundesstiftung abgebildet, bestehend aus dem zweizeiligen Schriftzug "STIFTUNG / AUFARBEITUNG" und der DDR-Flagge mit heraus gelöstem DDR-Staatswappen. Im Jahr 2008 ist das Logo auf den Namen "BUNDESSTIFTUNG AUFARBEITUNG" geändert worden (vgl. auch die Taschenkalender aus dem Jahr 2003, dem Jahr 2004, dem Jahr 2006 und dem Jahr 2009 sowie einen Vlies-Wandkalender aus DDR-Produktion).

Im Jahr 2007 wurde besonders an die tschechoslowakische Reformbewegung "Charta 77" erinnert, die vor 30 Jahren ihre erste Erklärung für Menschen- und Grundrechte veröffentlichte. Bereits 70 Jahre waren vergangen, seit in der Sowjetunion Stalins blutiger Terror ("große Säuberung") wütete, dem Millionen Menschen zum Opfer fielen (vgl. dazu auch eine Stalin-Büste). Auch war es schon 20 Jahre her, dass der DDR-Staats- und Parteichef Erich Honecker zu einem Staatsbesuch in der Bundesrepublik Deutschland empfangen wurde (7. September 1987). Im Kalender kann man aber auch nachlesen, dass das Neue Forum, eine der bekanntesten oppositionellen Gruppen während der Friedlichen Revolution, am 19. September 1989 seine Zulassung als politische Vereinigung beantragte. Ebenso finden sich aber auch Ereignisse nach 1990 in dem Kalender. Beispielsweise, dass vor 15 Jahren nach Inkrafttreten des Stasi-Unterlagen-Gesetzes (StUG) am 2. Januar 1992 die Akteneinsicht für Bürger, Wissenschaftler und Medienvertreter begonnen hatte {vgl. dazu auch die Protestaktion von Bürgerrechtlern im September 1990 gegen den geplanten Umgang mit den Stasi-Akten).

Die Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur trägt in Zusammenarbeit mit anderen Einrichtungen zur umfassenden Aufarbeitung von Ursachen, Geschichte und Folgen der Diktatur in der Sowjetischen Besatzungszone (SBZ) und DDR bei. Zu den zahlreichen Partnern der Bundesstiftung gehört auch das Bürgerkomitee Leipzig, dessen Projekte sie - soweit möglich - finanziell unterstützt. Die Bundesstiftung arbeitet auch eng mit Institutionen im Ausland zusammen und befördert die Auseinandersetzung mit den kommunistischen Diktaturen in Ostmitteleuropa (vgl. auch einige Werbemittel der Bundesstiftung Aufarbeitung und IMPRESSUM   |   DRUCKEN