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Inventar-Nr: 17884
Objekt: Aufkleber


Werbeaufkleber der Christlich Demokratischen Union für die Wahlen zum Sächsischen Landtag 1990 "Biedenkopf für Sachsen"

Werbematerial in Form eines Aufklebers, mit dem die sächsische CDU vor der Landtagswahl in Sachsen am 14. Oktober 1990 bei der Bevölkerung für ihren Spitzenkandidaten Prof. Dr. Kurt Biedenkopf geworben hat. Im Zentrum des Aufklebers (Kunststofffolie auf dünnem Karton) ist das sächsische Wappen abgebildet. Es war die erste Wahl des sächsischen Landtags seit der Wiederbegründung des Freistaates Sachsen infolge der Wiedervereinigung Deutschlands am 3. Oktober 1990. Die Neubildung der Länder in der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) und die damit verbundene Schaffung föderaler Strukturen war eine Voraussetzung für den Vollzug der Deutschen Einheit. Die CDU erreichte bei der Landtagswahl in Sachsen mit 53,8% die absolute Mehrheit, in Leipzig kam sie auf 39,3%. Daraufhin wurde Kurt Biedenkopf am 27. Oktober 1990 zum ersten Ministerpräsidenten des neu gegründeten Freistaates Sachsen gewählt.

Noch bevor die Rufe nach der Deutschen Einheit bei den Massenkundgebungen während der Friedlichen Revolution 1989/90 immer lauter wurden, forderten Teilnehmer in den sächsischen Bezirken Dresden, Karl-Marx-Stadt (heute Chemnitz) und Leipzig die Bildung des Landes Sachsen. Bereits ab November 1989 trugen Teilnehmer auf den Montagsdemonstrationen in Leipzig schwarz-rot-goldene Fahnen mit dem sächsischen Wappen und Transparente, deren Aufschriften sich auf die Wiedergründung des Freistaates Sachsen bezogen. Schon vor der Gründung der DDR hatte es fünf Länder gegeben, die nach dem 2. Weltkrieg in der sowjetischen Besatzungszone (SBZ) entstanden, dann aber 1952 zugunsten eines Einheitsstaates aufgelöst und in 14 Bezirke gegliedert wurden. Anfang 1990 begann man sich auf nahezu allen Ebenen (in Arbeitsgruppen, Runden Tischen usw.) intensiv mit der Bildung des Landes Sachsen zu beschäftigen. Im Mai berief der Runde Tisch einen Landeskoordinierungsausschuss aller drei sächsischen Bezirke, dessen erarbeitete Strukturen Grundlage für den Aufbau der Regierungsministerien des Freistaates Sachsen wurden. Als Fortsetzung der Runden Tische in den drei Bezirken wurde am 12. Juli das Sächsische Forum gebildet, das als "Brücke zur Öffentlichkeit alle Schritte zur Bildung des Landes Sachsen begleiten, kontrollieren, diskutieren und der Öffentlichkeit bekanntmachen" sollte. Über das Sächsische Forum wurde auch der Entwurf der Landesverfassung ("Gohrischer Entwurf") der Öffentlichkeit als Diskussionsgrundlage vorgestellt. Mit dem am 22. Juli 1990 von der Volkskammer beschlossenen Ländereinführungsgesetz wandelte sich die zentralistische DDR in einen föderativen Staat mit fünf restituierten Ländern um. Elf Tage nach dem Beitritt der DDR zur Bundesrepublik fanden in den fünf ostdeutschen Ländern die Wahlen zu den Volksvertretungen statt (vgl. unterschiedliche Wahlwerbung).


Sammlung: Sonstiges
Datierung: 14.10.1990
Hersteller: Christlich Demokratische Union (CDU), Landesverband Sachsen
Maße: Breite: 150 mm; Länge: 104 mm
Material: Papier, Kunststoff
Farbe: Folie: weiß,
Aufdruck: schwarz, rot, gelb, grün
Verwendung: Wahlwerbung








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