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Inventar-Nr: 36274
Objekt: Messgerät


Dosimeter KSMG-RDC III D

Solche Dosimeter KSMG-RDC III D (Kernstrahlungsmessgerät RDC III D) wurden in der ehemaligen Ausweichführungsstelle (AfüSt) des Leiters der Bezirksverwaltung für Staatssicherheit Leipzig (Bunker bei Machern) bereit gehalten. Sie waren Bestandteil der persönlichen Schutzausrüstung (PSA) der Angehörigen des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS). Das Dosimeter besteht aus einem Kassettengehäuse aus schwarzem Kunststoff dessen Rückseite abgeflacht, um an dieser Stelle die Messwerte schriftlich dokumentieren zu können. In dem Gehäuse befindet der Einsatz mit Dichtungsring für die Soffitte. Diese besteht aus einem transparenten Glasröhrchen, das an beiden Enden hermetisch abgeschlossen ist. Im Glasröhrchen ist beidseitig eine durchgehende weiße Drahtwendel (Feder) an den Enden befestigt. Aufbewahrt wurde das Dosimeter in einer speziellen Tragetasche, die an der Innenseite der Jacke zur Felddienstuniform befestigt wurde.

Die Auswertung des Dosimeters erfolgte über das Kernstrahlungsmessgerät RDC III A. Das Wirkprinzip des Dosimeters beruht auf der Thermolumineszenz, indem in ihm Neutronen der Strahlung absorbiert, mit einer Soffitte gespeichert und nach der Erwärmung im Messgerät als Licht wieder abgegeben werden können. Dieses Licht dient als Maß für die aufgenommene Dosis an Kernstrahlung für die betroffene Person selbst und wird im Messwert R am Gerät angezeigt. Die Ergebnisse mussten in einem Kontrollbuch, dem "Journal für Dosimetrie" und auf der flachen Kassettenseite des Dosimeters, hier mit Hilfe einer Code-Schablone, dokumentiert werden.

Das Dosimeter hätte an die MfS-Mitarbeiter, die im Bunker tätig gewesen wären, im Falle der "Ausschleusung" ausgegeben werden sollen. Neben dem Kernstrahlungsmessgerät RDC III A wurden in der Vorschleuse des Bunkers zur Kontrolle der Luft und der zu schleusenden Personen auch der Kampstoffanzeiger GSP 11 und das Kernstrahlungsmess- und -warngerät RWA 72 O eingesetzt. Eine eigens für die ehemalige AfüSt des Leiters der Bezirksverwaltung für Staatssicherheit Leipzig erarbeitete Schleusenordnung reglementierte strengstens das Betreten des Bunkers für die hauptamtlichen Mitarbeiter in Ernstfällen.



Sammlung: Militärisches Gerät
Datierung: unbekannt
Hersteller: unbekannt
Maße: Einsatz: Breite: 5,5 cm; Durchmesser: 1,5 cm;
Kassette: Höhe: 5,5 cm; Breite: 2,5 cm; Tiefe: 1,5 cm; Durchmesser: 1,5 cm
Material: Kappe: Metall,
Gehäuse: Glas,
Streifen: Stoff,
Kassette: Kunststoff
Farbe: Einsatz: transparent,
Kappe: schwarz,
Streifen: weiß,
Kassette: schwarz
Verwendung: Messen einer Strahlendosis









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