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Inventar-Nr: B02352
Objekt: Broschüre


Broschüre "Állambiztonsági SzolgálatokTörténeti Levéltára"

Die kleine Informationsbroschüre in ungarischer Sprache mit dem Titel "Das Historische Archiv der Staatssicherheitsdienste Ungarns" wurde vom gleichnamigen Archiv in Budapest herausgegeben. Das mit mehreren Abbildungen versehene Heftchen beinhaltet eine kurze Vorstellung des Facharchivs und gibt Einblicke in dessen Entstehung, Entwicklung und Aufgabenfeld (vgl. auch die Publikationen der tschechischen Behörde für Dokumentation und Untersuchung der Verbrechen des Kommunismus).

Wie in den anderen sozialistischen Ländern spielte auch in Ungarn die politische Polizei eine wesentliche Rolle für den Machterhalt der kommunistischen Partei. Dabei waren die Sicherheitsdienste in verschiedenen Institutionen organisiert: 1945-1948 der Abteilung für Staatssicherheit (Allamvedelmi Osztaly), kurz AVO, 1948-1956 dem Amt für Staatssicherheit (Allamvedelmi Hatosag), kurz AVH, und 1963-1990 in der III. Hauptverwaltung des Ministeriums für Innere Angelegenheiten (BM III Föcsoportfönökseg). In der stalinistischen Ära galten insbesondere die AVO und das AVH als Terrorinstrumente der kommunistischen Diktatur, die Staatsschutzbehörde war auch aktiv an der Bekämpfung und Niederschlagung des Volksaufstandes in Ungarn von 1956 beteiligt. Im Zuge der Entstalinisierung wurde das AVH aufgelöst, ab 1963 war dann die III. Hauptverwaltung des Innenministeriums für die Tätigkeit der Sicherheitsdienste zuständig, die Abteilung III/III übernahm dabei die Aufgaben der Staatssicherheit. Die Vervollkommnung und Entwicklung der operativ-technischen Ausrüstung erfolgte in Zusammenarbeit mit den Geheimdiensten der anderen kommunistischen Länder, auch der Austausch der Technik fand untereinander statt. So verwendete beispielsweise das Ministerium für Staatssicherheit (MfS) für das konspirative öffnen von Briefen im Rahmen der Postkontrolle ein Öffnungsgerät aus ungarischer Produktion (vgl. auch einige Dokumentationen und Publikationen zur Auflösung des MfS).

In der Bundesrepublik Deutschland trägt die Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur in Zusammenarbeit mit anderen Einrichtungen zur umfassenden Aufarbeitung von Ursachen, Geschichte und Folgen der Diktatur in der Sowjetischen Besatzungszone (SBZ) und Deutschen Demokratischen Republik (DDR) bei. Zu den zahlreichen Partnern der Bundesstiftung gehört auch das Bürgerkomitee Leipzig, dessen Projekte sie - soweit möglich - finanziell unterstützt. Die Bundesstiftung arbeitet auch eng mit Institutionen im Ausland zusammen und befördert die Auseinandersetzung mit den kommunistischen Diktaturen in Ostmitteleuropa.


Sammlung: Buch
Hersteller: Nalors Grafika Kft.
Maße: Breite: 13,3 cm; Länge: 19,5 cm
Material: Heftblock: Papier,
Heftklammer: Metall
Farbe: Einband: schwarz-weiß

Autor/Herausgeber: György, Sümegi
Verlag: Állambiztonsági SzolgálatokTörténeti Levéltára
Erscheinungsjahr: 2003
Erscheinungsort: Budapest
Auflage: 1. Auflage
Umfang: 16 S.








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