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Inventar-Nr: F.A.02258
Objekt: Fotografie


Bunker der ehemaligen Ausweichführungsstelle des Leiters der Bezirksverwaltung für Staatssicherheit Leipzig in Machern

Auf dem Foto ist der Gang 5 im Bunker der Ausweichführungsstelle (AFüSt) des Leiters der Bezirksverwaltung für Staatssicherheit Leipzig (Bunker bei Machern) zu sehen. Es handelt sich um den sogenannten Funkgang.

Im Bunker waren vier Arbeitsgänge vollständig für die Nachrichtenübertragung eingerichtet. Arbeitsbereiche mit Übertragungs- und Vermittlungstechnik, Fernschreibgeräte, eine Feld- und eine geheime Regierungsvermittlung sowie Funkgeräte sollten die Arbeit der Staatssicherheit aufrechterhalten. Funksprüche konnten mit Hilfe einer Polarisationsantenne, welche sich auf dem "Dach" des Bunkers rechts neben der Legendierungshalle befindet, in Empfang genommen werden. Nur im äußersten Notfall sollte direkt vom Bunker gesendet werden. Die üblichen Funkverbindungen wären über eine abgesetzte Sendestelle erfolgt, welche ebenfalls in Form eines kleinen röhrenförmigen Bunkers 3 km vom Stasi-Bunker entfernt im Tresenwald gebaut wurde. So war es möglich, dass anpeilbare Funksprüche erst in einer Distanz von 3 km den Sender verließen und die Tarnung des Bunkers gewahrt werden konnte. Die abgesetzte Sendestelle konnte von diesem Gang des Bunkers fernbedient werden. Es waren drei Arbeitsplätze für Funker sowie zwei Reserveplätze vorgesehen.

Wie auf dem Foto zu erkennen, stehen die Geräte auf Tischen. Vorn stehen ein Oszillografischer Relais- und Verzerrungsmesser TM 66.2 und ein Funkempfänger EKD 100. Es folgen zwei abgedeckte Fernschreiber des Typs F 1300.Dahinter sind so genannte "Schwanenhals"-Mikrofone zu erkennen, die Bestandteil eines Tischbedienpultes UBP 5.1 ist und dem Tischbedienpultes UBP 5.3 ähnelt.
Hinten auf der rechten Seite sind zwei RDU-Geräte zur Sauerstoffregenerierung mit dazugehörenden Regenerierungsstoffeinsätzen W-64 zu sehen.


Sammlung: Dokumentation Bunkeranlagen
Datierung: 07.02.1990
Fotograf: Dlugos, Günter








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