Ministerium f?r Staatssicherheit (MfS) war nach dem sog. Linienprinzip organisiert: Die meisten Hauptabteilungen (HA) im Ministerium setzten sich als Abteilungen in den einzelnen Bezirksverwaltungen (BVfS) fort. Gemeinsam bildeten sie eine ?Linie?.Die Linie XVIII war haupts?chlich f?r die geheimdienstliche Sicherung der volkswirtschaftlichen Bereiche, naturwissenschaftlicher Forschungen und technischer Entwicklungen, der Finanzen und des Au?enhandels der Deutschen Demokratischen Republik (DDR), verantwortlich. Dazu geh?rte die Unterbindung geheimdienstlicher Angriffe anderer Staaten, die Gew?hrleistung des Geheimnisschutzes und ?berpr?fung von so genannten Reisekadern auf ihre Zuverl?ssigkeit. Zudem lag bei der HA / BVfS die Zust?ndigkeit f?r Aufkl?rung und vorbeugende Verhinderung von Sabotage, Diversion, Korruption und anderen schweren Delikten der Wirtschaftskriminalit?t sowie von Br?nden, Havarien und St?rungen.
Schon seit der Bildung des MfS war aus den historischen Gegebenheiten heraus der ?Schutz der Volkswirtschaft? eine zentrale Aufgabe. Bereits im Gr?ndungsjahr 1950 wurde aus diesem Grunde eine spezifische Diensteinheit (DE), die Abteilung/Hauptabteilung (HA) III (ab 1964 HA XVIII) gebildet. Sie geh?rte daher zu den klassischen Diensteinheiten der Abwehr und hatte die ?Federf?hrung"" bei der Organisation und Koordination der so genannten politisch-operativen Sicherung. Im Rahmen der allgemeing?ltigen Regelungen des MfS waren die Verantwortlichkeiten und Aufgaben jenes Bereiches in spezifischen Grundsatzdokumenten festgehalten. Die konkreten Schwerpunkte ergaben sich danach aus den jeweiligen wirtschaftspolitischen Beschl?ssen der
Partei- und Staatsf?hrung, vor allem aus den Parteitagsbeschl?ssen, den F?nfjahres- und Volkswirtschaftspl?nen sowie ab 1971 aus den Programmen und Abkommen im Rahmen der ?sozialistischen ?konomischen Integration (S?I)? im Rat f?r Gegenseitige Wirtschaftshilfe (RGW).Die ?Unterst?tzung"" der staatlichen Wirtschaftsorgane bei der Planerf?llung und vor allem ? unter dem Trauma des Arbeiteraufstandes vom 17. Juni 1953 ? die Aufrechterhaltung der ?inneren Stabilit?t"" sowie die permanente Berichterstattung an die Partei- und Staatsf?hrung bildeten ferner spezifische Aufgaben jener Abteilung. Au?erdem hatte die Linie XVIII entscheidenden Einfluss auf die Personalpolitik in ihrem Sicherungsbereich.
Im Zuge der Sicherheits?berpr?fungen, ?berwachungen und der vorgangsm??igen Bearbeitung von Leitungs-, Reise- und Auslandskadern manifestierte sich somit ihre Rolle zunehmend als ?politische Polizei? in der Wirtschaft.
In vielen Bereichen war die Abteilung auf Mithilfe von
Inoffiziellen Mitarbeitern (IM) oder Offizieren im besonderen Einsatz(OibE) angewiesen, die in Bereichen wie Wirtschaftsspionage oder Personendossiers sachdienliche Hinweise liefern konnten. F?r die geforderte umfassende Kontrolle konnten von den Mitarbeitern der Linie XVIII daher st?ndig Informationen zu Umwelt-, Produktions- und Versorgungsproblemen beschafft und an die entsprechend zust?ndigen Organe weitergeleitet werden.Die Hauptabteilung XVIII in Berlin hatte 647 Mitarbeiter, die Abteilung XVIII im Bezirk Leipzig z?hlte 100 Mitarbeiter (Stand: 1989).
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