Die Linie N / Abteilung Nachrichten
(Sicherstellung des Nachrichtenwesens)

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Das Ministerium f?r Staatssicherheit (MfS) war nach dem sog. Linienprinzip organisiert: Die meisten Hauptabteilungen (HA) im Ministerium setzten sich als Abteilungen in den einzelnen Bezirksverwaltungen (BVfS) fort. Gemeinsam bildeten sie eine ?Linie?.

Die Linie N bzw. die Abteilung Nachrichten hie? sowohl auf Ministeriums- als auch auf Bezirksebene einfach ?Abteilung? (statt ?Hauptabteilung? im Ministerium) und war auf beiden Ebenen f?r das MfS-interne Nachrichtenwesen zust?ndig. Ihr oblag die Planung, Organisation und Sicherstellung der Kommunikation zwischen den zentralen Diensteinheiten, den Bezirksverwaltungen sowie den Kreis- und Objektdienststellen. Auch die Kommunikation zwischen MfS und Partei- und Staatsapparat sowie die geheimen Regierungsnachrichtenverbindungen (Wtsch), durch die alle wichtigen staatlichen Organe abh?rsicher telefonisch verbunden waren, hatte sie zu sichern. Schlie?lich betrieb die Linie N auch die Funkdienste zu den Auslandsvertretungen der Deutschen Demokratischen Republik (DDR). Sie war damit f?r das MfS eine lebenswichtige Abteilung, die sich deshalb auch st?ndig auf den Verteidigungszustand vorbereitete, um im Ernstfall die MfS-interne Kommunikation aufrecht erhalten zu k?nnen. Bis zuletzt arbeitete sie neue Ma?nahmenkataloge aus - so hei?t es z.B. in der als geheime Verschlusssache klassifizierten ?Grundorientierung zur weiteren Gestaltung des Nachrichtensystems des MfS unter allen Lagebedingungen? vom 10. August 1989: ?F?r Hauptelemente des Nachrichtensystems des MfS wird durch die unterirdische Verlegung der Fernmeldekabel und tr?mmersichere Ausf?hrung der Kabeleinf?hrungen ein bestimmter Schutz vor Waffenwirkungen des Gegners gew?hrleistet. Zur weiteren Vervollkommnung der Standhaftigkeit der Nachrichtenverbindungen wird durch die Linie N in Dienstobjekten eine Harvarievariante [sic!] vorbereitet.?

Die Abteilung Nachrichten z?hlte 1.559 Mitarbeiter im Ministerium in Berlin, im Bezirk Leipzig hatte sie 65 Mitarbeiter (Stand: 1989).


Glossar
Literatur