?Wer ist wer??

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Auf einer Dienstkonferenz des Ministeriums f?r Staatssicherheit (MfS) im Jahre 1981 konkretisierte der Minister f?r Staatssicherheit, Erich Mielke, was er unter der Geheimdienstformel ?wer ist wer?? verstand, indem er die DDR-Bev?lkerung in vier Kategorien einteilte: Die Frage beinhalte ?auf den konkreten Verantwortungsbereich bezogen, wer Feind ist, wer eine feindlich-negative Haltung einnimmt, wer auf Grund des Wirkens feindlich-negativer und anderer Einfl?sse zum Feind werden kann, wer den Feindeinfl?ssen unterliegen und sich vom Feind missbrauchen lassen k?nnte, wer eine schwankende Position einnimmt und auf wen sich Partei und Staat jederzeit verlassen und zuverl?ssig st?tzen kann.? Die Kl?rung dieser Frage erkl?rte Mielke zur st?ndigen Aufgabe seiner Mitarbeiter, insbesondere der Inoffiziellen Mitarbeiter (IM), in denen er ?die Hauptwaffe im Kampf gegen den Feind? sah. F?r die Praxis war diese Auslegung gleichbedeutend mit einer Rechtfertigung f?r die Bespitzelung der eigenen Bev?lkerung, f?r das Eindringen in die Pers?nlichkeits- und Intimsph?re vieler Menschen und deren Bewertung nach Ma?st?ben der Staatssicherheit. Die Frage ?wer ist wer? wurde von Mielke sogar zu einer existenziellen Frage f?r die Zukunft des Sozialismus ?berh?ht: ?Es geht um Sein oder nicht Sein, um die Entscheidung der Frage, ?wer wen?? im Weltma?stab. Darauf ist im Kern die Beantwortung der Frage ?wer ist wer?? zur?ckzuf?hren.?


Glossar
Literatur