Das Ministerium f?r Nationale Verteidigung (MfNV)

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Das Ministerium f?r Nationale Verteidigung (MfNV) wurde im Zusammenhang mit der Gr?ndung der Nationalen Volksarmee (NVA) auf Beschluss der Volkskammer der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) vom 18. Januar 1956 errichtet. Formal war es dem Ministerrat unterstellt, dieser hatte aber in milit?rischen Belangen nur begrenzte Weisungsbefugnisse. Die wesentlichen Entscheidungen im Bereich der Sicherheitspolitik traf das Politb?ro. Diese Beschl?sse wurden dann vom Nationalen Verteidigungsrat der DDR (NVR) und vom MfNV ausgef?hrt. Die Hauptaufgaben des Ministeriums waren Planung, Koordinierung, Organisation und Durchf?hrung der Landesverteidigung sowohl im milit?rischen als auch im zivilen Bereich. Es hatte seinen Amtssitz in Strausberg bei Berlin. Den Befehl zu milit?rischen Eins?tzen gab der Chef der Milit?rbezirke, der dem Minister direkt unterstellt war.

Das MfNV war in einen Hauptstab und verschiedene Verwaltungen und Abteilungen unterteilt. Die Politische Hauptverwaltung der NVA geh?rte ebenfalls zum Verwaltungsbereich des Ministeriums, unterstand aber direkt dem Politb?ro. Der Hauptstab war mit der F?hrung der Landstreitkr?fte beauftragt und gliederte sich in verschiedene Abteilungen. Die Verwaltung f?r operative Aufgaben war zust?ndig f?r die Ausarbeitung von Einsatzpl?nen, die Verwaltung f?r Aufkl?rung besch?ftigte sich mit der Informationsbeschaffung ?ber ausl?ndische Streitkr?fte und die Verwaltung f?r das Wehrersatzwesen k?mmerte sich um 15 Wehrbezirks- und 219 Wehrkreiskommandos. Zum Ministerium geh?rten ebenso die Waffengattungsfachabteilungen. Diese unterstanden direkt dem Minister und waren zust?ndig f?r die Ausbildung und Bewaffnung der einzelnen Waffengattungen, wie zum Beispiel Panzer, Artillerie, etc.

Auf Beschluss des Ministerrates am 15. September 1961 unterstellte man auch die Hauptabteilung der Grenzpolizei als Teilstreitkraft der NVA dem MfNV. Diese Abteilung nannte man ?Kommando Grenze?. Der Ministerrat setzte am 23. August 1962 einen neuen Stadtkommandanten von Berlin (Ost) ein, dem die Grenzsicherungskr?fte unterstanden. Diese hatten die Aufgabe, die Grenze um Westberlin zu bewachen.

Seit 1976 geh?rten auch die Zivilverteidigung der DDR (ZV), die Verwaltung der Milit?rstaatsanwaltschaft und die Gesellschaft f?r Sport und Technik (GST) zum Ministerium. Gewisse Einrichtungen der NVA, wie zum Beispiel das Armeemuseum der DDR und die Milit?rakademie ?Friedrich Engels?, waren dem Ministerium nachgeordnet.

Nach der Neubildung der Regierung im April 1990 unter dem Ministerpr?sidenten Lothar de Maizi?re wurde das MfNV zun?chst als Ministerium f?r Abr?stung und Verteidigung unter der Leitung des Ministers Rainer Eppelmann weitergef?hrt. Nach dem vollzogenen Beitritt der DDR zur Bundesrepublik Deutschland (BRD) am 3. Oktober 1990 h?rte das Ministerium auf zu bestehen.


Glossar
Literatur