Markus Wolf (1923-2006)
Chef der HVA und stellv. Minister f?r Staatssicherheit 1952/55 bis 1986

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Der am 19. Januar 1923 in Hechingen (S?d-W?rttemberg) geborene Markus Wolf (?Mischa?) emigrierte im Jahr der Macht?bernahme durch die Nationalsozialisten mit seinen Eltern in die Sowjetunion, deren Staatsb?rgerschaft er kurz darauf annahm. Nach dem Studium arbeitete er als Sprecher und Kommentator am Deutschen Volkssender in Moskau, ehe er 1945 als Mitglied der ?Gruppe Ulbricht? nach Deutschland zur?ckkehrte, um dort im Ostteil des Landes einen sozialistischen Staat aufzubauen. Nach vier Jahren als sowjetischer Kontrolloffizier und Kommentator beim Berliner Rundfunk (unter dem Pseudonym Peter Storm), kehrte er nochmals f?r zwei Jahre als Rat an der DDR-Mission nach Moskau zur?ck. 1951 begann er schlie?lich seine Laufbahn im Ministerium f?r Staatssicherheit (MfS), wo er bereits ein Jahr sp?ter zum Leiter der Hauptverwaltung Aufkl?rung (HVA) avancierte, die f?r die Organisation der MfS-Auslandsspionage zust?ndig war. Ab 1955 war er stellvertretender Minister f?r Staatssicherheit. Mit den h?chsten Orden der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) dekoriert, trat Wolf 1986 im Range eines Generalobersts von seinen ?mtern zur?ck und schied aus dem aktiven Dienst aus.

Nach dem Ende der DDR floh Wolf im Oktober 1990 ?ber ?sterreich in die Sowjetunion, wurde jedoch 1991 beim Grenz?bertritt von ?sterreich in die Bundesrepublik festgenommen und kurzzeitig in Untersuchungshaft gebracht. Der Verurteilung wegen ?Landesverrat und Bestechung? zu sechs Jahren Haft folgte nach zwei Jahren die Aufhebung des Urteils. 1997 wurde Wolf erneut zu zwei Jahren Haft auf Bew?hrung verurteilt, dieses Mal wegen des ?Verdachts der Freiheitsberaubung, N?tigung und K?rperverletzung?. Markus Wolf verstarb am 9. November 2006 in Berlin.


Glossar
Literatur