Ernst Th?lmann (1886-1944)
Politiker, Kommunist und Arbeiterf?hrer

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In der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) wurde Ernst Th?lmann als Inkarnation des kommunistischen Widerstandes stilisiert und als Ikone des Kommunismus verehrt. So erfolgte 1952 z.B. als ?besondere Auszeichnung? auch die Umbenennung der (Kinder-)Organisation ?Junge Pioniere? in Pionierorganisation ?Ernst Th?lmann?.

Ernst Th?lmann wurde am 16. April 1886 als Sohn eines Gemischtwarenh?ndlers in Hamburg geboren. Weil seine Eltern eine einj?hrige Zuchthausstrafe verb??ten, verbrachte er ein Jahr bei Pflegeeltern. 1903 trat er in die Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD) ein und wurde wegen seiner gewerkschaftlichen Aktivit?ten und seines politischen Engagements aktenkundig. Er unterst?tzte die Forderung Rosa Luxemburgs nach Massenstreiks als Aktionsmittel zur Durchsetzung sozialdemokratischer Ziele. 1915 wurde er als Soldat zum ersten Weltkrieg einberufen. Bis 1918 war er in Frankreich stationiert, desertierte dann allerdings nach einem Heimaturlaub. Im November desselben Jahres trat er in die Unabh?ngige Sozialdemokratische Partei Deutschlands (USPD) ein und wurde 1919 zum Vorsitzenden der USDP-Ortsgruppe Hamburg gew?hlt. 1920 schloss sich Th?lmann zusammen mit einem Teil der USPD der Kommunistischen Partei Deutschlands (KPD) an. Man w?hlte ihn 1924 zum stellvertretenden Vorsitzenden der KPD, gleichzeitig war er Mitglied des ?Exekutivkomitees der Kommunistischen Internationale? (EKKI) und Vorsitzender des Roten Frontk?mpferbundes. Von 1924 bis 1933 ist Th?lmann auch Mitglied des Reichstages, 1925 tritt er als Kandidat der KPD zur Reichspr?sidentenwahl an, in der aber im zweiten Wahlgang Paul von Hindenburg siegt. Th?lmann ?bernahm noch im gleichen Jahr den Parteivorsitz der KPD. 1928 wird er von der KPD jedoch wegen der ?Wittdorf-Aff?re? aller Partei?mter enthoben. Ihm wird vorgeworfen, Unterschlagungen des Parteisekret?rs und seines Freundes Wittdorf, vertuscht zu haben. Auf Anweisung Stalins konnte er einige Zeit sp?ter seine Funktionen wieder einnehmen. Unter Th?lmanns F?hrung konzentrierte sich die KPD nunmehr darauf, die SPD politisch zu bek?mpfen. 1931 wird Th?lmann Mitglied des Pr?sidiums der Komintern (Kommunistische Internationale), 1932 kandidierte Ernst Th?lmann erneut f?r das Amt des Reichspr?sidenten, er unterliegt aber im zweiten Wahlgang Paul von Hindenburg, der siegt, und Adolf Hitler. Nach der Macht?bernahme der Nationalsozialisten 1933 wird Th?lmann verhaftet und wegen Hochverrats angeklagt. In den Jahren von 1933 bis 1944 war er in verschiedenen Gef?ngnissen inhaftiert. Nach Abschluss des Hitler-Stalin-Paktes 1939 erbittet Th?lmanns Frau Rosa in der sowjetischen Botschaft um F?hrsprache Stalins f?r ihren Mann, dieser jedoch setzt sich nicht f?r ihn ein. 1944 werden dann auch Th?lmanns Tochter Irma und seine Ehefrau verhaftet und beide in das Konzentrationslager (KZ) Ravensbr?ck eingewiesen. Am 18. August 1944 wurde die von Hitler angeordnete Ermordung Ernst Th?lmanns ausgef?hrt, man erschoss ihn im KZ Buchenwald. Nur einige Wochen sp?ter behauptete die NS-Propaganda, das Th?lmann am 24. August 1944 bei einem Bombenangriff ums Leben gekommen sei.


Glossar
Literatur