Rosa Luxemburg (1871-1919)
Politikerin, Kommunistin

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Rosa Luxemburg wurde am 5. M?rz 1871 als Tochter eines Holzh?ndlers in Russisch-Polen geboren. Die Familie siedelte 1880 nach Warschau ?ber, wo sie ein M?dchengymnasium besuchte und sich bereits dort in illegalen politischen Zirkeln engagierte. Als ihr 1889 die Verhaftung drohte, floh sie in die Schweiz und studierte an der Philosophischen Fakult?t in Z?rich. 1894 fand der erste illegale Kongress der ?sozialdemokratischen Arbeiterpartei des K?nigreichs Polen? in Warschau statt, in der Rosa Luxemburg ein f?hrendes Mitglied war. Von 1898 bis 1903 f?hrte sie eine Scheinehe mit dem deutschen Gustav L?beck, wodurch sie die deutsche Staatsb?rgerschaft erhielt, was ihr erm?glichte in der deutschen Arbeiterbewegung t?tig zu werden. In dieser Zeit trat sie in die Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD) ein. In den Jahren von 1906 bis 1918 wurde sie mehrmals verhaftet und zu mehrj?hrigen Gef?ngnisstrafen verurteilt. In Berlin arbeitete sie als Redakteurin bei der ?Roten Fahne?, dem Zentralorgan des ?Spartakusbundes?. Obwohl sie einen pazifistischen Standpunkt vertrat bef?rwortete und unterst?tzte sie die Revolution. 1918/19 beteiligte sie sich an der Gr?ndung der Kommunistischen Partei Deutschlands (KPD). W?hrend der ?Januaraufst?nde? 1919 wechselte sie aufgrund der Gefahr einer Verhaftung st?ndig ihre Wohnung. Da sie sich aber weigerte Berlin zu verlassen, wurde sie schlie?lich zusammen mit Karl Liebknecht am 15. Januar 1919 von Freikorpsoffizieren (Garde-Kavallerie-Sch?tzendivision) verschleppt. Beide wurden verh?rt und misshandelt. Danach ermordete man Rosa Luxemburg wahrscheinlich w?hrend des Abtransportes. Am 31. Mai 1919 fand man ihre Leiche im Landwehrkanal.

In der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) wurden Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht als marxistische Revolution?re und Arbeiterf?hrer geehrt, wobei die Erinnerung an die ?toten Helden der Revolution? nur den Interessen des kommunistischen Parteiapparates (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)) diente. So selektierte die SED z.B. die Schriften von Rosa Luxemburg und interpretierte diese in ihrem Sinne. Erst seit 1970 wurde in der DDR mit der Ausgabe von Luxemburgs ?Gesammelten Werken? begonnen, in denen u.a. ihre Kritik an Lenin in dem Aufsatz ?Zur russischen Revolution? oder aber auch ihre staatskritischen und pazifistischen Ansichten als ?Irrt?mer? zensiert wurden. In der DDR errichtete man ihr zu Ehren Denkm?ler und benannte auch viele Stra?en, Schulen und weitere Einrichtungen nach ihr. Die bereits seit den 1920er Jahren stattfindenden Demonstrationen zu Ehren von Luxemburg und Liebknecht wurden auch in der DDR, propagandistisch und staatlich durchorganisiert mit aufgebauter Ehrentrib?ne f?r die Partei- und Staatsf?hrung, weiter durchgef?hrt. Aufsehen erregte jedoch auf der Demonstration 1988 ein mitgef?hrtes Transparent von Demonstranten, auf dem das Luxemburg-Zitat, ?Freiheit ist immer die Freiheit der Andersdenkenden? zu lesen war, einer Intention die der realen Politik der SED diametral entgegenstand. Dieser Vorfall, der als Vorbote der ?Friedlichen Revolution? gilt, hatte zahlreiche Verhaftungen und Ausweisungen aus der DDR zur Folge.


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Literatur