Paul Fr?hlich (1913-1970)
1. Sekret?r der SED-Kreisleitung in Leipzig und Mitglied des Politb?ros des Zentralkomitees der SED

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Der Name Paul Fr?hlich ist eng mit einem der gr??ten kulturpolitischen Verbrechen in der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) verbunden, der Sprengung der Leipziger Universit?tskirche Sankt Pauli (Paulinerkirche). Er war mitverantwortlich f?r den, auf Veranlassung von Walter Ulbricht, gefassten Beschluss des Zentralkomitees (ZK) der Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED) diese zu zerst?ren. Obwohl die Paulinerkirche die Bombadierung w?hrend des Zweiten Weltkrieges relativ unversehrt ?berstand war es der Wille der Funktion?re diese zu beseitigen, da sie einem Neubau der Leipziger Universit?t angeblich im Wege stand. Gleichzeitig verstieg man sich auch zu dem Urteil, das am damaligen nach Karl Marx benannten Platz (heute Augustusplatz) keine Kirche zu stehen habe. Sie passte nicht in die Konzeptionen der politischen F?hrung der Stadt Leipzig und der Universit?t ein ?sozialistisches Gesicht? zu geben. Trotz zahlreicher Proteste der Kirchen, der Bev?lkerung und teilweise auch aus den Reihen der Partei stimmten auch die Leipziger Stadtverordnetenversammlung mit nur einer Gegenstimme und der Senat der Universit?t der Kirchensprengung zu. Nach dieser Abstimmung kam es trotz massiver Absperrma?nahmen wiederholt zu Demonstrationen auf dem Platz vor der Kirche, die sich gegen die beschlossene Sprengung richteten. Daraufhin r?umte die Polizei den Platz immer wieder, einige Personen wurden auch verhaftet. Am 30. Mai 1968 erfolgte dann letztlich die Sprengung.

Paul Fr?hlich wurde am 21. M?rz 1913 in Niederplanitz als Sohn eines Bergarbeiters geboren. Von 1929 bis 1931 machte er eine Ausbildung zum Koch, ehe er schlie?lich als Industrie- und Bergarbeiter in Oelsnitz arbeitete. 1929 schloss er sich zun?chst dem Kommunistischen Jugendverband Deutschlands (KJVD) an, ein Jahr sp?ter trat er der Kommunistischen Partei Deutschlands (KPD) bei. Im Jahr 1933 wurde er wegen illegaler politischer Arbeit verhaftet, nach der Haftentlassung verdiente er sich als Gelegenheitsarbeiter seinen Lebensunterhalt. Mit Beginn des Zweiten Weltkrieges im Jahr 1939 zog man ihn zum Kriegsdienst ein, wo er als Feldkoch t?tig war. Ein Jahr vor Ende des Krieges desertierte er, die Schweizer Grenzpolizei internierte ihn und von Februar bis Juni 1945 befand er sich in amerikanischer Kriegsgefangenschaft.

Nach Kriegsende war er Sekret?r der Kreisleitung der KPD in Glauchau. Im Jahr 1946 trat er in die SED ein, in der er schnell Karriere machte. In den Jahren 1947 bis 1949 war er Sekret?r der SED-Kreisleitung Dresden, 1949/50 erster Sekret?r der SED-Kreisleitung in Bautzen und danach in Leipzig, ehe er schlie?lich ab 1952 als erster Sekret?r der SED-Bezirksleitung Leipzig fungierte. W?hrend der Zeit von 1950 bis 1953 absolvierte er ein Fernstudium an der Parteihochschule. Im Jahr 1954 wurde er Kandidat des ZK der SED und als Abgeordneter in die Volkskammer der DDR gew?hlt. Im Jahr 1958 wurde er schlie?lich Mitglied des ZK und Kandidat des Politb?ros des ZK der SED, von 1963 bis zu seinem Tod am 19. September 1970 war er dann auch Mitglied des Politb?ros.


Glossar
Literatur