Franz Gold (1913-1977)
Sowjetischer Agent und Hauptabteilungsleiter im Ministerium f?r Staatssicherheit

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Franz Gold wurde am 10. Oktober 1913 in Botenwald in Tschechien als Sohn eines Schmiedes geboren. Ab 1927 machte er eine Ausbildung zum Fleischer. Der Sudetendeutsche war kommunistischer Jugendfunktion?r und wurde Mitglied der Bezirksleitung des Kommunistischen Jugendverbandes (KJV). F?nf Jahre sp?ter trat er der Kommunistischen Partei der Tschechoslowakei (KPC) bei. Von 1932 bis 1935 lebte er von Gelegenheitsjobs. Bis 1937 diente er als Soldat in der tschechischen Armee, danach arbeitete er als Schleifer, ehe er 1938 nun erneut als Soldat nach dem Anschluss des Sudetenlandes von der Geheimen Staatspolizei (Gestapo) verhaftet wurde. Nach 4 Wochen entlie? man ihn wieder aus der Haft. Darauf folgten im Jahr 1939 T?tigkeiten beim Zollgrenzdienst und als Fleischer. 1940 k?mpfte er als Soldat in der Wehrmacht und geriet 1941 in sowjetische Kriegsgefangenschaft. Daraufhin besuchte er die Antifa-Schule in Gorki und schloss sich 1942 als Soldat der Roten Armee an. Au?erdem war er 1943 Mitbegr?nder des Nationalen Komitee Freies Deutschland (NKFD) und dessen Frontbevollm?chtigter an der West- und der Litauischen Front. Als Kommandeur einer Partisaneneinheit beteiligte sich Gold 1944 am slowakischen Aufstand. Im folgenden Jahr wurde er zum Gebietssekret?r der KPC in Fulneck ernannt.

Im Jahr 1946 siedelte er in die Sowjetische Besatzungszone (SBZ) nach Dresden ?ber und arbeitete als Journalist im sowjetischen Nachrichtenb?ro (SNB), das u.a. als Informationsbeschaffungsnetz f?r die Verwaltungsorganisationen der Sowjetunion diente. In dieser Zeit trat er auch in die Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED) ein. Nach zwei Jahren arbeitete Gold als Direktor am Deutschen Institut f?r sozial?konomische Probleme, einer Einrichtung die nach Gr?ndung des Allgemeinen Deutschen Nachrichtendienstes (ADN) entstand und eine Tarnorganisation des ehemaligen SNB darstellte. Ein Jahr sp?ter, 1949 ?bernahm er den Posten des Personaldirektors beim Berliner Rundfunk in West-Berlin. Im darauf folgenden Jahr wurde er beim Ministerium f?r Staatssicherheit (MfS) als Leiter der Abteilung bzw. sp?ter Hauptabteilung Personenschutz (HA PS) eingestellt. Im Jahr 1972 zum Generalleutnant bef?rdert war er dort bis zu seiner Entlassung im Januar 1974 t?tig. 1965 erhielt er den Vaterl?ndischen Verdienstorden (VVO) in Gold. Am 8. Mai 1977 starb Franz Gold.


Glossar
Literatur