Miniaturb?cher aus der DDR

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Obwohl international keine einheitlichen Standards f?r die Gr??e der bibliophilen Besonderheiten existieren gelten Kleinstausgaben mit Formaten unterhalb 100 x 100 mm des Buchblocks als Miniaturb?cher. Geringf?gige Abweichungen dieses Ma?es werden auch noch akzeptiert. Um trotz ihrer geringen Gr??e eine gut Lesbarkeit zu garantieren und die verkleinerten Abbildungen in ihrer Wirkung nicht zu beeintr?chtigen, sollte ein Format von 30 x 40 mm aber nicht unterschritten werden.

In der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) sind ?ber 650 Titel, unz?hlige auch in mehreren Auflagen und Ausgaben, im Miniformat erschienen. Aufgrund der st?ndigen Devisenknappheit der DDR wurden viele, gr??tenteils fremdsprachige Ausgaben, f?r den Export produziert und gegen Valuta ausgef?hrt. So kamen z.B. fast alle Erotiktitel in der DDR gar nicht erst in den Buchhandel ? in einigen Ausgaben wurde dies sogar direkt durch den Hinweis ?Nicht f?r den Vertrieb in der DDR bestimmt? vermerkt. F?r einen bestimmten Personenkreis vorgesehene interne Dienstausgaben in geringen Auflagen konnten sowieso nicht vom normalen DDR-B?rger erworben werden. Trotz staatlicher Subvention der Buchpreise verkaufte man die kleinen B?nde zu einem ?berdurchschnittlich hohen Preis. Gr?nde daf?r waren u.a. die aufwendige handwerkliche Herstellung und der ?berwiegende Einsatz von Leder f?r die Einb?nde. Bei weitem ?berstieg aber die Nachfrage das Angebot, so dass viele der Minib?cher, obwohl teilweise in hohen Auflagen von 10.000 Exemplaren erschienen, gar nicht erst im Laden landeten. Die H?ndler gaben sie als so genannte ""B?ckware"" meist direkt an Freunde, die Verwandtschaft oder Sammler weiter. Das Programm der Minib?cher war vielf?ltig, neben Belletristik und Textsammlungen, Bildb?nden und Kinderb?chern finden sich auch viele politische Schriften, Agitationstexte und Propagandamaterialien. Die Themen und Inhalte der Minib?cher trugen der damaligen Gesellschaftsordnung Rechnung und boten gleichzeitig auch einen Querschnitt des gesamten Buchangebotes in der DDR - die verbreitete Literatur fand sich im Kleinformat wieder.

Einige der Titel wurden in unterschiedlichen Aufmachungen herausgegeben, die zumeist den hohen ?sthetischen und buchk?nstlerischen Anspr?chen der Leser entsprachen. Es gab auch Ausgaben die, angeboten in bedruckten Schubern, als Kassette, zusammen mit einer Medaille oder in einer anderen Geschenkform, zumeist aus speziellem Anlass oder zu einem besonderen Zweck gefertigt worden. Teilweise dienten sie auch lediglich der Werbung.

Viele der Minib?cher produzierte und verlegte der Grafische Gro?betrieb Offizin Andersen Nex? (OAN) in Leipzig, sp?ter folgten ihm weitere Verlage, Druckereien, Herausgeber und Organisationen. Neben den Verlagsausgaben erschienen auch einige Teilauflagen unter der Verlagsangabe OAN.


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Literatur