Reinhard Wei?huhn (geb. 1951)
B?rgerrechtler

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Am 4. April 1951 in Dresden geboren, Studium der Architektur und Stadtplanung, 1973-78 Stadtplaner in Berlin.

Erste oppositionelle Erfahrungen im Freundeskreis von Robert Havemann, wo er beispielsweise auch zu den Erstunterzeichnern des ?Berliner Appells? geh?rte. Die Initiative ?Berliner Appell - Frieden schaffen ohne Waffen? war eine Provokation gegen die SED, die gerade in der Militarisierung der Gesellschaft die Grundlage eines friedlichen Zusammenlebens in Europa sah. 1985 geh?rte Wei?huhn zu den Mitbegr?ndern der Initiative Frieden und Menschenrechte (IFM). Er ?bersetzte nicht ver?ffentlichte Literatur aus dem Ungarischen f?r westdeutsche Verlage und trug mit der schriftlichen ?bersetzung ungarischer Samisdatschriften dazu bei, dass innerhalb des Ostblocks ein Austausch von Ideen, Erfahrungen und Lebenslagen stattfinden konnte. Seit 1987 im Samisdat Mitautor, Mitherausgeber und Mitorganisator (u.a. ?Grenzfall?, ?Ostkreuz?, ?Fu?note 3? und ?Urkunde?).

Nach der Inhaftierung f?hrender K?pfe der Ost-Berliner Opposition im Rahmen der Aktion ?St?renfried? durch das Ministerium f?r Staatssicherheit (MfS) Anfang 1988, reaktivierte er im Verbund mit Anderen das System der Kontakttelefone, um Solidarit?tsaktionen zu koordinieren und Andachten vorzubereiten. Im Herbst 89 zahlten sich diese Ma?nahmen aus, denn so konnten von Berlin ?ber Leipzig bis in die kleinsten Orte der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) Informationen verbreitet und B?rger mobilisiert werden. Wei?huhn engagierte sich zu diesem Zeitpunkt im Neuen Forum und war 1990 als Vertreter des IFM als Berater an den Verhandlungen am Zentralen Runden Tisch (ZRT) der DDR in den Arbeitsgruppen Parteiengesetz und Pressegesetz beteiligt. 1990 war er Mitglied der Fraktion ?B?ndnis 90/Gr?ne? in der Volkskammer der DDR. Sp?ter engagierte er sich im gesamtdeutschen Politikbetrieb f?r die Partei ?B?ndnis 90/Die Gr?nen?.


Glossar
Literatur