Stephan Krawczyk (geb. 1955)
Liedermacher und Schriftsteller, B?rgerrechtler

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Stephan Krawczyk, am 31. Dezember 1955 in Weida geboren, leistete nach dem Abitur 1974 seinen Wehrdienst in der Nationalen Volksarmee (NVA) und absolvierte 1978-82 ein Fernstudium im Fach Konzertgitarre an der Hochschule f?r Musik in Weimar. Anschlie?end war er als freiberuflicher Liedermacher t?tig.

Er trat 1976 in die SED ein, wurde f?r hervorragende k?nstlerische Leistungen geehrt und erhielt 1981 den Hauptpreis beim DDR-Chansonwettbewerb. 1984 zog er nach Ost-Berlin und kam in Kontakt mit der ans?ssigen Kultur- und Oppositionsszene. Seine Texte wurden zunehmend offen systemkritischer. 1985 trat er aus der SED aus und wurde mit Berufsverbot belegt. Erfolgreiche Auff?hrungen eigener und gemeinsam mit Freya Klier (Ehefrau von 1986-92) entwickelter Programme fanden nun nur noch in kirchlichen und privaten Rahmen statt. 1987 arbeitete er beim einzigen illegalen Rundfunksender in der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) ?Schwarzer Kanal? mit. In seinen Liedern, aber auch in einem offenen Brief an das Mitglied des Politb?ros des Zentralkomitees (ZK) der SED Kurt Hager, forderte er die Unabh?ngigkeit von Kunst und Kultur und protestierte gegen Verletzungen der Menschenrechte in der DDR. Ende der 1980er Jahre z?hlte Krawczyk zu den bedeutendsten Personen der DDR-Opposition, er wurde jahrelang vom Ministerium f?r Staatssicherheit (MfS) ?berwacht. Im Januar 1988 nahm man ihn auf dem Weg zur Berliner Liebknecht-Luxemburg-Demonstration fest. Unter Androhung einer langj?hrigen Haftstrafe wegen ?landesverr?terischer Beziehungen? n?tigte man ihn zur ?freiwilligen? Ausreise. Zusammen mit Freya Klier reiste er am 2. Februar 1988 nach West-Berlin aus (vgl. dazu die Aktion ?St?renfried? des MfS).

Als freier Schriftstelle, Komponist und S?nger lebt er seit den 1990er Jahren in Berlin.


Glossar
Literatur