Vereinigte Linke (VL)

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Urspr?nglich als Initiative Vereinte Linke in B?hlen bei Leipzig aus Mitgliedern ehemaliger linker oppositioneller Gruppen aber auch kritischer Mitglieder der SED entstandene Plattform. Die Vereinigte Linke (VL) verstand sich selbst nicht als Partei sondern als ?basisdemokratische Bewegung?.

Grundlage f?r die Gr?ndung der VL war der am 4. September 1989 verabschiedete Aufruf ?F?r eine Vereinigte Linke in der DDR?, der sp?ter auch als ?B?hlener Plattform? bekannt wurde. Formell konstituierte sich die VL am 2. Oktober 1989, wenige Wochen vor dem Fall der Mauer. Die VL trat f?r eine Erneuerung des Sozialismus unter Beibehaltung des gesellschaftlichen Eigentums an Produktionsmitteln in einer freien und demokratischen Deutschen Demokratischen Republik (DDR) ein. Sie versuchte sich politisch als Kraft des ?besseren? Sozialismus zu positionieren.

Ab dem 7. Dezember 1989 war die VL auch am {link.w00168>Zentralen Runden Tisch (ZRT) vertreten. Nach der Erkl?rung von DDR-Ministerpr?sident Hans Modrow ?Deutschland, einig Vaterland?, dem Vierstufenplan f?r die Vereinigung der beiden deutschen Staaten, zog sich die VL am 2. Februar 1990 aus der ?Regierung der nationalen Verantwortung? unter Protest zur?ck. Sie setzte weiterhin auf eine eigenst?ndige DDR. Auch das Bestreben der Oppositionsgruppen, ein gemeinsames Wahlb?ndnis zu den Wahlen zur Volkskammer 1990 zu vereinbaren, blockierte die VL, weil sich das politische Kr?fteverh?ltnis fr?hzeitig zugunsten der Vereinigungsbef?rworter verschoben hatte.

Das politische Profil der VL war im sich stark beschleunigten Transformationsprozess nicht mehrheitsf?hig und der ?ffentlichen Meinung v?llig entgegengesetzt. F?r die Volkskammerwahlen am 18. M?rz 1990 ging die VL mit der am 13. Januar 1990 gegr?ndeten marxistischen Partei ?Die Nelken? eine Listenverbindung unter dem Namen ?Aktionsb?ndnis Vereinigte Linke? (AVL) ein. Dieses erreichte jedoch nur 0,18% und einen Sitz in der Volkskammer.

Nachdem sich der SED-Nachfolger, die Partei des demokratischen Sozialismus (PDS), zum ?demokratischen Sozialismus? bekannt und sich vom Machtmonopol der SED losgesagt hatte, verlor die VL ihre Daseinsberechtigung als reformsozialistische Alternative. Sie zerfiel weitgehend in den Jahren nach 1990.


Glossar
Literatur