Erich Loest (geb. 1926)
Schriftsteller

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Erich Loest wurde 1926 in Mittweida geboren und nach dem Abschluss der Oberschule 1944 zum Kriegsdienst eingezogen. Nach 1945 holte er sein Abitur nach und trat der SED bei. Einer kurzen Besch?ftigung bei der Leipziger Volkszeitung (LVZ) folgte eine Zeit als freischaffender Schriftsteller.

W?hrend sich Loest nach der gewaltsamen Niederschlagung des Volksaufstandes vom 17. Juni 1953 ?ffentlich noch loyal zur SED verhielt, kam es nur wenige Jahre sp?ter zum Bruch mit dem Regime. 1957 wurde er, nach einem Vorschlag zu mehr Demokratisierung, wegen ?konterrevolution?rer Gruppenbildung? inhaftiert und aus der SED ausgeschlossen. Nach sieben Jahren Haft im Zuchthaus Bautzen II setzte er sich aktiv mit der Zensur in der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) auseinander und trat aus dem Schriftstellerverband, dem er bis dahin angeh?rt hatte, aus.

1981 siedelte er aufgrund des wachsenden Drucks nach Westdeutschland ?ber, wo er weiter erfolgreich als Schriftsteller arbeitete und sich ausgiebig mit der deutschen Teilung, der Geschichte Leipzigs und sp?ter der Wiedervereinigung besch?ftigte. So stellt er in seinem bekannten verfilmten Werk ?Nikolaikirche? die Geschehnisse rund um die Montagsdemonstrationen dar, mit der Dokumentation ?Die Stasi war mein Eckermann oder mein Leben mit der Wanze? setzte er sich mit seinen Stasi-Akten auseinander.

Seit 1990 lebt Erich Loest wieder in Leipzig und ist seit 1996 Ehrenb?rger der Stadt.


Glossar
Literatur